Planung, Anforderung und Durchführung von Luftschlägen

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  • EmilBerggreen
    Cold Warrior
    • 19.07.2015
    • 514

    #1

    Planung, Anforderung und Durchführung von Luftschlägen

    Moin zusammen,

    hat jemand von Euch Kenntnisse, wie man Luftschläge geplant, angefordert und durchgeführt hätte?

    Nehmen wir an, dem Warschauer Pakt wäre es im Herbst 1986 gelungen, 4 Kriegsbrücken über die Elbe zwischen Bleckede und Hitzacker zu schlagen.
    COMNORTHAG fordert im Rahmen seines Korps Luftschläge an, um Gewässerüberquerung ROT mit sofortiger Wirkung zu unterbinden.
    FAC / Forward Air Controller gibt die jeweiligen Koordinaten der vier Kriegsbrücken an das zugeteilte Luftwaffenkommando an. Und jetzt beginnt für mich die „Black Box“. Was geschieht weiter? z.B. Meldung an die 4. LwDiv. mit der Anforderung, Pionierbrücken durch Luftschläge zu zerstören. Gehört entweder in den Bereich CAS – Close Air Support und/oder Gefechtsfeldabriegelung.

    Kato hatte das einmal bereits definiert:
    Air Interdiction beschreibt lediglich alle Einsätze die gegen Einheiten - oder durch solche Einheiten genutzte oder nutzbare Infrastruktur - die sich nicht im aktiven Kampf mit eigenen Einheiten befinden. Das "Abfangen" ist so zu verstehen, dass mit dem Einsatz ver- oder behindert wird, dass die gegnerische Einheit der Kampflinie zugeführt wird.
    Doch das ist Definitionssache. Mir geht es eher um die Abläufe.
    Verbindungsstelle NORTHAG –Lw. Die reagiert und schaut, welche Staffeln sind verfügbar?
    Anfrage an Second Allied Tactical Air Force mit HQ in Mönchengladbach, welche für die Luftunterstützung für NORTHAG zuständig war.

    Abfrage an die fliegenden Einheiten:
    Taktisches Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ (TaktLwG 71 „R“). Fliegerhorst Wittmundhafen. Alarmrotte für die Norddeutsche Tiefebene. Kampfflugzeuge F-4F Phantom II; sind derzeit alle mit anderen Aufträgen gebunden
    Taktisches Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ (TaktLwG 31 „B“). Abriegelung aus der Luft (Air Interdiction), Bekämpfung von feindlichen Luftstreitkräften am Boden (Offensive Counter Air) und Luftnahunterstützung (Close Air Support). Panavia Tornado Kampfflugzeuge. Fliegerhorst durch gegnerischen Luftangriff zerstört.

    Oder Abfragen an die Royal Air Force in Bruggen, Gütersloh, Laarbruch, Wildenrath, etc.
    Was geschieht dann weiter?

    Welche Verbände, Staffeln Ketten, Rotten sind aktuell in der Luft und welche auf ihren Fliegerhorsten? Welche Staffel ist überhaupt ungebunden?
    JaboG 43 in Oldenburg hat eine Staffel Alpha Jet als leichter Jabo zur Verfügung.
    Welche Bewaffnung wird für die Zerstörung der Brücken benötigt? Freifallbomben, lasergelenkte Paveway- Luft-Bodenraketen oder was auch immer. Der Alpha Jet hat 2 × LAU-117A-Startschienen für je eine Raytheon AGM-65A/B „Maverick“ taktische Luft-Boden-Rakete für Luftnahunterstützung. Während die Bewaffnung anmontiert wird, findet ein kurzes Briefing zwischen Kommodore und Piloten statt. Erläuterung Einsatzziel, Treibstoffbedarf, Anflugroute und Abmarschroute (?). Wie stark ist die Truppenluftabwehr des Gegners und benötigt man Jagdschutz, um diese niederzukämpfen und weitere Fragen, die für einen CAS-Einsatz von Bedeutung sind.

    Eine Staffel Alpha Jets mit drei Ketten zu vier Jabos (wahrscheinlich sind weniger notwendig) zerstört 3 von vier Brücken. Truppenluftabwehr der NVA ist stärker als erwartet und zwei Ketten Alpha Jets werden vernichtet.

    Ist das so richtig oder stark vereinfacht? Klar, ist es extrem vereinfacht. Aber wie muss man sich das vorstellen? CAS-Einsätze müssen ja sehr schnell abgerufen werden können. Da ist keine Zeit für langfristige Planung. Kurzfristige Einsatzplanung, Planung Munition, Planung Treibstoffbedarf, Gefährdung durch Truppenluftabwehr und natürlich auch feindliche Luftwaffe, …

    Gruss
  • EmilBerggreen
    Cold Warrior
    • 19.07.2015
    • 514

    #2
    Ich hoffe, wir hatten das Thema noch nicht behandelt.

    Kommentar

    • Nemere
      Cold Warrior
      • 12.06.2008
      • 2843

      #3
      Wenn der böse Feind Kriegsbrücken über die Elbe zwischen Bleckede und Hitzacker schlägt, kann man davon ausgehen, dass diese Brückenstellen nicht mehr unter beobachtetem Feuer der NATO-Landstreitkräfte liegen. Kriegsbrücken werden keinesfalls gebaut, wenn noch direkt gerichtetes Feuer des Feindes auf die Brückenstellen wirken kann und auch Artilleriefeuer sollte allenfalls noch als Planschießen ohne Beobachtung wirken können. D.h. der VRV ist deutlich westlich der Elbe, unter Umständen bereits an der Neetze, der Eisenbahnlinie Lüneburg-Hitzacker oder gar am Elbe-Seitenkanal.
      Damit kannst Du Deine FAC bereits vollkommen vergessen, die befinden sich nämlich bestenfalls am VRV bei den vorderen Teilen der Kampftruppen. Sie sehen also gar nicht mehr, was an der Elbe vorgeht.
      Die Brückenschläge müssen also durch andere Aufklärungsmittel (Luftaufklärung, Drohnen der Artillerie, evtl. auch noch Fernspäher) festgestellt werden. Diese Aufklärungsergebnisse laufen bei den jeweiligen G 2/A 2 der vorgesetzten Kommandobehörden zusammen. Einen ersten wirklichen gemeinsamen Gefechtsstand von Luftwaffe und Heer gibt es erst bei der Heeresgruppe, also NORTHAG, das Joint Command Operations Center (JCOC). Auf den Führungsebenen darunter sind nur Unterstützungskommandos (ASOC, TACP, ALO usw.) eingeplant.
      Damit können diese Luftangriffe nur über NORTHAG und die 2nd ATAF laufen. 2nd ATAF muss wissen, welche Luftangriffskräfte dafür verfügbar sind, welche Munition dafür vorhanden ist, welche Flugplätze noch einsatzbereit sind und ähnliches. Es ist doch nicht gesagt, dass die Geschwader noch auf ihren Friedensplätzen liegen. Es wäre auch denkbar, dass für diese Angriffe auf die Brücken NATO-Luftstreitkräfte von Flugplätzen aus England, Belgien, Niederlande eingesetzt werden, wenn auf bundesdeutschen Plätzen die Infrastruktur bereits zerstört ist.

      Angriffe auf die Brücken laufen nicht mehr als Close Air Support, weil wie gesagt, das Heer unmittelbar gar nicht mehr auf diese Brückenstellen wirken kann. Sehr schnell wird dieser Einsatz nicht ablaufen, ein paar Stunden dauert das garantiert:
      - Aufklärungsergebnisse laufen ein
      - werden ausgewertet
      - Lagebeurteilung und Entschluss zum Einsatz der Luftwaffe
      - Feststellen der Einsatzmöglichkeiten
      - Befehlsgebung. Hier setzt dann die Befehlskette ein – NORTHAG /2nd ATAF bis zum „letzten“ Piloten und Munitionswart, der die richtigen Bomben an den Waffenstationen anbringen muss.
      - Umsetzen der Befehle, Startklarmachen der Maschinen.
      - Flug ins Angriffsgebiet
      - Angriff auf die Brücke.
      Wenn ich richtig informiert bin, gab es 1988 noch keine „Taktischen Luftwaffengeschwader“, sondern in Wittmund war ein Jagdgeschwader, das Geschwader 31 in Kerpen/Nörvenich war ein Jagdbombergeschwader. Zum Niederhalten der Truppenluftabwehr sind wahrscheinlich Jagdbomber deutlich besser geeignet als Jäger.

      Ob eine Staffel mit lediglich 12 Alpha Jets tatsächlich realistische Aussichten hat, drei der vier Brücken zu zerstören, weiß ich nicht. Das kommt sicher auch auf die Art der Kriegsbrücken an. Die Hohlplattenbrücke der Bundeswehr war z.B. bemerkenswert unempfindlich und robust, ebenso die aus Gitterteilen gebauten Bailey- und SE-Brücken. Amphibienbrücken und Faltschwimmbrücken waren dagegen wesentlich empfindlicher gegen Beschädigungen, waren dafür natürlich sehr viel schneller zu bauen. Aber eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, dass man mit nur 12 Jets großartige Erfolge erzielen kann. Die Erfahrungen des 2. Weltkriegs zeigen, dass Luftangriffe gegen Brücken und Übersetzstellen, die ausreichend mit Luftabwehr geschützt sind, nur recht geringe Wirkung zeigen. Und damals gab es noch kaum radargesteuerte Flak und keine Flugabwehrraketen!

      Solche negativen Erfahrungen mussten sowohl die Wehrmacht wie auch die Alliierten sammeln.
      Im August 1943 räumte die Wehrmacht Sizilien, die deutschen Übergangsstellen über die Straße von Messina konnten trotz massiver alliierter Luftangriffe wegen des starken Flakschutzes nicht wesentlich gestört werden.
      Am 7. März 1945 wurde von der US-Army die Brücke von Remagen über den Rhein überraschend genommen. Die Brücke wurde sofort mit Flak und Jagdschutz gesichert, so dass alle deutschen Luftangriffe und selbst der Beschuß mit V 2-Raketen nichts ausrichtete. Erst Tage später brach die Brücke durch Überlastung zusammen.
      Auch deutsche Luftangriffe auf die von der Roten Armee Anfang 1945 genutzten Oderbrücken führten nicht zum Erfolg, obwohl hier bereits die damals modernsten Waffen der Luftwaffe wie Gleitbomben und sog. „Mistel“-Flugzeuge eingesetzt wurden.
      Zuletzt geändert von Nemere; 06.09.2020, 18:53.

      Kommentar

      • EmilBerggreen
        Cold Warrior
        • 19.07.2015
        • 514

        #4
        Moin Jörg,


        vielen herzlichen Dank für Deine Ausführung! Ja, das Brückenbeispiel war anscheinend schlecht gewählt.
        Mir ging es auch eher um die Abläufe. Du hast natürlich recht, sie hießen damals noch nicht TaktLwG 33, sondern JaboG 33, etc. Du magst auch sicher damit recht haben, dass eine Staffel Alpha Jets nicht ausreicht, um Kriegsbrücken zu zerstören.

        Ich hoffe, die Begriffe sind so richtig gekennzeichnet:
        ASOC - Air Support Operations Center - Kommandostelle Luftnahunterstützung (und Gefechtsfeldabriegelung?)
        TACP - Tactical Air Control Party - hier wohl auch Soldaten am Boden, FAC/Fliegerleit', die Luftschläge anfordern
        ALO - Air Liaison Officer - Verbindungsoffizier Heer - Lw

        Ich weiß nicht, wie die 2ATAF für ihre Gefechtsaufgaben organisiert war.
        Wer war zur Bekämpfung der 1. Staffel WAPA und gegen die 2. Staffel abgestellt/vorgesehen? In meiner Vorstellung - ich weiß nicht, ob sich das mit der damaligen Realität deckt - wären große Operationen wie z.B. ein Luftangriff auf das WAPA-Hauptquartier in Legnica (Nordgruppe Sowjetarmee), Angriffe auf WAPA-Fliegerhorste mit starker Truppenluftabwehr, Angriff auf Bereitstellungsräume aus der Luft, Bekämpfung von fliegenden AWACS der sowjetischen Luftwaffe, etc. von langer Hand geplant werden mussten.
        In meinem Verständnis hätten sich hingegen CAS-Luftnahunterstützung und Gefechtsfeldabriegelung rein aus der jeweiligen Lage ergeben und müssten so schnell wie möglich abrufbar sein. Also Angriffseinsätze nach kürzester Vorbereitungszeit ... vielleicht sogar Alarmierung von Rotten, die gerade in der Luft und in der Nähe des Einsatzgebietes waren. Also fliegende Verbände, die sich in der Luft befinden, für aktuelle Einsatzziele abrufen.
        Das wiederum deckt sich aber nicht mit dem großen Munitionsareal, -typen von möglicher Bewaffnung an Bomben, Luft-Boden-Raketen, Luft-Luft-Raketen und die werden meines Wissens einsatzspezifisch anmontiert.


        Gruss
        Zuletzt geändert von EmilBerggreen; 07.09.2020, 05:23.

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        • EmilBerggreen
          Cold Warrior
          • 19.07.2015
          • 514

          #5
          Moin,


          ich sehe gerade, im Oestmann "Dazu befehle ich ..." auf Seiten/Kapiteln 1400 wird darauf eingegangen:


          Unterstützungsmöglichkeiten:
          - CAS Luftnahunterstützung
          - BAI Gefechtsfeldabriegelung
          - AI Abriegelung in der Tiefe
          - CAP Schutz der Landstreitkräfte gegen Luftfeind


          Es wird unterschieden:


          1. Vorgeplante Einsätze - Preplanned Missions
          Einsatz ca. 6 Stunden nach Anforderung
          FAC pro Btl, FAC gibt Anforderung über Funk an ALO (Brig) und ALO (Div) weiter, dieser an ASOC (Korps) und letztendlich an Combined Air Operations Centre (CAOC)
          - der NATO ein multinational besetzter Gefechtsstand zur Führung von Luftstreitkräften bezeichnet. Aufgaben sind die Planung, Führung und Beauftragung von Luftoperationen der zugeordneten Kräfte. Organisatorisch gingen den CAOC die Air Tactical Operations Centre (ATOC) sowie die Air Defence Operations Centre (ADOC) voraus. Bis zum Anfang der 1980er Jahre wurden die Gefechtsstände für Luftangriffs- und Luftverteidigungskräfte voneinander getrennt betrieben. In Krisen und Konflikten plant und koordiniert das CAOC offensive, defensive und unterstützende Luftoperationen zugewiesener Kräfte. Dazu gehören sowohl Flugzeuge, als auch bodengebundene Komponenten, wie Flugabwehrraketenverbände. Nach der schriftlichen Beauftragung durch die Air Tasking Order (ATO)[3] überwacht das CAOC die Luftoperationen und greift bei Bedarf in laufende Missionen ein. (WP)
          Mission an Fliegerstaffel, Bekämpfung von Ziel / Alternativziel und Rückflug


          2. Soforteinsätze - Immediate Misisions
          Einsatz 10 - 30 Min. nach Anforderung
          FAC / Btl überspringt ALO (Brig u. Div), die hören jedoch mit, und setzt Anforderung direkt an AOCC (Air Operations Coordination Centre) ab. AOCC =>> CAOC und der Rest läuft nach dem gleichen Ablaufschema ab.
          Nachteile: evtl. keine zielgerechte/wirkungsoptimale Bewaffnung

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          • Nemere
            Cold Warrior
            • 12.06.2008
            • 2843

            #6
            Zur Organisation der Luftunterstützung:

            Die unterste Ebene auf der planmäßig Luftwaffenverbindungskräfte vorgesehen waren, war die Brigade bzw. die Heimatschutzbrigade.
            Hier gab es den Luftwaffenverbindungsoffizier (ALO – Air Liaision Officer). Dieser besetzte die Zelle Luftwaffe in der Feuerunterstützungszentrale des Brigade-Gefechtsstands Haupt, außerdem setzte er die Taktischen Fliegerleitgruppe (TACP) bei den Kampftruppen ein. Der ALO verfügte über einen M 113 Fliegerleitpanzer mit 1 x UHF VRC 240 TG, 1 x HF GRC 106 G 4, 1 x SEM 25, 1 x EM 25 sowie einen LKW 5 t und einen LKW 0,5 t.
            Personal: 1 x LVO, 1 x Luftunterstützungmeister (Feldwebel), 1 Sprechfunk-Uffz, 1 Sprechfunker, 1 Kraftfahrer F 2, 1 Kraftfahrer C, 1 Kraftfahrer B.
            Weiter standen drei Taktische Fliegerleitgruppen (Tactical Air Controll Parties – TACP) zur Verfügung, die bei den Kampftruppenbataillonen eingesetzt werden konnten. Diese TACP bestanden jeweils aus dem Forward Air Controller – FAC (Fliegerleitoffizier) als Führer sowie drei Soldaten als Sprechfunker bzw. Kraftfahrer. Jede TACP hatte einen M 113 FlgLtPz mit Funkausstattung wie oben genannt.

            Bei der Division gab es ebenfalls einen Luftwaffenverbindungsoffizier in der Zelle Luftwaffe der Feuerunterstützungszentrale. Personelle und materielle Ausstattung wie bei der Brigade.
            Beim Korps gab es zwei Verbindungsorgane:
            ASOC – Air Support Operations Center. Von der Luftwaffe eingerichteter Gefechtsstand für Luftunterstützung.
            ADOLT – Air Defence Operations Liaision Team. Hier wurde die Luftverteidigung koordiniert, z.B. Festlegen der Ordnung des Luftraums usw.

            Bei der Heeresgruppe schließlich gab es einen gemeinsamen Gefechtsstand Heer / Luftwaffe, das „Joint Command Operations Center“ (JCOC).

            Außerdem gab es noch Verbindungsoffiziere, die vom Heer zu den jeweiligen Luftwaffenverbänden abgestellt wurden, das war der „Ground Liaison Officer“ (GLO).

            Die Vor- und Nachteile bei vorgeplanten bzw. Sofort-Einsätzen sind bei Oestmann sehr gut geschildert. Das ist die alte Frage von Pest und Cholera. Setze ich eine verfügbare, aber nicht optimale Truppe sofort ein und scheitere damit evtl. oder warte ich, bis die besser geeignete Truppe verfügbar ist – mit der Gefahr, dass es dann für den Einsatz zu spät ist.
            Das Problem der nicht wirkungsoptimalen Bewaffnung hatte z.B. der japanische Admiral Nagumo bei der Schlacht um die Midway-Inseln im August 1942. Er hatte nahezu seine sämtlichen Trägerflugzeuge für einen Angriff gegen die Insel mit Spreng- und Splitterbomben ausrüsten lassen, als er die Meldung über herankommende amerikanische Flugzeugträger und Kreuzer erhielt. Um diese zu bekämpfen, musste er die Flugzeuge auf Torpedos und Panzersprengbomben umrüsten lassen. Das führte dazu, dass für eine gewisse Zeit nahezu alle Trägerflugzeuge der Japaner wegen Tanken und Munitionieren außer Gefecht waren und die amerikanischen Schiffe nicht angreifen konnten, lediglich einige Jäger waren verfügbar. Den Amerikanern gelang es in diesem Zeitfenster dann, trotz hoher eigener Verluste an Flugzeugen drei der vier japanischen Träger zu versenken. Midway war eigentlich bereits die Kriegswende im Pazifik.

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            • EmilBerggreen
              Cold Warrior
              • 19.07.2015
              • 514

              #7
              Vielen herzlichen Dank für die weiterführende Info!

              Kommentar

              • Hoover
                Cold Warrior
                • 19.12.2013
                • 601

                #8
                Ob eine Staffel mit lediglich 12 Alpha Jets tatsächlich realistische Aussichten hat, drei der vier Brücken zu zerstören, weiß ich nicht.
                Bei der Truppenluftabwehr der WP-Streitkräfte wären die 12 Alpha Jets wohl eher Fischfutter geworden. Bei unseren Pionierlehrübungen war es immer die erste Maßnahme, sofort starke Fla-Kräfte zur Sicherung der Übergangsstelle heranzuziehen. Dazu sollten wir Fliegerfäuste Stinger bekommen (erst 1992 bekamen wir Strela aus NVA-Beständen).

                Wichtige Übergangsstellen wären beim WP sicher mit Luftwabwehr gespickt gewesen.
                "Damals, als ich in meinem Alter war..."

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                • dave2006
                  Cold Warrior
                  • 17.11.2006
                  • 102

                  #9
                  Und Heute hat das Heer kein Dach mehr über sich...………..
                  Ich habe da mal eine Frage zu dem ALO Brigade. Als ganz junger PzSchütze habe ich mal in dem BoBo MTW des ALO PzGrenBrig 17 gesessen. Während der FM Blockausbildung der Brigade. Das Material war also in den Verbänden vorhanden.
                  Erzählt haben sie uns damals der LwOffizier würde erst in der Alarmierungsphase zur Brigade treten.
                  Das Bedienpersonal der Bodengebundenen Fahrzeuge wurde das durch die Brigade gestellt. Habe ich das so richtig behalten? Nur Interessehalber....

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                  • Nemere
                    Cold Warrior
                    • 12.06.2008
                    • 2843

                    #10
                    Zitat von dave2006 Beitrag anzeigen
                    Erzählt haben sie uns damals der LwOffizier würde erst in der Alarmierungsphase zur Brigade treten.
                    Nach meinem Kenntnisstand war das folgendermassen:
                    Der ALO (also der Führer der Zelle Luftwaffe beim Brigadegefechtsstand) war bereits im Frieden bei der Brigade.
                    Dazu traten im Alarmierungsfall als Reservisten:
                    - ein Feldwebel Luftwaffe als "Luftunterstützungsmeister" zur Zelle Luftwaffe
                    - 3 Offiziere der Luftwaffe als FAC und Führer der jeweiligen Fliegerleittrupps
                    Die Kraftfahrer F 2 der M 113 kamen auf jeden Fall vom Heer. Bei den Sprechfunkern bin ich mir nicht sicher, da die diese M 113 für den Luftwaffenanteil doch eine ganz andere Funkgeräteausstattung hatten, als sie sonst im Heer gebräuchlich war.

                    Um die Übersicht nicht zu verlieren, hier nochmals der Gesamtanteil Luftwaffe beim Brigadestab:
                    1 x M 113 Fliegerleit für den ALO, Kraftfahrer F 2
                    3 x M 113 Fliegerleit für die drei FLiegerteittrupps / FAC, jeweils Kraftfahrer F 2
                    1 x LKw 0,5 t (ohne Funk!) für ALO, Kraftfahrer B
                    1 x LKw 5 t (ohne Funk!) für Zelle Luftwaffe bei der Feuerunterstützungszentrale, Kraftfahrer C

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                    • DeltaEcho80
                      Cold Warrior
                      • 09.03.2013
                      • 1713

                      #11
                      In den Untiefen des Forums hatte hier ich mal einen Beitrag der MainPost zu einem ehem. Starfighter Piloten aus Würzburg verlinkt, der nach seiner aktiven Piloten-Laufbahn als LW-Verbindungsoffizier zur Brigade 35 nach Hammelburg versetzt wurde:

                      https://www.cold-war.de/showthread.p...ght=w%FCrzburg

                      Kommentar

                      • EmilBerggreen
                        Cold Warrior
                        • 19.07.2015
                        • 514

                        #12
                        Und ich habe auch noch etwas gefunden:
                        Die Angriffe der USAAF 1972 auf die Than-Hoa- und Paul-Daumer-Brücke in Nordvietnam haben die neue Ära der endphasengelenkten Waffentechnologie, der smart bombs, eingeleitet.
                        War anscheinend so etwas wie ein Quantensprung in der (Luft)kriegsführung. Was zuvor unzählige Luftschläge von hunderten von Kampfflugzeugen, beim Verlust von 18 eigenen Maschinen, nicht geschafft hatten, das wurde 1972 erstmalig geschafft.


                        On 27 April, twelve Phantoms of the 8th Tactical Fighter Wing, based at Ubon, Thailand attacked the Thanh Hóa Bridge. Eight of their number carried laser-guided bombs. The raid was carried out without a hitch, and when the dust of the explosions had cleared it became apparent that the bridge had been dislodged from its western abutment, dropping one half into the river. To complete its destruction, a second attack was scheduled for the thirteenth of May when fourteen Phantoms were engaged, with LGBs of up to 2,000 lb (910 kg) aimed at the central pillar supporting the bridge. Once again, the attack was successful, and the "Dragon's jaw" was rendered completely unusable. The US command, however, was not satisfied, and ordered a final attack on the sixth of October.
                        This time, four U.S. Navy A-7s from VA-82, aboard USS America, successfully delivered 8,000 lbs of high explosives with two planes carrying two 2,000 lb (910 kg) Walleyes, while two other carried a further 2,000 lbs in Mk 84GP bombs. In a simultaneous attack, the center piling on the bridge's west side was hit and broke the span in half. After this, the Thanh Hóa Bridge was considered permanently destroyed and removed from the target list.

                        Kommentar

                        • Malefiz
                          Cold Warrior
                          • 22.12.2010
                          • 374

                          #13
                          Hallo Emil,
                          ich glaube den Zeitpunkt kann man fast 30 Jahre früher ansetzen:


                          Grüße aus einem regnerischen Halle
                          Peter

                          Kommentar

                          • EmilBerggreen
                            Cold Warrior
                            • 19.07.2015
                            • 514

                            #14
                            Danke Peter und Grüße nach Halle!

                            Kommentar

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