Dazu gehörte auch eine umfangreiche Sperrorganisation.
Im BA-MA habe ich jetzt einige Listen über die Sperrplanung vom März 1934 gefunden (BA-MA, RH 53/7-1347). Hier sind einige Sperrorte verzeichnet, an denen wir später auch Sperrvorbereitungen der Bundeswehr finden. Bereits 1934 vorhandene Sperreinbauten sind mit einem roten Kreis gekennzeichnet.
Beispiele:
a) In der Liste der Eisenbahnsperren ist unter der Nr. 124/115 die Eisenbahnbrücke über den Perlenbach an der Strecke Rehau – Schönwald verzeichnet. Hier gab es 1934 bereits vorbereitete „Minenkammern“, die nach 1945 auch wieder von den Wallmeistern der Bundeswehr genutzt wurden.
b) Die unter Nr. 112/33 genannte Eisenbahnbrücke über die Saale nördlich von Hof ist die 1848 erbaute Eisenbahnbrücke in Unterkotzau. 1934 gab es dort noch keine Sprengkammern. Schon im Krieg 1866 war es nicht gelungen, diese sehr massiv gebaute Brücke mit offen angebrachten Ladungen zu zerstören. Auch 1945 klappte das nicht, weil der Bedarf an Sprengmitteln und der Zeitaufwand immens gewesen wäre. Die Bundeswehr ließ dann in der Südrampe eine Sprengkammer einbauen.
Gerade bei den Eisenbahnbrücken lässt sich sehr gut nachvollziehen, wie über die Jahrzehnte, im Fall der Unterkotzauer Brücke sogar über 150 Jahre, das Gelände zu immer den gleichen Sperrplanungen führte. Bei den Straßensperren gab es natürlich durch die massenhaften Straßenneubauten nach 1945 sehr viel mehr Änderungen.
Bemerkenswert ist auch, dass ab 1933 im Rahmen des erwähnten Grenzschutzes die Gemeinden und Forstämter massiv in das Anlegen der Sperren einbezogen waren. Baumsperren in den Wäldern und Barrikaden in den Ortschaften mussten im Kriegsfall durch die Forst- und Gemeindeverwaltungen angelegt werden, diese hatten dafür auch bereits im Frieden das notwendige Material (Fahrzeuge, Bäume usw.). Es gab dafür bei diesen Stellen eigene „Alarmkalender“, welche die vorgesehenen Arbeiten genau festlegten.
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