Polnischer Verteidigungsplan 51
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Noch zwei Facetten, die vielleicht bei diesen Befürchtungen Polens vor einer Landung an der Küste eine Rolle gespielt haben mögen:
1. gab es 1951 in Polen noch aktive Widerstandsbewegungen gegen das kommunistische Regime und die Rote Armee. Diese Gruppierungen wurden vom Westen durch eingeschleuste Agenten und anscheinend im geringen Umfang auch logistisch unterstützt.
8. Fortsetzung Im Hauptquartier der sowjetischen Ostseeflotte wurde Alarm gegeben. Späher des Obersten Albert Janowitsch Balodis, Abwehrchef des Staatssicherheitsdienstes der Lettischen Sowjetrepublik, hatten im Raum der kurländischen Küste im Seegebiet…
2. Diese Aktionen wurden vor allem vom britischen Geheimdienst MI 5 von Schleswig-Holstein aus durchgeführt. Man bediente sich dabei bevorzugt ehemaliger deutscher Soldaten aus den Schnellbootverbänden der Kriegsmarine und nutzte auch umgebaute frühere deutsche Schnellboote. Die Durchführung oblag dem Kapitänleutnant Hans-Helmut Klose, der ab 1948 mit den Schnellbooten Agenten an den baltischen und polnischen Küsten absetzte und auch teilweise fermeldetechnische bzw. elektronische Aufklärung betrieb. Klose hatte auch Kontakte zur „Organisation Gehlen“, dem späteren Bundesnachrichtendienst, trat 1956 in die Bundesmarine über und war zuletzt als Vizeadmiral Befehlshaber der Flotte.
Der Schnellbootsverband lief unter der Bezeichnung „British Baltic Fishery Protection Service“. Näheres dazu auf folgenden Websites:
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Der zweite Weltkrieg endete nur auf den Papier 1945. Gerade im Osten kochte da vieles weiter. Stalins Teilnahme am Überfall auf Polen, die Besetzung der baltischen Staaten aber auch vieles was nach 1989 wider hoch kochte, gärte auch damals. Die westlichen Dienst machten da mit aber die Saat hatte in vielen Fällen bereits der Ausgang des russischen Bürgerkrieges und Stalin gelegt. Das ist alles Geschichte, die offiziell vergessen wurde.
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Gerade die Jahre 1945 bis ca. 1956 sind auch abseits der großen Kriege (Korea, Indochina etc.) militärhistorisch hochinteressant, aber nur wenig bekannt. Da gab es bis in die 1950er Jahre hinein Partisanenbewegungen gegen die UdSSR in den baltischen Staaten und in der Ukraine. Bei den sog. "Waldbrüdern" im Baltikum sollen noch deutsche Soldaten gekämpft haben, die bis 1945 dort zur Bandenbekämpfung eingesetzt waren. Außer vielen Gerüchten findet man aber kaum etwas tragfähiges dazu. Teilweise wurden diese Auseinandersetzungen auch in der Bundesrepublik ausgetragen, so wurde in München 1959 der ukrainische Partisanenführer Bandera von einem KGB-Agenten ermordet.
Völlig untergegangen ist auch die Tatsache, das 1947 jugoslawische antikommunistische Partisanen der Krizari-Bewegungen sich aus Jugoslawien zurückziehen mussten und dann quer durch Ungarn in die Ukraine zu den dortigen UPA-Kämpfern marschierten.
Auch die sog. "Irankrise" 1946 kennt kaum jemand mehr: US-Präsident Truman drohte der UdSSR mit dem Einsatz der Atombombe, weil diese entgegen der Absprachen den Iran noch nicht verlassen hatten und zudem eine kommunistisch gelenkte Kurdenrepublik installiert hatten.
Genauso sind die eigentlich bis 1975 anhaltenden Querelen um Triest (Zone A, Zone B) vergessen, ebenso wie der griechische Bürgerkrieg, bei dem es letztendlich um die Zerschlagung kommunistischer Partisanen ging.Zuletzt geändert von Nemere; 05.08.2020, 19:29.
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Im Schatten der beiden großen Kriege liegt vieles vergessene.
Wer kennt noch den Polnisch Sowjetischen Krieg 1919-1921, die diversen Konflikte auf den Balken im gleichen Zeitraum, den Kampf der Balten und Finnen um ihre Unabhängigkeit, die Rückeroberung vieler Gebiete die sich vom Zarenreich losgesagt hatten durch die Rote Armee?
Alles Konflikte die in den letzten Jahrzehnten seit 89 zu neuen oft hier auch ignorierten Kriegen führten.
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