NATO-Alarme - Ausrücken mit Munition?

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  • Hoover
    Cold Warrior
    • 19.12.2013
    • 601

    #1

    NATO-Alarme - Ausrücken mit Munition?

    Moin,

    mal eine Frage: Wenn es einen "NATO-Alarm" gab, wurde da auch die Munition empfangen oder wurde nackt ausgerückt?
    Zu meiner Zeit Anfang der 90er gab es diese Art der Alarme ja so nicht mehr.

    Beste Grüße
    Frank
    "Damals, als ich in meinem Alter war..."
  • suedbaden
    Cold Warrior
    • 06.01.2008
    • 296

    #2
    Bei den NATO-Alarmen, die ich miterlebt habe (1986/87), wurde keine Munition mitgeführt.

    (Alles andere wäre auch kaum sinnvoll gewesen, allein schon wegen des Aufwands bei der Bewachung. Das hätte dem Übungsziel -- das Üben der Alarmierung -- widersprochen.)

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    • Hoover
      Cold Warrior
      • 19.12.2013
      • 601

      #3
      Danke, das dachte ich mir auch.
      "Damals, als ich in meinem Alter war..."

      Kommentar

      • Nemere
        Cold Warrior
        • 12.06.2008
        • 2843

        #4
        Hallo,

        ich erinnere mich auch nicht daran, dass beim NATO-Alarm Munition mitgeführt wurde. Ausnahme: Es gab einige wenige Übungen, wo auch im Alarmfall das Verladen der Grundbeladung geübt werden sollte. Das war dann jedesmal der Alptraum der Versorger.

        Einzelne Soldaten führten allerdings schon scharfe Munition mit.
        Ab Mitte der 1970er Jahre war für die Bundeswehr allgemein das Mitführen von „Schutzmunition“ befohlen worden. Grund war, dass man im Zuge der RAF-Fahndung detaillierte Handlungsanweisungen der Terroristen gefunden hatte, wie z.B. das Vorkommando, das mit Munition und Waffen zum Schießen fährt, relativ risikolos überfallen werden kann.
        Ab diesem Zeitpunkt hatten außerhalb von Kasernen die Leitenden bei Ausbildungen oder die Führer selbständig eingesetzter Einheiten / Teileinheiten eine Schußwaffe mit Munition mitzuführen – zumindest dann wenn Waffen, Munition oder anderes für Terroristen interessante Material mitgeführt wurde.
        Dabei gab es nie eine zentrale Regelung, wie im einzelnen zu verfahren ist. Das einzige was irgendwann befohlen wurde, war die Kennzeichnung der Waffe und bei Pistolen auch der Pistolentasche mit einem weißen Klebeband.
        Bei der Fahrt zu Schulschießen wurde dann meistens so verfahren, dass sowohl der Führer Vorkommando wie auch der Leitende eine P 1 mit 8 Schuß führten. Wenn der VU die Munition direkt von der Standort- Mun-Niederlage holte und damit zur Schießanlage fuhr, war der natürlich auch bewaffnet.

        Bei sehr verstreut eingesetzten Funktrupps der Fernmelder waren beispielsweise die Truppführer bewaffnet.

        Bei NATO-Alarm werden in den meisten Fällen die Kompaniechefs und die Zugführer eine Waffe mit Munition geführt haben, entsprechend auch die Teileinheitsführer und Teile des Stabspersonals bei der 1. Kompanie.

        Dieser Befehl für die Schutzmunition ist meines Wissens nach nie aufgehoben worden.

        Grüße
        Jörg

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        • DeltaEcho80
          Cold Warrior
          • 09.03.2013
          • 1713

          #5
          Interessantes Thema...

          Galt der Befehl mit der Schutzmunition auch für z.B. Transporte?

          Mein Onkel war Nachschieber und hat einen 10Tonner Mun gefahren. Er hat mir mal erzählt, dass nach einem Vorfall im Depot Rheinböllen der Befehl kam, dass er bewaffnet sein musste und ab da dann auch 3 Mann auf dem LKW fahren mussten (habe ich hier im Forum schon mal erwähnt).

          Ich habe selbst erlebt, dass wir damals von Mellrichstadt aus für eine Kompanie den Tausch von G3 auf G36 hatten. Die Kameraden, die mit 2 Fahrzeugen den Transport durchführten, waren ebenfalls bewaffnet.
          Und das war 1999 - also nach RAF-Zeiten. Nato-Alarm hatten wir ja nur noch in der Theorie mit Überprüfung der Telefonverbindungen.

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          • Malefiz
            Cold Warrior
            • 22.12.2010
            • 374

            #6
            Dafür gab es Anweisungen für den Transport von Waffen und Fernmeldematerial.

            In den achtziger Jahren gab es mal einen Überfall auf die Kaserne in Augustdorf. Da wurde eine Waffenkammer aufgebrochen und Gewehre entwendet. Ich meine es hätte auch einen Toten gegeben. Danach wurde das ernster genommen. Das waren Kriminelle, die sich mit der Polizei später eine Schießerei lieferten.
            Grüße aus Halle

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            • Nemere
              Cold Warrior
              • 12.06.2008
              • 2843

              #7
              Zitat von DeltaEcho80 Beitrag anzeigen
              Interessantes Thema...

              Galt der Befehl mit der Schutzmunition auch für z.B. Transporte?
              Ja - galt genauso, auch bei Transporten von Geheimsachen konnte Bewaffnung angeordnet werden. Geldtransporte der Truppenverwaltung bzw. der StOV (damals gab es ja noch die Bargeldauszahlung des Wehrsoldes) waren ab einer bestimmten Summe von Feldjägern zu begleiten.

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              • Varga
                Rekrut
                • 22.03.2008
                • 42

                #8
                Etwas OT aus der Schweiz. Im Kalten Krieg und Heutzutage
                Der Wachtdienst wird in der Regel mit der Schusswaffe und Kampfmunition geleistet.
                Offiziere, und höhere Unteroffiziere die mit der Pistole ausgerüstet sind, tragen bei Manöver und Wachtdienst Kampfmunition auf sich.

                Gruss
                Varga

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                • Hoover
                  Cold Warrior
                  • 19.12.2013
                  • 601

                  #9
                  Als VDF hatten ich, der KTF und der Chef auf Übungen immer eine P1 mit 16 Schuss AD60 dabei. Zur Sicherung. Zur Kenntlichmachung hatten wir einen weißen Klenestreifen um Pistolentasche und Griffstück. Und unsere Munfahrer hatten immer ihr G3 mit je einem Magazin AB22 dabei.

                  Als meine Kp noch eine TrspKp war (vor der Umwandlung zur AGA-Kp) mussten immer ich, mein SU oder meine OGs morgens um 4 Uhr Waffen und Munition ausgeben und abends empfangen. War das ätzend.
                  "Damals, als ich in meinem Alter war..."

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                  • Orbiter
                    Warrior
                    • 07.06.2009
                    • 76

                    #10
                    Bei Nike lief das alles etwas lockerer ab. Ich hatte ja keine Schichtdienst sondern normale Arbeitszeiten in der Assy und nicht dauernd was zum Schrauben an den Raketen.
                    Wenn der Sicherungszug zum Schießplatz fuhr wurde ich dann abgestellt als Begleitung mit G3 und Munition. Die Älteste Rakete in der LA wurde zum Jahresschießen nach Kreta geschickt also von der Assy zerlegt und mit 3 LKW weggebracht dabei waren wir mit Pistole und Uzi bewaffnet. War schon ein Erlebnis Nato Pause mit Waffe auf dem Tablett in einer Autobahnraststätte Wo genau die hingebracht wurde kann ich nicht mehr genau sagen ist 40 Jahre her, könnte aber Mechernich gewesen sein.
                    Wenn ein Teil der Steuerung defekt war musste das in Burbach in der Siegerlandkaserne geholt werden, also Fahrbereitschaft angerufen Waffe und Munition bei der Wache geholt und einen Schönen Tag mit dem 181 Kübel im Oberbergischen Land verbracht. Natürlich mit Frontscheibe unten auch wenn Verboten aber mit Sonnenbrille
                    Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                    Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
                    www.ig-area-one.de
                    IG Area One @ Facebook

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                    • EmilBerggreen
                      Cold Warrior
                      • 19.07.2015
                      • 514

                      #11
                      Nike ist ein gutes Stichwort. FlaRakBtl 24, 24, 25 usw. Komischerweise war laut Karte (https://de.wikipedia.org/wiki/Nike_(Rakete)) Schleswig-Holstein nicht mit abgedeckt?!? SAM-N-25 MIM-14/14A/14B Flugabwehrrakete und Vorgänger von MIM-23 HAWK.
                      Jetzt auch FlaRakBtl 39 Eckernförde und FlaRakBtl 38 in Heide.
                      In der Hochphase des Kalten Kriegs waren 36 Systeme (Batterien, später Staffeln) in neun Flugabwehrraketenbataillonen (später Geschwader und Gruppen) der deutschen Luftwaffe eingesetzt.
                      Aber muss die Flugabwehr nicht auch außerhalb von Spannungsphasen einen gewissen Alarmierungsgrad haben? Unbekanntes Flugobjekt mit unbekannter Kennung (Responder gibt keine Kennung ab) dringt bei Lübeck in den Luftraum der BRD ein, also müssen die Raketen schon einmal ausgerichtet werden. Ich kenne die Mechanismen nicht, die in so einem Fall ablaufen.
                      Alarmrotte Phantom steigt auf und der Alarmierungsgrad der Flugabwehr wird hochgesetzt. Aber ich habe keine Ahnung davon.

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                      • Orbiter
                        Warrior
                        • 07.06.2009
                        • 76

                        #12
                        Ich mache es mir mal einfach wenn ich das Schreiben müsste bin ich vorher in Rente



                        Da steht alles drin und es stimmt auch. Die Seiten die sich mit Nike befasst haben sind leider alle nicht mehr Online
                        Die Belastung des Personals war schon Grenzwertig, beim Wechsel der Mannschaft am Montag um 12 Uhr ging man denen lieber aus dem Weg . 2 Std Wache und danach 4 Stunden Ruhe über 72 Std. im Sicherungszug. Die Turmwache hatte 100 Schuss Munition am Mann. Alle 15 Min, wurde die Wache angerufen und sich mit (Turm XX alles in Ordnung gemeldet) Wenn ein Problem bestand (Messer am Hals oder Waffe vom Eindringling) Wurde mit Dienstgrad und Namen gemeldet das gab dann Vollalarm für die LA
                        Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
                        Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
                        www.ig-area-one.de
                        IG Area One @ Facebook

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                        • EmilBerggreen
                          Cold Warrior
                          • 19.07.2015
                          • 514

                          #13
                          Stimmt, bei "Relikte" finde ich auch was ich suche. Besten Dank!

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