"Hauptzollamt soll ehemalige Kasernengebäude übernehmen
Baudezernent stellt Pläne für Bergkaserne vor – Nahversorger und Kindergarten geplant
GIESSEN (tt). Nach dem Abzug der Bundeswehr soll die Hauptzollverwaltung in einen Teil der ehemaligen Kasernenblöcke am Eingang der Bergkaserne einziehen. Weiterhin sollen auf dem rund zehn Hektar großen Areal ein Nahversorger, ein Getränkemarkt sowie ein Kindergarten angesiedelt werden. Dies sieht ein vom Magistrat beschlossener Einleitungsbeschluss über die weitere Verwendung des ehemaligen Militärgeländes vor, über den Baudezernent Thomas Rausch am Dienstag bei der Magistratspressekonferenz informierte. In Abstimmung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die seit 1. November für die Vermarktung der Fläche zuständig ist, will Rausch so schnell wie möglich zu einer Lösung kommen. Dass dies nicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt erfolgt sei, liege daran, dass die Bima das Gelände nicht, wie ursprünglich geplant, ab dem 1. Juli 2006, sondern erst zu Beginn dieses Monats übernommen habe. Statt eines einzigen großen Investors favorisiere er drei, vier kleinere. Die geplante Nutzung der Kasernengebäude durch den Zoll wertete Rausch als »einen Erfolg für den Magistrat«. Damit werde sichergestellt, dass die Behörde in Gießen bleibt. Wie der Dezernent weiter ausführte, soll die Haupterschließung über die Licher Straße durch das Kasernengelände in L-Form bis zur Grünberger Straße direkt neben das Gelände des Hauptzollamtes erfolgen. »Dadurch werden der geplante Nahversorger-Standort an der Grünberger Straße von beiden Hauptverkehrsstraßen her verkehrlich optimal angebunden, die zentralen Bauflächen erschlossen und auch eine, allerdings geringe, Entlastungswirkung für die Georg-Philipp-Gail-Straße erreicht«, erläuterte der Stadtrat. Eine zusätzliche Belastung für die Anwohner erwartet Rausch nicht.
So habe eine Leistungsfähigkeitsuntersuchung für die kritischen Verkehrsknoten ergeben, dass die Verbindungsstraße zusammen mit einer Anbindung der Straße Kugelmarkt eine verträgliche Abwicklung der erwarteten Verkehrsströme an allen Knoten ohne Ampelanlage ermögliche. Neben dem vorhandenen Gebäude des Hauptzollamtes sowie dem auf der noch unbebauten Teilflächen an der Grünberger Straße vorgesehenen Nahversorgungszentrum werden vorrangig Wohn- und im Bereich erhaltungswürdiger Gebäude auch Mischgebiete vorgesehen.
Mit der Ansiedlung des Nahversorgers, der unter Berücksichtigung des mittelfristig im Bereich der Pendleton Barracks geplanten Standortes für großflächigen Lebensmittel-Einzelhandel eine in Mischgebieten zulässige Größenordnung einhalten soll, hofft der Dezernent, ein seit Jahren bestehendes Nahversorgungs-Defizit im Ostviertel zu beheben. »Es ist von maximal 800 Quadratmetern Verkaufsfläche für den Frischemarkt und einer zusätzlichen Ansiedlung eines kleineren Getränkemarktes auszugehen.« Neben zahlreichen Betreibern für das geplante Nahversorgungszentrum liegen nach Rauschs Angaben Anfragen über die Umnutzung von einzelnen Gebäuden beispielsweise als Studentenwohnheim, für Verwaltungszwecke des Landkreises, zur Unterbringung von Musikübungsräumen und Künstlerateliers sowie eines militärhistorischen Museums vor. Darüber hinaus interessiere sich der angrenzende Kindergarten der St.-Thomas-Morus-Gemeinde für Teilflächen zur Erweiterung seines Freigeländes. Auch die Wohnbau habe Bedarf für eine Parkplatzfläche angemeldet, »um den hohen Parkdruck an der Wohnanlage am Lärchenwäldchen herauszunehmen«.
Grundsätzlich lasse sich die Fläche gut vermarkten, unterstrich Rausch. Dies bringt der Stadt jedoch nicht nur Vorteile: Zuschüsse im Rahmen von Konversions-Fördermitteln gebe es dadurch nicht. Mit Blick auf die Zeitabfolge erklärte er: »Nach der Auswahl geeigneter Investoren wird über die Weiterführung des Bebauungsplanverfahrens entschieden.«"
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> Quelle: http://www.giessener-anzeiger.de/six...ocalnews&_dpa= [21.11.2007; 17.00 Uhr]
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