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Das Parallel History Project det ETH Zürich veröffentlichte den Einsatzplan für die CSSR Front von 1964.
Meine Darstellungen stützen sich auf die englische Übersetzung dieses Dokuments .
Der generelle Plan inklusive des initialen Nuklear Schlags und des darauf folgenden Stoßes innerhalb von 7 bis 8 Tagen auf französisches Gebiet.
Hauptelemente waren die uns inzwischen altbekannte 1. und 4. CSSR Armee als CSSR Front zusammengefasst in Zugsamenarbeit mit der 8. Garde Armee der in der DDR stationierten Westfront. Im Gegensatz zu 1980+ ist hier noch keine Zentral Gruppe aus UDSSR Verbänden vorgesehen.
Ein Bemerkung: Einheiten wie die 11 Mobile Raketen Unterstützungsbasis habe ich mit einen selbst gestrickten Symbol ohne Größenangabe dargestellt, da ich keine Ahnung habe wie groß oder wie strukturiert diese Art von Verbänden ist.
Im Gegensatz zu 1980+ ist hier noch keine Zentral Gruppe aus UDSSR Verbänden vorgesehen.
Angenommene NATO Verbände
Die ZGT wurde erst nach der Zerschlagung des "Prager Frühlings" 1968 etabliert.
Du setzt zu Recht die „12 Großverbände“ in Anführungszeichen.
Von den 5 genannten deutschen Divisionen war eigentlich nur die 4. Panzergrenadierdivision einigermaßen vollständig aufgestellt.
Die 1. Gebirgsdivision bestand damals aus zwei Gebirgsjägerbrigaden (22,23) und einer PzBrig (24). Die GebJgBrig hatten auf dem Papier je drei GebJgBtl und 1 Panzerbataillon, wobei das PzBtl 224 erst 1966 und das PzBtl 234 erst Ende 1964 aufgestellt wurde.
Die Divisionsartillerie bestand nur als „Divisions-Artillerieführer 8“ mit dem „Artilleriebataillon 82" (2 Batterien Honest John, 1 Batterie Feldhaubitze 203 mm).
Gebirgsaufklärungsbataillon war Fehlanzeige, es gab nur eine Gebirgsaufklärungskompanie 8.
Die 1. Luftlandedivision hatte 1964 nur die beiden Fallschirmjägerbrigaden 25 bzw. 26 und befand sich gerade in der Phase der Abgabe nahezu aller Divisionstruppen an die 12. Panzerdivision.
Die 10. Division war damals noch eine Panzergrenadierdivision mit PzGrenBrig 29 und PzBrig 30. Die PzGrenBrig 28 wurde erst 1964 aufgestellt, die Aufstellung wurde damals nicht abgeschlossen. Tatsächlich gab es nur Teile des Stabes, das PzGrenBtl (mot) 281, die PzPiKp 280 und Teile des VersBtl 280. Das eigentlich noch vorhandene PzGrenBtl 282 wurde Mitte 1964 nach Bayreuth verlegt und wurde dort PzGrenBtl 102 der 4. PzGrenDiv. Eine Neuaufstellung des Btl 282 erfolgte erst 1966 und dann nur als Ausbildungsbataillon. PzBtl, PzJgKp und ArtBtl fehlten.
Die 12, PzDiv bestand 1964 nur aus der PzGrenBrig 35 und der PzBrig 36, die dritte Brigade fehlte völlig. Das ArtRgt 12 bestand 1964 nur aus der 4./FArtBtl 121 (schwere Feldhaubitze), erst im November 1964 kam das LL-RakArtBtl 92 als RakArtBtl 122 dazu, das FArtBtl 121 wurde erst 1970 vollständig aufgestellt.
Ein Panzeraufklärungs-Btl 12 gab es 1964 auch noch nicht
PiBtl und FlaBtl 12 entstanden erst Ende 1964 durch Übernahme der entsprechenden Bataillone von der 1. LL-Div.
Aufklärende Artillerie gab es 1964 nur bei der 4. PzGrenDiv. Hier lief seit April 1964 der Versuch eines „Artillerie-Führungs- und Aufklärungsbataillons“, bestehend aus der Stabsbatterie Artillerie-Rgt 4 und der (Korps-) Beobachtungs-Bttr 271. Die anderen Divisionen hatten keine Beobachtungseinheiten, beim Korps waren noch zwei Beobachtungs-Batterien (272 und 273), die je nach Lage hätten zugeteilt werden können.
Die Heeresflieger waren 1964 gerade in der Umgliederung der Staffeln zu Divisions-Heeresfliegerbataillonen.
Auch bei den Korpstruppen II. Korps war die Aufstellung 1964 noch längst nicht abgeschlossen. Z.B. gab es nur ein Pionierbataillon und einige selbständige Pionierkompanien.
Beim VII. ( US) Korps waren meiner Kenntnis nach damals drei Divisionen in Deutschland: Die 3rd Infantry, die 24th Infantry und die 4th Armor.
Außerdem hatte das Korps drei Artillery-Groups mit insgesamt 9 Rohrartillerie- und 4 Raketenartilleriebataillonen.
Die französischen Streitkräfte in Deutschland umfassten um 1964 das I. Korps in Freiburg (gleichzeitig Hauptquartier FFA), die 1. Division in Trier und die 3. Division in Freiburg. Eine 7. (FR) Division finde ich zu dieser Zeit in Deutschland nicht, die anderen beiden Divisionen sollten anscheinend aus Frankreich nachgeführt werden.
Ich finde die Diskrepanzen der unterschiedlichen Seitensichten interessant.
War der Einsatz der 12. Beim VII US Corps damals schon geplant?
Auch die Rolle der 1.LLDiv sollte doch allein schon wegen der Verteilung der Brigaden über ganz Deutschland eine andere gewesen sein.
Ich habe auch keine Ahnung in wie weit die 16 Divisionen der CSSR Armee real existierten.
Die umnummerierten französischen Division wurden nur erwähnt. Der Plan geht auch nicht auf die Friedensstandorte der 1. Fr Armee ein. Zu mindestens nicht in den Auszug der Übersetzt wurde. Vermutlich wird das Original noch Anhänge enthalten haben. Ich werde mal sehen was ich zu dem Thema finde und den Plan weiter auf Arbeiten.
Die Ellipsen kennzeichnen die im Plan genannten Gebiete.
Die Einheiten sind eher symbolisch zu sehen. Wenn möglich habe ich die groben Regionen z.B. bei der 4. PzGrenDiv oder die Friedensstandorte, z.B. Stab II Korps verwendet.
SGT - Sergant Kurzstrecken Raketen Einheit
CPL - Corporal Kurzstrecken Raketen Einheit
Ab D+1 wurde als Verstärkung die 57. Luft Armee mit Friedensstandorten im Karpatischen Militärbezirk
131. Jagd Division
289. Jagd Bomber Regiment
230. und 733. Bomber Regiment
48. Aufklärungs-Regiment
erwartet
Ich habe mir mal ein paar Gedanken zur Kampfkraft der Truppen des Warschauer Paktes und der Bundeswehr im Rahmen des hier vorgestellten Szenarios gemacht – also im Jahre 1964.
Die Bundeswehr hatte damals noch vorrangig amerikanische Ausstattung. Das bedeutete in Süddeutschland Kampfpanzer M 47 und M 41, die M 48 kamen erst weit nach 1966, als in Norddeutschland die Leopard 1 eingeführt wurden.
Der Kanonenjagdpanzer war noch nicht vorhanden, an dessen Stelle lief bei den Panzerjägerkompanien der M 47, bei den Panzerjägerzügen der PzGrenBtl der M41. Als Raketenjäger gab es den RakJgdPz 1 – ein HS 30 mit der SS-11, mit einem Zug bei jeder Panzerjägerkompanie. Bei der Infanterie war als tragbare PzAbwRakete die MBB 810 „Cobra“ vorhanden, außerdem noch teilweise Leichtgeschütze 106 mm.
Die Panzerbrigaden hatten damals keine Panzerjägerkompanien.
Die Artillerie der Panzergrenadierverbände bestand noch weitgehend aus durch LKW, teilweise noch von uralten amerikanischen Kettenschleppern gezogenen Feldhaubitzen 105 mm, 155 mm und 203 mm. Selbstfahrlafetten gab es bis auf wenige Ausnahmen nur bei den Panzerbrigaden, hier war in Süddeutschland nur die Panzerhaubitze 105 mm M 7 im Einsatz.
Die FH 105 mm wurde bei den Brigaden auch auf dem technisch recht problematischen Geräteträger Faun 8/15 gefahren.
Die Gebirgs- und Luftlandeartilleriebataillone hatten die Gebirgshaubitze 105 mm.
Die Bataillone hatten vielfach nur 2 Batterien zu je 6 Geschützen.
Bei der Raketenartillerie war die „Honest John“ vorhanden, Mehrfachraketenwerfer gab es noch nicht.
Die Flugabwehr hatte den FlaPanzer M 42 ohne Radarsteuerung, außerdem war damals noch in jedem Divisions-Fla-Btl eine Batterie mit der radargesteuerten, allerdings ortsgebundenen, Flak 40 mm L 70 vorhanden.
An deutschen Eigenentwicklungen gab es den HS 30 mit seinen Abarten, den Schützenpanzer (kurz) mit seinen Abwandlungen, auch die Masse der LKW stammte aus deutscher Produktion.
Als Pionierpanzer gab es nur den M 47 mit Räumschild, Brückenleger war der M 48 AVLB. Brückengerät bei den Divisionspionieren war das Schlauchbootbrückengerät, beim Korps die Hohlplatte oder das SE-Brückengerät. Die Amphibie kam erst nach 1967. Minenverlegen erfolgte noch per Hand.
Hubschrauber waren Alouette-II, Sikorski S-58 und beim Korps teilweise Vertol H-21. Als Flächenflugzeug hatten die Heeresflieger die Do-27.
Die damalige Ausstattung der hier interessierenden Verbände habe ich in beigefügter Übersicht zusammengestellt, soweit sie zu ermitteln war.
Schauen wir uns die Gegenseite an:
Bei der tschechoslowakischen Volksarmee fuhr als Kampfpanzer vor allem der T-54/55, in Reserveverbänden evtl. auch noch der T 34/85. Die schweren Panzerkompanien, soweit sie überhaupt aufgestellt waren, hatten den T-10, in der 2. Staffel teils auch noch den JS-III.
Bei Aufklärungsverbänden liefen Radfahrzeuge wie der BTR-40 oder der BRDM und als Kettenfahrzeug vor allem der schwimmfähige PT-76. Als Luftlandepanzer war nur der ASU-57 vorhanden.
Bei Panzerabwehrtruppenteilen gab es zahlreiche von LKW oder Kettenfahrzeugen gezogene Panzerabwehrkanonen sowie überalterte Selbstfahrlafetten aus dem 2. Weltkrieg, wie SU-100, ISU-122 oder IS-152. An Panzerabwehrlenkraketen gab es die AT-1 SNAPPER, ein recht monströses Gebilde, die nur von Fahrzeugen aus eingesetzt werden konnte und anscheinend technisch nicht sehr zuverlässig war. Die AT-3 SAGGER, vergleichbar der deutschen COBRA, gab es nach meiner Kenntnis 1964 in der CSSR noch nicht.
Die tschechischen mot. Schützen fuhren damals vor allem den OT-810, das war eigentlich nur ein abgeänderter Nachbau des deutschen mittleren Schützenpanzers (Sd.Kfz. 251) aus dem zweiten Weltkrieg, ein Halbkettenfahrzeug also. Ab Ende 1964 wurden diese durch den OT-64 SKOT ersetzt, eine polnisch-tschechoslowakische Gemeinschaftsproduktion, der statt des unbefriedigenden BTR-60 eingeführt wurde. Außerdem liefen noch BTR-152 und BTR-50 bei den Motschützen.
Bei der Artillerie gab es meines Wissens damals keine Selbstfahrlafetten, Mehrfachraketenwerfer waren vorhanden. Eingesetzt wurden vor allem Geschütze der Kaliber 122 mm und 152 mm, es scheint auch noch Bataillone gegeben zu haben, die rein mit schweren Granatwerfern (120 mm) ausgerüstet waren.
Bei der Flak gab es in sehr geringer Zahl den Flakpanzer ZSU-57-2 (ohne Radarsteuerung) und diverse von LKW gezogene Geschütze. Häufig vorhanden war der M53/59 Praga, eine tschechische Eigenproduktion mit zwei 30 mm Maschinenkanonen auf dem Fahrgestell eines gepanzerten LKW. Dieses Fahrzeug war allerdings auf dem Gefechtsfeld nur eingeschränkt einsetzbar.
Die LKW der tschechoslowakischen Armee kamen zu einem großen Teil aus eigener Produktion, da die CSSR über eine sehr leistungsfähige Fahrzeugindustrie verfügte, z.B. Tatra.
Das Gefechtsfeld von damals wäre also deutlich näher an den "2. Weltkrieg" und Korea dran gewesen als wir heute denken. Das erinnert mich dran das das letzte Auftreten deutscher 2. Weltkriegspanzer auf eine heißen Gefechtsfeld 1967 im Sechs Tage Krieg auf dem Golan war. Eine Menge WW2 Technik war überrascht lange im Einsatz. Nur einige weitere Beispiele:
Isralische M4 Sherman im zu Yom Kippur Krieg 1973
M3 Halbkettenfahrzeuge, bzw ihre Varianten bis in die 80er
JgPz 38T "Hetzer" bzw. Varianten in der Schweiz bis 73
Stug III in Syrien bis zum Sechstagekrieg (67)
M3 Stuarts zum Teil bis heute in Panama
Diverse Handwaffen wie MG42 in nun endlosen Versionen bei den verschiedensten Länder
Abarten deutscher Sturmgewehre bis heute, Z.B. in Syrien oder in die 90er auf dem Balkan
A26 Invader bis in die frühen 70er in Vietnam, auch A1 Skyraider Varianten
Anderseits ist auch vieles was heute verwendet wird wie der M1 Abrams und der Leo 2 eine Produkt der späten 70er, also locker 40+ alt.
Militärtechnik ist zum Teil extrem langlebig.
Auch der deutsche Panzer IV wurde noch im Sechstagekrieg von Syrien und Jordanien verwendet, die Israelis erbeuteten einige davon. Der T 34/85 war bis 1988 bei der NVA in Reservebeständen, er soll heute noch in Nordkorea im Einsatz sein.
Eines der langlebigsten Stücke der deutschen Militärausrüstung dürfte wohl das Kochgeschirr sein, das mit geringen Veränderungen seit 1910 im Einsatz ist.
Der Koreakrieg bestimmte bis Ende der 1960er Jahre, teilweise noch in den 1970er Jahren, die Vorstellungen von der konventionellen Kriegführung in Europa. Wenn man sich damalige Vorschriften der Infanterie mit ihren "Zug- und Kompaniestützpunkten" und den "Widerstandsnestern" der Gruppen ansieht, so fühlt man sich in das zurückversetzt, was die Amerikaner in Korea oder die Franzosen in Dien Bien Phu getrieben haben. Auch der Artillerieeinsatz oder der Einsatz der Jagdbomber im Close Air Support lebte von diesen Erfahrungen. Die Bücher des amerikanischen Offiziers und Militärhistorikers S.L.A. Marshall über den Koreakrieg und die von ihm darin beschriebenen amerikanischen Erfahrungen geisterten jahrzehntelang in den Truppenbüchereien der Bundeswehr herum. Als Feldjäger fand man darin einige der wenigen Beschreibungen, welche Probleme mit großen Mengen von Flüchtlingen auftreten können (Bevölkerungsbewegungen).
Wie lautete der alte Sprich "Man kämpft immer den letzten Krieg ..." sinngemäß. Wobei man fairerweise sagen muss das man sich so immerhin auf Fakten und Erfahrungen stützt.
An das Kochgeschirr habe ich gar nicht gedacht
Das überholt sogar das M2 Browning 12,7mm MG aus den 30ern.
Das steuern von Flüchtlingsbewegungen scheint mir auch so ein vergessenen Thema zu sein, das man nie anging, weil es dafür keine gute Lösung gab.
Eines der langlebigsten Stücke der deutschen Militärausrüstung dürfte wohl das Kochgeschirr sein, das mit geringen Veränderungen seit 1910 im Einsatz ist.
Ist nicht das sehr ähnliche Schweizer Modell noch älter? Ich meine mich zu erinnern, mal was von den 1880er Jahren gelesen zu haben.
Es geistert immer das Märchen herum, der deutsche Kaiser Wilhelm II. habe dieses Kochgeschirr bei einem Besuch der schweizerischen Herbstmanöver gesehen und dann die Einführung in der deutschen Armee befohlen. Dem ist aber nicht so. Der Besuch Wilhelms II. bei den Manövern war 1912 (da gibt es sogar einen Film dazu https://www.youtube.com/watch?v=vYxE9LwTn90), das deutsche Kochgeschirr wurde aber schon 1910 eingeführt.
Das steuern von Flüchtlingsbewegungen scheint mir auch so ein vergessenen Thema zu sein, das man nie anging, weil es dafür keine gute Lösung gab.
Die Rechtsgrundlage der Feldjäger für die Mitwirkung beim Lenken von Bevölkerungsbewegungen ergab sich aus Artikel 87 a Abs. 3 Satz 1 Grundgesetz - Verkehrsregelungsbefugnis der Streitkräfte im Spannun gs- und Verteidigungsfall.
Zum Durchsetzen dieser Befugnisse hätte das UZwGBw herangezogen werden können.
Weiter konnten noch die "Aufenthaltsrichtlinien - Richtlinien zu § 12 KatSG - Aufenthalt bei Gefährdung der Bevölkerung (AufenthRL) - BMI ZVZ - 755 - 141/3 VS-NfD v. 10.08.84" und das Standardization Agreement der NATO: „StANAG 2091 – Aufenthaltsregelung“ Anwendung finden, obwohl sich direkt daraus keine Streitkräftebefugnisse ableiten ließen.
Wie das dann konkret aussehen sollte, war nirgends geregelt. Die HDv 100/500 – Das Heer in der militärischen Landesverteidigung – Bonn, September 1981, Nr. 811 f. sagte zu den Flüchtlingsbewegungen. "Zur Lenkung größerer Fluchtbewegungen haben die Behörden der zivilen Verteidigung Auffanglinien ... vorgesehen. .. Wenn die Lage es zuläßt, werden die Zivilpersonen zur Rückkehr in ihre Wohngebiete veranlaßt.“ Nr. 812. „Feldjäger können den Auftrag erhalten, die Polizei bei der Lenkung von Bevölkerungsbewegungen zu unterstützen.“ Sucht man daraufhin in den damals geltenden einschlägigen Vorschriften der Feldjägertruppe findet man nichts, keinen einzigen konkreten Satz, wie den das Lenken der Bevölkerung geschehen soll, wie die Leute versorgt werden sollen usw. In der Bataillonsvorschrift (HDv 361/100, Nr. 511) steht nur: "Das Feldjägerbataillon hält im Gefecht vorrangig für Truppenteile des Feldheeres operative Straßen von Bevölkerungsbewegungen frei und arbeitet dabei mit der Polizei eng zusammen."
Wir haben das 1983 im Rahmen einer Planübung in München beim FJgBtl 760 gemeinsam mit der bayerischen Polizei geübt. Eine praktische Übung dazu haben wir 1987 bei der 6./FJgBtl 760 auf dem Übungsplatz Hammelburg auch mit der Polizei gemacht. Dabei stellte sich in beiden Fällen heraus, daß es auch bei der Polizei keine brauchbaren Lösungen gab, die über das Sperren von Straßen hinausging. Die anfangs vorherrschende Meinung der Polizei war: "Das ist nicht anders wie beim Urlaubsverkehr“, was natürlich völlig die Bedrohungssituation bei einer Kriegslage vernachlässigte.
An der Schule in Sonthofen haben wir 1988 eine Lage entwickelt, die versuchte, die psychologische Seite dieser Aufgabenstellung zu beleuchten. Wie verhalten sich motorisierte Flüchtlinge, wenn es z.B. zu Luftangriffen kommt oder wenn die Bundeswehr mit quergestellten Kampfpanzern eine Straße sperrt oder eine verstopfte Brücke durch den Einsatz von Bergepanzern räumt? Dazu haben wir im Vorfeld im Bundesarchiv - Militärarchiv in Freiburg versucht Erfahrungsberichte zu Flüchtlingsbewegungen aus dem zweiten Weltkrieg oder anderen Kriegen auszuwerten. Das Ergebnis war recht mager, weil eben damals noch keine Vollmotorisierung herrschte und der ostpreußische Flüchtlingstreck mit den Pferdewagen nicht vergleichbar mit der Situation um 1985 war. Es gab dort außerdem einige Studien aus den Jahren um 1960, die von einer "Unterbringung der Flüchtlinge in ausgedehnten Waldungen, wie dem Schwarzwald" sprachen und auch von Verhältnissen wie im 30-jährigen Krieg ausgingen.
Auch bei der Zivilverteidigung war nicht viel zu holen, weil gerade der Bereich Betreuung / Leitung von Flüchtlingen völlig vernachlässigt war - sowohl materiell wie auch in der Ausbildung. Im Bundesdurchschnitt standen 1979 zur Verfügung:
- Ein Betreuungszug (28 Zivilschützer, Kapazität 3 Feldküchen) für jeweils 585 000 Einwohner;
- ein Betreuungsleitzug (32 Zivilschützer, seine Aufgabe war das Sammeln und Weiterleiten von Flüchtlingen) für 787 000 Einwohner.
Quelle: Bundesministerium des Inneren, Zivilschutz heute, Bonn 1980, S. 72.
Als Vergleich: Die Bundeswehr hatte damals bei einem Friedensumfang von 495 000 Soldaten für Leit- und Lenkungsaufgaben im weiteren Sinne beim Aufmarsch etwa 3 000 Feldjäger zur Verfügung.
Andere Problempunkte wie
- fehlende ausreichend konkrete Vorplanungen zur Aufnahme der Flüchtlinge in Evakuierungsräumen, von der ungenügenden Betreuung und Versorgung ganz zu schweigen.
- das nicht vorhersehbare Verhalten der früheren Gastarbeiter bzw. der ausländischen Mitbürger in den frontnahen Gebieten, ein Problem, das sich bei Schließung der Grenzen durch Österreich und die Schweiz noch verschärft hätte.
- die völlig ungenügende Vorbereitung der Bevölkerung auf den Einsatz von Massenvernichtungswaffen chemischer oder nuklearer Art.
wurden allenfalls mal bei den WINTEX / CIMEX Stabsrahmenübungen auf höchster Ebene angerissen, aber nie zu konkreten Lösungsansätzen geführt.
Die ganze "Stay at home-Policy" war pure Augenwischerei, da es im Bundesdurchschnitt lediglich für knapp 3 % der Bevölkerung Schutzraumplätze gab, in Bayern, das in weiten Bereichen Kampfgebiet geworden wäre, sogar nur für 1,1 % (Bay. Staatsminist. d. Innern: Zivile Verteidigung in Bayern - Sachstand Mai 1982. München 1984, S. 34 ff.).
Dabei war das Verhältnis in den grenznahen Gebieten auch nicht besser. In Hof/Saale in Oberfranken, das mitten in der Vormarschrichtung der aus der "Plauener Pforte" vorstossenden Kräfte des Warschauer Paktes gelegen hätte, in einer Region also, wo sich im Zuge der Verzögerung intensive Gefechte unter massiven Munitionseinsatz entwickelt hätten, gab es für die etwa 60.000 Einwohner lediglich etwa 2400 öffentliche Schutzraumplätze. Also selbst hier, wo man eigentlich für nahezu jeden Einwohner bei konsequenter Verfolgung der Stay-at-home-Policy einen Schutzraumplatz gebraucht hätte, gab es nur für 4 % der Bevölkerung solche Räume. In der Schweiz konnten damals dagegen 80 % der Einwohner und in Schweden immerhin noch 65 % einen ABC-sicheren Grundschutzraum aufsuchen.
Der T 34/85 war bis 1988 bei der NVA in Reservebeständen, er soll heute noch in Nordkorea im Einsatz sein.
).
Nicht mehr bei den Reserveverbänden. Der größte Teil war beiereits anderweitig verwendet worden.
Ein Teil ging z.B. in den Tagebau, etc.
Reste standen im ZGL-2 zur Verschrottung oder weiteren Verwertung. So um die 60 Stück.
In 1989 wurden die letzten Fahrzeuge im ZGL-2 verschrottet.
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