Zwischen Fulda und Würzburg befindet sich ein Relikt europäischer Autobahngeschichte, die sogenannte »Strecke 46«, einem Vorläufer der heutigen Bundesautobahn 7.
1937 begannen die Arbeiten und es entstanden – bis zur deren Einstellungen 1940 – zahlreiche Bauwerke der Trasse; 2003 wurde der Abschnitt unter Denkmalschutz gestellt. Inzwischen wurden an den Bauwerken Hinweistafeln errichtet.
Einen kurzen Überblick erhält man durch ein Faltblatt:
► https://www.strecke46.de/docs/info_6_a4_4mb.pdf [31.07.2020; 22:30 Uhr]
Umfangreich wird u.a. die Geschichte der Strecke in einem äußerst gelungenen Buch dargestellt:
.
Dieter Stockmann
Strecke 46. Die Vergessene Autobahn
Veitshöchheim 42017
Aufgeführt werden in der sehr informativen Publikation auch die militärischen Forderungen der Wehrmacht zum Streckenverlauf. Hierzu zählen zusätzliche Auf- und Abfahrtsrampen, Mittelstreifenüberfahrtmöglichkeiten und Minenanlagen.
Drei Bauwerke sollten durch den Einbau von Sprengmöglichkeiten baulich vorbereitet werden:
- Fränkische Saale-Brücke bei Schonderfeld (Bauwerk 144),
- Viadukt bei Wolfsmünster (Bauwerk 160),
- Main-Brücke bei Retzbach (Bauwerk 306) [vgl. Stockmann; 55].
Am Objekt der Fränkischen Saale-Brücke nordwestlich Schonderfeld sollten zwei Pfeiler mit Sprengkammern versehen werden, die mit jeweils einer zehn Zentimeter starken Sandsteinplatten verschlossen werden sollten. Relikt der vorgesehen Sperranlage ist der einzige fertiggestellte Brückenpfeiler, der insgesamt 13 Sprengkammern enthält. Da die Blendsteine nie eingebaut wurden, lässt sich die Lage der Sprengkammern leicht identifizieren.
Anbei einige Impressionen des betreffenden Pfeilers, der inzwischen auch als Kletterturm der DAV Sektion Main-Spessart dient.

Kommentar