Mobilmachungsstützpunkt Dromersheim (BW)
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Mobilmachungsstützpunkt Dromersheim (BW)
Hallo wollte mal fragen was für ein Bundeswehrstützpunkt in Bingen-Dromersheim auf dem Berg war. War dort schonmal, aber soll demnächst abgerissen werden. Und dann wollte ich noch fragen was der Stützpunkt in Gau-Algesheim hinter der heutigen ARAL-Tankstelle mal war. Ein Arbeitskollege von mir meint das es dort "Streng Geheim" herging usw. Am Ende wollte ich euch noch fragen ob ihr noch paar interesanten Flecken im Dreieck Bingen-Alzey-Mainz kennt. Im Ober-Olmer Wald (ehemalige Nike Stellung und Mun.Depot) und in Wackernheim (US-Army) war ich schon. DankeStichworte: -
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Beides waren Mobilmachungsstützpunkte für diese Einheiten (1989):
Bingen-Dromersheim:
Nachschubbataillon 484 (WHNS)
Stab/Stabskompanie Pionierregiment 74
Pionierbataillon 740
ABC-Abwehrbataillon 740
ABC-Kampfmitteluntersuchungsstelle 7400
Fernmeldekompanie 861
Fernmeldekompanie 871
Kampfmittelbeseitigungszug 7400
Gau-Algesheim:
Feldjägerbataillon 741
Transportbataillon 740
Versorgungskompanie 640
Jägerbataillon 843 (nicht ganz sicher, könnte auch Hasselroth gewesen sein)
Stab/Stabskompanie Nachschubregiment 44 (WHNS)
Stab/Stabskompanie Transportregiment 44 (WHNS)
Frontnachrichtenzug 5
Schwimmbrückenbataillon 863
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Jägerbataillon 843 war ab 1988 in HasselrothZitat von Dragoner Beitrag anzeigenBeides waren Mobilmachungsstützpunkte für diese Einheiten (1989):
Gau-Algesheim:
Jägerbataillon 843 (nicht ganz sicher, könnte auch Hasselroth gewesen sein)
(lt. Chronik VBK 43)
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Keine Heimatschutzkompanie 4323 in Hasselroth nur 4321 und 4322 in Mainz-Kastel.Zitat von Dragoner Beitrag anzeigenAh! Wieder eine Unklarheit aus der Welt geschafft.
Apropos Chronik VBK 43: Gab es 1989 in Hasselroth-Neuenhasslau eine Heimatschutzkompanie 4323 ? Und in Mainz-Kastel einen Sicherungszug 4431/03 ?
Sicherungszüge 4431/01, 4431/02 und 4431/03 in Mainz-Kastel
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Besten Dank! Noch ein paar kleinere Fragezeichen weg. Apropos: Wie steht's denn mit Deinen Kenntnissen bezüglich der WHNS-Unterstützungskommandos? Da gibts leider noch etliche Einheiten, für die hab ich noch nicht mal einen Standort mit Fragezeichen, z.B. beim Unterstützungskommando 4, da ist mir noch so einiges unklar.
Pardon, aber ich muss das einfach schamlos ausnützen, wenn ich an jemanden gerate, der so gut informiert ist ;-)
(Wobei wir dann hier endgültig falsch wären, vielleicht kannst Du eine Antwort ja im thread Bundeswehr OOB posten, wo's hingehört).
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Gau-Algesheim
Apropos "Streng Geheim", das war Gau-Algesheim sicherlich nicht (bin dort 9 Monate dienstlich ein- und ausgegangen), aber die Bundeswehr hatte im Zeitraum 1991 mehrere Minenwerfersysteme (MiWS) "Skorpion" in Tarnfleck dort eingelagert, was mich heute nur im nachhinein wundert, da keine der oben genannten Bataillone, Regimenter, Kompanien oder Züge meines Wissens solche Geräte führten.
ed
BildQuelle: valka.cz (Wehrinfo.de)ehrinfoAngehängte DateienSonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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Mobilmachungsstützpunkt Dromersheim
Da der ehemalige Mob-Stützpunkt Dromersheim leider seit letztem Jahr Geschichte ist und ich mit diesem Standort die beste eigene Zeit bei der Bundeswehr verbinde (Kübelrennen, Einsatzfahrt, Unfallflucht, Sonnenbaden etc.), möchte ich noch mal ein wenig auf das Ende und meine eigenen Erlebnisse eingehen.
Durch meine Tätigkeit als Instsoldat bin ich häufig da oben gewesen und dementsprechend traurig, das die Anlage komplett renaturiert wurde.
Leider sehe ich auch hier wieder die immense Verschwendung von Steuergeldern, da die Gebäude dort oben auf dem Laurenziberg eigentlich bis kurz vor dem Abriss noch in einem guten und intakten Zustand waren und einer anderen sinnvollen Verwendung hätten zugeführt werden können.
Dank der Erlaubnis von dem Panoramio-Fotografen "Mannheim" kann ich wenigstens noch zwei Bilder einstellen, die kurz nach der Schließung 1998 entstanden sind.
001M.jpg
Haupttor mit Wachgebäude, hier saßen immer die netten älteren Herren vom Bundeswehr-Wachdienst drin, waren total Easy drauf und haben immer gegrinst
, wenn wir angefahren kamen.
(Anbei noch ein Foto des Ärmelabzeichens, was sich in meiner eigenen Sammlung befindet)
Wachdienst.jpg
Unten:
Nördlicher Lagerbereich, Blick vom Osttor ins Gelände, links ist noch die überdachte Wartungsrampe zu sehen, unter der ich manche Stunden verbracht habe, um die F1-Arbeiten durchzuführen wie Ölwechsel, abschmieren u.d.
002M.jpg
Hier nun einige Fotos, die während der Abrissarbeiten entstanden sind, die von 2010 bis 2012 mit einer längeren Pause dazwischen von stattten gingen:
001.jpg Blick Richtung Haupttor/Wache vom inneren Bereich aus, die Straße führte in den unteren Bereich.
002.jpg Wachgebäude vom inneren Bereich fotografiert, die Entkernung ist fast abgeschlossen.
003.jpg Wachgebäude Vorderansicht mit Eingangstür.
004.jpg Die schon ausgebauten schußsicheren Scheiben des Wachraumes, sogar ein Stuhl steht noch da.
005.jpg Die oberen Materialallen nördlich, ganz hinten war die zweite Einfahrt.
006.jpg Die oberen Materialhallen südlich, diese waren zusätzlich mit einer Esser Alarmanlage versehen.
007.jpg Die zweite südliche Halle, ebenfalls Alarmgesichert, links davon stand die Wartungsrampe.
Im oberen Bereich zwischen den Hallen fand dann Sommer 1991 unser Dreier-Kübelrennen statt, unsere Art der "Dienstlichen Bewegungsfahrt".
Drei Gefreite in drei VW 181, die den Staßenverlauf zwischen den Material- und Fahrzeughallen als Oval-Rennstrecke nutzten und die 44PS-Boxer mal richtig laufen ließen
.
Was wir natürlich nicht wußten, das unser Hauptfeld dummerweise just in diesem Moment auftauchte, als wir mit quitschenden Reifen 50m von der Wache entfernt wie die bekloppten vorbeischossen, ich seh heute noch seinen Blick mit offenem Mund
.
Der Anpfiff hielt sich aber in Grenzen, er war echt ein netter Vorgesetzter (das hätte sich aber schnell geändert, wenn er gewußt hätte, was wir da oben noch so alles getrieben haben
).
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... weiter.
Nebenbei hatte ich auch eine Unfallflucht als Beifahrer erlebt mit einem unserer beiden Feldwebel. Wir sind mit unserem Leih-LKW der InstKp 850 grundsätzlich durch Aspisheim zurück gefahren, als uns im Ort ein niederländischer Milchlaster entgegenkam und den Spiegel links abrasierte, das gab einen Schlag.
Da er nicht anhielt, haben wir gedreht und ihn verfolgt, allerdings ohne Erfolg, da der Kollege wohl unbeladen war und sein Scania V8 trotz Anhänger spielend den steilen Berg hochgefahren ist, da konnte der mickrige Iveco unsererseits mit 170PS nicht mithalten.
Tja, ab in die Kaserne, Feldjäger gemeldet, das wars.
Hier weitere Fotos des Abrisses:
008.jpg Nördliche Materialhalle innen, die Isolation wurde schon ausgebaut.
009.jpg Südliche Materialhalle.
010.jpg Blick über das Gelände auf das Nebentor.
011.jpg Die Wartungsrampe, die Überdachung wurde schon entfernt.
012.jpg Massive Fundamente, die aus dem Erdreich ausgegraben wurden, gebaut für die Ewigkeit.
013.jpg Oberer Bereich, rechts ging es zu den Fahrzeughallen.
014.jpg Die Reste des ehemaligen Verwaltungsgebäudes nebst Kantine.
015.jpg Der untere Bereich, die drei Hallen standen dort auf Sockelfundamenten.
016.jpg Unterer Lagerbereich, fotografiert von der Zufahrt nach unten aus.
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...
001.jpg Der hintere Teil von außen.
002.jpg Der hintere Teil Blickrichtung zum Festplatz, wo alljährlich das Dromersheimer Waldfest stattfindet.
003.jpg Warnschild direkt an der hinteren Zufahrt.
004.jpg Der obere Bereich, die Hallen sind verschwunden, nur noch Bauschutt.
005.jpg Blick vom zweiten Tor Richtung Wache, davor waren die Fahrzeughallen.
006.jpg Blick vom Zaun aus von der Frontseite, links das Wachgebäude.
007.jpg Fundament eines Fernmeldemastes östlich, es gab insgesamt vier davon.
008.jpg Nochmals Wachgebäude, die Außenisolation ist entfernt.
010.jpg Die Zufahrt von Dromersheim aus, links ist Aspisheim zu sehen.
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...und so sieht es heute aus, alles besenrein.
001.jpg Die Hauptzufahrt von Ober-Hilmersheim aus.
002.jpg Blickrichtung vom Haupttor aus, rechts stand das Wachgebäude.
003.jpg Blickrichtung zur ehemaligen nebenzufahrt, etwa mittig, links und rechts standen die oberen Materialhallen.
004.jpg Der Bereich, wo früher die Fahrzeughallen standen.
005.jpg Bereich Materialhallen.
006.jpg Ehemalige Zufahrt in den unteren Bereich.
007.jpg Unterer Lagerbereich.
008.jpg Hinterer Geländebereich, links davon ist der Festplatz.
009.jpg Blickrichtung durch das Gelände Richtung ehemalige Wache/Haupttor.
010.jpg Blick auf den ehemaligen Standort der nördlichen Materialhallen.
Jetzt bleibt nichts als die Erinnerung...
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Ich kann mir vorstellen, das die Begehung Dich sehr nachdenklich gestimmt hat, andem was mal war und wie der tägliche Ablauf von statten ging.
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