Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

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  • Geograph
    Wallmeister
    • 10.05.2006
    • 7479

    #1

    Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

    Rund einem Jahr nach der endgültigen Schließung der ehemaligen Bergkaserne wurden konkrete Pläne zur Konversion dieses einstigen Bundeswehrareals in Gießen vorgestellt.


    "Hauptzollamt soll ehemalige Kasernengebäude übernehmen
    Baudezernent stellt Pläne für Bergkaserne vor – Nahversorger und Kindergarten geplant


    GIESSEN (tt). Nach dem Abzug der Bundeswehr soll die Hauptzollverwaltung in einen Teil der ehemaligen Kasernenblöcke am Eingang der Bergkaserne einziehen. Weiterhin sollen auf dem rund zehn Hektar großen Areal ein Nahversorger, ein Getränkemarkt sowie ein Kindergarten angesiedelt werden. Dies sieht ein vom Magistrat beschlossener Einleitungsbeschluss über die weitere Verwendung des ehemaligen Militärgeländes vor, über den Baudezernent Thomas Rausch am Dienstag bei der Magistratspressekonferenz informierte. In Abstimmung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die seit 1. November für die Vermarktung der Fläche zuständig ist, will Rausch so schnell wie möglich zu einer Lösung kommen. Dass dies nicht bereits zu einem früheren Zeitpunkt erfolgt sei, liege daran, dass die Bima das Gelände nicht, wie ursprünglich geplant, ab dem 1. Juli 2006, sondern erst zu Beginn dieses Monats übernommen habe. Statt eines einzigen großen Investors favorisiere er drei, vier kleinere. Die geplante Nutzung der Kasernengebäude durch den Zoll wertete Rausch als »einen Erfolg für den Magistrat«. Damit werde sichergestellt, dass die Behörde in Gießen bleibt. Wie der Dezernent weiter ausführte, soll die Haupterschließung über die Licher Straße durch das Kasernengelände in L-Form bis zur Grünberger Straße direkt neben das Gelände des Hauptzollamtes erfolgen. »Dadurch werden der geplante Nahversorger-Standort an der Grünberger Straße von beiden Hauptverkehrsstraßen her verkehrlich optimal angebunden, die zentralen Bauflächen erschlossen und auch eine, allerdings geringe, Entlastungswirkung für die Georg-Philipp-Gail-Straße erreicht«, erläuterte der Stadtrat. Eine zusätzliche Belastung für die Anwohner erwartet Rausch nicht.
    So habe eine Leistungsfähigkeitsuntersuchung für die kritischen Verkehrsknoten ergeben, dass die Verbindungsstraße zusammen mit einer Anbindung der Straße Kugelmarkt eine verträgliche Abwicklung der erwarteten Verkehrsströme an allen Knoten ohne Ampelanlage ermögliche. Neben dem vorhandenen Gebäude des Hauptzollamtes sowie dem auf der noch unbebauten Teilflächen an der Grünberger Straße vorgesehenen Nahversorgungszentrum werden vorrangig Wohn- und im Bereich erhaltungswürdiger Gebäude auch Mischgebiete vorgesehen.
    Mit der Ansiedlung des Nahversorgers, der unter Berücksichtigung des mittelfristig im Bereich der Pendleton Barracks geplanten Standortes für großflächigen Lebensmittel-Einzelhandel eine in Mischgebieten zulässige Größenordnung einhalten soll, hofft der Dezernent, ein seit Jahren bestehendes Nahversorgungs-Defizit im Ostviertel zu beheben. »Es ist von maximal 800 Quadratmetern Verkaufsfläche für den Frischemarkt und einer zusätzlichen Ansiedlung eines kleineren Getränkemarktes auszugehen.« Neben zahlreichen Betreibern für das geplante Nahversorgungszentrum liegen nach Rauschs Angaben Anfragen über die Umnutzung von einzelnen Gebäuden beispielsweise als Studentenwohnheim, für Verwaltungszwecke des Landkreises, zur Unterbringung von Musikübungsräumen und Künstlerateliers sowie eines militärhistorischen Museums vor. Darüber hinaus interessiere sich der angrenzende Kindergarten der St.-Thomas-Morus-Gemeinde für Teilflächen zur Erweiterung seines Freigeländes. Auch die Wohnbau habe Bedarf für eine Parkplatzfläche angemeldet, »um den hohen Parkdruck an der Wohnanlage am Lärchenwäldchen herauszunehmen«.
    Grundsätzlich lasse sich die Fläche gut vermarkten, unterstrich Rausch. Dies bringt der Stadt jedoch nicht nur Vorteile: Zuschüsse im Rahmen von Konversions-Fördermitteln gebe es dadurch nicht. Mit Blick auf die Zeitabfolge erklärte er: »Nach der Auswahl geeigneter Investoren wird über die Weiterführung des Bebauungsplanverfahrens entschieden.«"


    __________
    > Quelle: http://www.giessener-anzeiger.de/six...ocalnews&_dpa= [21.11.2007; 17.00 Uhr]
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  • Geograph
    Wallmeister
    • 10.05.2006
    • 7479

    #2
    Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

    Eine Kurzbeschreibung (Bilder, Daten) der Gießener Bergkaserne befindet sich in der Vermarktungsbroschüre »Freigabe von Bundeswehrstandorten. Entwicklungsgebiete von morgen!« der »Hessen-Agentur«:




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    Kommentar

    • Geograph
      Wallmeister
      • 10.05.2006
      • 7479

      #3
      Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

      Zwar gibt es konkrete Vorstellungen der Stadt Gießen bezüglich der Konversion der einstigen Bergkaserne (vgl. erster Beitrag), doch bislang hat sich die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten noch nicht dazu geäußert.
      Mehr dazu in der heutigen Ausgabe des »Gießener Anzeigers«:


      "Stadt wartet auf grünes Licht des Bundes für Bergkasernen-Pläne
      Rausch: Verkauf des über zehn Hektar großen Geländes an einem Stück schwer vorstellbar


      Erhard Goltze

      GIESSEN. Seit Monaten liegt das weitläufige Areal der Bergkaserne ungenutzt und menschenleer da. Die Scheiben in den Verwaltungsgebäuden und den ehemaligen Soldatenunterkünften werden langsam aber sicher stumpf. Kein Fahrzeug steht mehr auf den ausgedehnten Betonflächen und die Wagenhallen rotten vor sich hin. Nur an einer Stelle, vor der ehemaligen Standortverwaltung, parken einige Autos. Sie gehören Beschäftigten des Zollamtes, das zusätzlich Büroraum benötigt, sich gern auf Dauer hier einrichten würde. Doch die Zukunft der Bergkaserne ist weiterhin ungewiss. Die Stadt hat zwar eine Projektstudie vorgelegt, wie sie sich eine Nutzung vorstellt, doch dazu hat sich der jetzige Eigentümer, die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima), bisher nicht geäußert. Stadtbaurat Thomas Rausch wird langsam aber sicher ungeduldig: »Für mich ist schwer vorstellbar, dass dieses über zehn Hektar große Gelände an einem Stück zu verkaufen ist.« Das hängt für ihn auch mit der unterschiedlichen Nutzung zusammen, die hier geplant ist, denn von Verwaltungsgebäuden über die Wohnnutzung bis hin zum Bau eines Lebensmittelmarktes reicht die Palette. Für seine Projektstudie hat sich Rausch bereits die grundsätzliche Zustimmung des Gießener Parlamentes geholt. Jetzt ist die Bima am Zug, sich hier einverstanden zu erklären oder andere Vorstellungen zu formulieren, damit in Gießen ein rechtskräftiger Bebauungsplan verabschiedet werden kann.

      Ein Gang durch die Kaserne macht deutlich, dass hier sehr viel abgerissen werden muss oder zumindest sollte. Die drei riesigen Spitzbunker aber werden wohl stehen bleiben, denn ein Abriss ist nicht nur sehr schwierig, sondern auch teuer. Hinzu kommen die weiten Flächen, die meist mit Beton oder Pflastersteinen versiegelt sind. Und niemand weiß, ob im Boden noch Belastungen zu beseitigen sind.Wer dies bezahlen müsste, ist aber Fall Verhandlungssache des jetzigen Eigentümers mit den Käufern.

      Damit jedoch kleinteilig zu Wohnzwecken gebaut werden kann, muss das Gelände zuerst vernünftig erschlossen sein. Die Studie sieht vor, eine Hauptverbindung vom jetzigen Eingang an der Licher Straße im rechten Winkel quer durch das Gelände hin zur Grünberger Straße zu schaffen. Außerdem sind noch weitere, kleinere Erschließungsstraßen notwendig, in die dann die entsprechenden Versorgungsleitungen gelegt werden können. Weite Teile der Fläche sind als Misch-, kleinere als allgemeines Wohngebiet vorgesehen. Im oberen Teil des Geländes, direkt an der Marburger Straße, ist dann noch der Bau eines Marktes geplant. Nur das Zollamt hat in den Gebäuden der Standortverwaltung Raumbedarf angemeldet. Um die Kaserne für andere Zwecke nutzbar zu machen, steht aber zunächst viel Arbeit an. Neben dem Abriss von Gebäuden müssen weite Flächen entsiegelt werden. Hinzu kommt die notwendige Beprobung des Bodens.

      Für Rausch wäre es jedoch wichtig, dass die Bima sich bald grundsätzlich zu den Plänen der Stadt äußert. Denn dann könnte die Erschließung vorangetrieben werden und es wäre für potenzielle Käufer einfacher zu erkennen, welche Projekte genau sie wo realisieren können. Aus Rauschs Sicht ist es dann auch möglich, die ehemalige Kaserne in drei oder vier Parzellen einzuteilen, die seiner Einschätzung nach erheblich leichter auch an Gießener Interessenten zu vermarkten seien."

      __________
      > Quelle: http://www.giessener-anzeiger.de/six...ocalnews&_dpa= [05.04.2008; 12.00 Uhr]
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      • Geograph
        Wallmeister
        • 10.05.2006
        • 7479

        #4
        Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

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        »Gießener Anzeiger«, 29.04.2010:


        Bergkaserne: Gespräche über innere Erschließung des Geländes

        Gießener Anzeiger - Bergkaserne: Gespräche über innere Erschließung des Geländes [29.04.2010; 22:00 Uhr]


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        • Geograph
          Wallmeister
          • 10.05.2006
          • 7479

          #5
          Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

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          »Gießener Anzeiger«, 03.07.2010:


          Handfeste Ergebnisse lassen noch immer auf sich warten

          Gießener Anzeiger - Handfeste Ergebnisse lassen noch immer auf sich warten [03.07.2010; 10:00 Uhr]


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          • Highway`84
            Cold Warrior
            • 11.07.2010
            • 106

            #6
            Ist die Bergkaserne mittlerweile wirklich vollständig aufgegeben?
            Ich war am letzten Samstag im "oberen Teil" an der Grünberger Str. der ja schon seit Jahren leer steht. Ein Zaun trennt diesen Bereich vom "unteren Teil" der Kaserne der an die Licher Str. grenzt, es handelt sich wohl um den ehemaligen T-Bereich der Kaserne und entsprechenden Verwaltungsgebäuden.
            In diesem Teil habe ich Bw-Soldaten gesehen, die dort Sachen ein- und ausgeladen haben. Meines Wissens ist doch das gesamte Areal geräumt, oder?
            sigpic„Ihr seid nicht allein, wir stehen an eurer Seite. Wir sind und bleiben eine Nation, und wir gehören zusammen.“

            (Helmut Kohl - Rede am 10. November 1989 vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin an die Adresse der DDR-Bevölkerung)

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            • Geograph
              Wallmeister
              • 10.05.2006
              • 7479

              #7
              Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

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              »Gießener Anzeiger«, 08.12.2010:


              Mauer mit dunkler Vergangenheit

              http://www.giessener-anzeiger.de/lok...en/9709890.htm [08.12.2010; 18:00 Uhr]
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              • Horner
                Cold Warrior
                • 24.05.2009
                • 1897

                #8
                Erstmal einen schönen Dank für die Erklärung, was es mit der Sache Konversion eine Bedeutung hat.
                In Gießen wird wenigstens mit der Geschichte besser umgegangen als früher in Dortmund bei den britischen Kasernen an der B 1 Westfalendamm-Stadtkrone. Wir hatten hier auch mal ein Relief an der Kaserne eines Bergarbeiters, Hüttenarbeiters und Wehrmachtssoldaten.
                Nur weil der Wehrmachtssoldat integriert war, wurde es wegen der ehemaligen Wehrmachtskaserne und den eventuellen alten Gestrigen entfernt.
                So habe ich versucht, dieses Relief in irgendeiner Seite mal zu suchen, aber ohne Ergebniss, leider.

                Gruß
                Horner (Beagle)
                Zuletzt geändert von Geograph; 10.12.2010, 18:48. Grund: »Plenk« und »Klemp« …

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                • Geograph
                  Wallmeister
                  • 10.05.2006
                  • 7479

                  #9
                  Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

                  .
                  »Gießener Allgemeine«, 08.07.2011:


                  Auf Soldaten folgen 100 Zöllner

                  http://www.giessener-allgemeine.de/H...pageid,18.html [12.07.2011; 09:00 Uhr]
                  sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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                  • Geograph
                    Wallmeister
                    • 10.05.2006
                    • 7479

                    #10
                    Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

                    .
                    »Gießener Allgemeine«, 08.07.2011:


                    Investorenkonzept für Bergkaserne steht

                    http://www.giessener-allgemeine.de/H...ageid,113.html [12.07.2011; 09:00 Uhr]
                    sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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                    • Highway`84
                      Cold Warrior
                      • 11.07.2010
                      • 106

                      #11
                      CIMG4195.jpg
                      Wer von den Experten kann sagen, wozu diese Vorrichtung diente? Sie befand sich in der Bergkaserne in der unmittelbaren Nähe der Tankstelle und sieht für mich wie eine Rampe aus, auf der KFZ geprüft werden konnten?
                      Danke!
                      sigpic„Ihr seid nicht allein, wir stehen an eurer Seite. Wir sind und bleiben eine Nation, und wir gehören zusammen.“

                      (Helmut Kohl - Rede am 10. November 1989 vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin an die Adresse der DDR-Bevölkerung)

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                      • jason.76
                        Cold Warrior
                        • 22.01.2012
                        • 133

                        #12
                        ich würd sagen, das ist eine Rampe, für die Fahrzeuge zum Abschmieren, also zum Warten der Fahrzeuge.

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                        • Highway`84
                          Cold Warrior
                          • 11.07.2010
                          • 106

                          #13
                          Danke schön! Ich habe vermutet, das es bei der Funktion der Rampe um die Instandhaltung der KFZ geht ...
                          sigpic„Ihr seid nicht allein, wir stehen an eurer Seite. Wir sind und bleiben eine Nation, und wir gehören zusammen.“

                          (Helmut Kohl - Rede am 10. November 1989 vor dem Schöneberger Rathaus in Berlin an die Adresse der DDR-Bevölkerung)

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                          • Geograph
                            Wallmeister
                            • 10.05.2006
                            • 7479

                            #14
                            Bundeswehr-Standort Gießen: »Bergkaserne«

                            .
                            Wer von den Experten kann sagen, wozu diese Vorrichtung diente? Sie befand sich in der Bergkaserne in der unmittelbaren Nähe der Tankstelle und sieht für mich wie eine Rampe aus, auf der KFZ geprüft werden konnten?

                            Im Zuge der Konversionsmaßnahmen (vgl. »Gießener Allgemeine«, 08.07.2011; Beitrag #10) wurde der ehemalige Tankstellenbereich inklusive der gezeigten Fahrzeugrampe abgerissen und mit einem Supermarkt sowie Wohnhäusern bebaut.
                            Angehängte Dateien
                            sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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                            • Rex Danny
                              Administrator
                              • 12.06.2008
                              • 4330

                              #15
                              Hallo, Geograph !

                              Gab es einen speziellen Grund, warum der auf dem zweiten und dritten Bild deutlich erkennbare WK II-Luftschutzbunker nicht auch abgerissen wurde?

                              Steht der unter Denkmalschutz oder wurde er zu Wohn- oder Nutzraum umfunktioniert?

                              Grüße


                              Rex Danny

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