Artillerie 1962 – Ausbildungsunterlage der Infanterieschule

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  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2843

    #1

    Artillerie 1962 – Ausbildungsunterlage der Infanterieschule

    Mir ist Ausbildungsmaterial der Infanterieschule Hammelburg zum Thema Artillerie aus dem Jahre 1962 zugekommen, pdf als Anhang. Dieses Papier dürfte vor allem bei Offizierlehrgängen Verwendung gefunden haben.
    Interessant finde ich folgende Punkte:

    - die damals geplante Gliederung der Artillerie. Das Brigadeartilleriebataillon hat zwei Rohrartilleriebatterien, als dritte Batterie sollte eine Batterie mit acht „Panzerraketenwerfern 160 mm 36-fach“ hinzukommen. Also offenbar ein Mehrfachraketenwerfer unter Panzerschutz mit dem Raketenkaliber 160 mm. Wie wir wissen, wurde dieses Gerät nie eingeführt, die späteren Mehrfachraketenwerfer LARS (110mm) wurden beim RakArtBtl der Division zusammengefasst.
    - Bei der Division ist bereits die Ausstattung mit einer „Panzerkanone 175 mm“ angenommen, also die spätere M 107. Die Panzerhaubitze 203 mm war damals noch M 55 auf M 48-Fahrgestell.
    - Die Division hat lediglich eine Beobachtungsbatterie
    - Beim Korps gibt es ein gemischtes Feldartilleriebataillon, jede der drei Batterie hat eine andere Geschützart.
    - neben dem schweren RakArtBtl mit SERGEANT gibt es beim Korps auch noch ein Honest John-Bataillon. Diese Bataillone wurden aber sehr schnell aufgelöst und zur Aufstellung der Raketenartilleriebataillone der Divisionen herangezogen.
    - Auf S. 4 gibt es eine Tabelle mit der Munitionsausstattung. Immerhin 15 % der Munition sind Nebelgranaten und 3,75 % Hohlladungsgranaten zur Panzerabwehr.
    - Ab S. 9 werden die Einsatzgrundsätze geschildert. Hier werden die 1962 geltenden Prinzipien zum Einsatz von Nuklearwaffen deutlich - es wird bei jeder Gelegenheit von Atomsprengkörpern Gebrauch gemacht:
    Atomsprengkörper sind das Mittel, der Truppe das Lösen vom Feind zu erleichtern.
    Atomare Feuerkraft ist das sicherste Mitteln, dem (eigenen) Angriff zum Erfolg zu verhelfen.
    Atomares Feuer hat auf erschütterten Feind besonders starke Wirkung.
    Die Stärke der Abwehr liegt im überlegten und wendigen Einsatz der Atomwaffen.
    Über den Erfolg des Gegenangriffs innerhalb des Abwehrraums entscheidet oft die Stärke des atomaren Feuers. Anmerkung von mir: Fragt sich nur, mit welchen Truppen man diesen Gegenangriff in ein verstrahltes Gebiet führen wollte. Die Masse der Grenadiere saß 1962 noch auf dem Unimog und auch der HS 30 war dafür nicht geeignet, beide Fahrzeuge boten keinen Schutz gegen Verstrahlung.
    Angehängte Dateien
  • karlbauknecht
    Rekrut
    • 15.11.2005
    • 46

    #2
    ganz toll, einfach nur Super

    Kommentar

    • uraken
      Cold Warrior
      • 27.09.2008
      • 865

      #3
      Es gibt einige interessante Details in dem Dokument.
      Z.B. werden Annährungszünder (Proxi) nicht erwähnt, obwohl diese bereits 45 z.B während der Ardennenoffensive mit großer Wirkung eingesetzt wurden.

      Kommentar

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