Sperranlagen Tschechien

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  • Kaepten Kaos
    Cold Warrior
    • 29.04.2009
    • 109

    #1

    Sperranlagen Tschechien

    Hallo Gemeinde
    Nachdem mich die tschechischen Grenzbefestigungen gerade faszinieren habe ich mich nochmal auf den weg nach Zelezna Ruda bzw. Markt Eisenstein gemacht...


    http://www.cold-war.de/showthread.ph...rkt-Eisenstein

    Leider fiel die Suche nach Bunkern im wahrsten Sinne des Wortes aus... zwecks Bodennebel + einem halben Meter Schnee... dafür habe ich im Vorbeifahren eine Entdeckung gemacht, die ich für noch interessanter halte...

    Eine Schautafel eines kleinen Grenz-Lehrpfades...

    Laut dieser Schautafel gab in Tschechien, zumindest im Grenzgebiet ähnlich wie bei uns vorbereitete Bausperren...






    Leider konnte ich hier und auch sonst nirgends im Netz irgendetwas darüber finden....
    Einzige Seite die ich finden konnte:


    Allerdings geht es auf dieser Seite ausschließlich um Anlagen aus dem 2 Weltkrieg... aber vermutlich sahen die Nachkriegszeit Anlagen ähnlich aus.... und mit Sicherheit wurden die Sperren teilweise auch nach 1945 weiter genutzt...
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Kaepten Kaos; 27.01.2020, 18:08.
  • PaSi
    Warrior
    • 05.01.2011
    • 55

    #2
    Hallo Kaepten Kaos,
    das ist ja laut der Schautafel eine erstaunlich hohe Dichte an Sperrobjekten auf tschechischer Seite. Bemerkenswert finde ich aber die zwei Sperrobjekte, die zu der Lage des von dir entdeckten Schartenstandes passen, du hattest ja schon in deinem Beitrag vom September drauf hingewiesen, dass sich die Brücke und die Eisenbahnunterführung im Schussfeld befanden.
    Interessant wäre sicher, ob sich gerade von den Objekten im Wald doch noch Spuren finden lassen...
    Schönen Gruß, PaSi

    Kommentar

    • B206
      Cold Warrior
      • 12.07.2007
      • 383

      #3
      Zitat von Kaepten Kaos Beitrag anzeigen
      aber vermutlich sahen die Nachkriegszeit Anlagen ähnlich aus.... und mit Sicherheit wurden die Sperren teilweise auch nach 1945 weiter genutzt...
      Bevor du so eine Ente in die Welt setzt beweise das bitte.

      Kommentar

      • Rex Danny
        Administrator
        • 12.06.2008
        • 4308

        #4
        Der Beweis befindet sich in den Bildern 5 und 7 der Fotoserie. Im Text im Bild 5 wird von "Nachkriegseinbauten" gesprochen, im Bild 7 von der "Informationsstelle des Lehrpfades geheime Verteidigung des Eisernen Vorhangs". Das dürfte als Beweis reichen, daß es sich bei den gezeigten Anlagen allesamt um Anlagen aus der Zeit des Kalten Krieges handelt. Außerdem gab es meines Wissens im WK II keine vorbereiteten Sprengkammern in Straßen.

        Grüße


        Rex Danny

        Kommentar

        • Kaepten Kaos
          Cold Warrior
          • 29.04.2009
          • 109

          #5
          Zitat von B206 Beitrag anzeigen
          Bevor du so eine Ente in die Welt setzt beweise das bitte.
          @B206
          Ente? Welche Ente....

          Hast du dich evtl. Verlesen? Die fotografierte Schautafel behandelt definitiv Anlagen aus dem kalten Krieg....
          Der Link behandelt WK2 Anlagen...

          Ich habe geschrieben:
          "Vermutlich sahen die Nachkriegszeit Anlagen ähnlich aus"
          Beweis:
          Sperreinbau der laut dem Link aus dem Zweiten stammt:


          http://csopevneni.xf.cz/Vybava/Minove zarizeni/P1240213.jpg


          http://csopevneni.xf.cz/Vybava/Minove zarizeni/P1240212.jpg



          http://csopevneni.xf.cz/Vybava/Minove zarizeni/Zamberk 3.jpg


          ich als Laie könnte da jetzt nicht auf Anhieb sagen, ob der Einbau aus der Vorkriegs-* oder der Nachkriegszeit stammt...

          OK dann habe ich noch geschrieben:
          " mit Sicherheit wurden die Sperren teilweise auch nach 1945 weiter genutzt"

          Da wäre korrekt gewesen: VERMUTLICH wurden die Sperren teilweise auch nach 1945 weiter genutzt

          Beweis bzw. Anhaltspunkt:
          Die im zweiten Weltkrieg von der Tschechoslowakei* errichteten Sperreinbauten gehörten VEMUTLICH mehr oder weniger zum Tschechoslowakischen Wall....

          Teile des Tscheslowakischen Wall's wurden im kalten Krieg weiter genutzt....*
          Beweis:
          Vor zwei Jahren starteten die Online-Redaktion des Tschechischen Rundfunks gemeinsam mit der Redaktion des Wissenschaftssender Leonardo das Projekt „Do hlubin historie“ („…

          Den Link hatten wir jetzt schon ein par mal....


          Auf der oben gezeigten* Schautafel heißt es:
          "Brücken mit einer Fläche von mehr als 30 Quadratmetern* waren grundsätzlich zur Sprengung vorgesehen"

          Dann steht da ebenfalls noch:
          "Brücken erhielten dagegen individuell angepasste Sprengkammern, meist in den Brückenpfeilern oder als eigene Ladungsbehälter auf den Stahlträgern"


          Meine Vermutung war:
          Wenn eine Brücke bereits einen Sperreinbau aus WK2 hatte und im kalten Krieg ebenfalls zur Zerstörung vorgesehen war, wird man VERMUTLICH die bestehende Sperre weiter genutzt haben.....
          Das kann ich jetzt natürlich nicht beweisen....
          Zuletzt geändert von Kaepten Kaos; 01.02.2020, 14:05.

          Kommentar

          • Kaepten Kaos
            Cold Warrior
            • 29.04.2009
            • 109

            #6
            Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigen
            Der Beweis befindet sich in den Bildern 5 und 7 der Fotoserie. Im Text im Bild 5 wird von "Nachkriegseinbauten" gesprochen, im Bild 7 von der "Informationsstelle des Lehrpfades geheime Verteidigung des Eisernen Vorhangs". Das dürfte als Beweis reichen, daß es sich bei den gezeigten Anlagen allesamt um Anlagen aus der Zeit des Kalten Krieges handelt. Außerdem gab es meines Wissens im WK II keine vorbereiteten Sprengkammern in Straßen.

            Grüße


            Rex Danny
            Sorry
            Total überlesen....

            Dann lösch bitte meinen Beitrag wieder.... die Links streiken ohnehin.... warum auch immer....

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            • B206
              Cold Warrior
              • 12.07.2007
              • 383

              #7
              Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigen
              Das dürfte als Beweis reichen, daß es sich bei den gezeigten Anlagen allesamt um Anlagen aus der Zeit des Kalten Krieges handelt.
              Was es so alles gibt!
              Ist das jetzt ein Unikum der CSSR oder gab es so etwas in der DDR auch?

              Kommentar

              • Varga
                Rekrut
                • 22.03.2008
                • 42

                #8
                Zitat von B206 Beitrag anzeigen
                Was es so alles gibt!
                Ist das jetzt ein Unikum der CSSR oder gab es so etwas in der DDR auch?
                In der Schweiz sicher!

                Gruss
                Varga

                Kommentar

                • B206
                  Cold Warrior
                  • 12.07.2007
                  • 383

                  #9
                  Die Brisanz ist das es ein osteuropäischer Staat gemacht hat. Weil man argumentieren kann das dieses Land sich von der NATO bedroht gefühlt hatte und damit rechnete das dort ein Einmarsch erfolgen könnte. Es gab auch einen Einmarsch aber der war 1968 und kam von der anderen Seite.

                  Kommentar

                  • Kaepten Kaos
                    Cold Warrior
                    • 29.04.2009
                    • 109

                    #10
                    Zitat von PaSi Beitrag anzeigen
                    Interessant wäre sicher, ob sich gerade von den Objekten im Wald doch noch Spuren finden lassen...
                    Schönen Gruß, PaSi
                    Das wäre sicher interessant...
                    Ich denke dass es in Tschechien zum Thema Cold War noch einiges zu entdecken gibt....
                    Wer Zeit und Lust dazu hat sollte sich aber zuerst den Lerpfad "Strecke Debrnik" auf der Schautafel anschauen...
                    Da gibt's sicher auch noch einiges...
                    Evtl. Auch die Karte aus meinem anderen Beitrag mitnehmen + mit aktuellen Kartenmaterial abgleichen.. https://temata.rozhlas.cz/sites/defa...s/01054495.pdf dann wird das mit Sicherheit ein spannender Ausflug...
                    Da würde ich auf jeden Fall aber zuerst auf besseres Wetter warten.... sonst wird das ganze zur Schlammschlacht

                    Kommentar

                    • Kaepten Kaos
                      Cold Warrior
                      • 29.04.2009
                      • 109

                      #11
                      Zitat von B206 Beitrag anzeigen
                      Was es so alles gibt!
                      Ist das jetzt ein Unikum der CSSR oder gab es so etwas in der DDR auch?
                      Mit Sicherheit nicht in dem Umfang....
                      Sonst hätten wir hier auf jeden Fall schon mal etwas davon gehört....

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                      • Kaepten Kaos
                        Cold Warrior
                        • 29.04.2009
                        • 109

                        #12
                        Zitat von B206 Beitrag anzeigen
                        Die Brisanz ist das es ein osteuropäischer Staat gemacht hat. Weil man argumentieren kann das dieses Land sich von der NATO bedroht gefühlt hatte und damit rechnete das dort ein Einmarsch erfolgen könnte. Es gab auch einen Einmarsch aber der war 1968 und kam von der anderen Seite.
                        Ich würde sagen jeder Warschauer Packt Staat fühlte sich mehr oder weniger von der Nato bedroht....

                        Die "VerteidigungsTaktik" des Warschauer Paktes war nur eine andere.... man hätte versucht im Fall eines Angriffs durch die NATO die Kampfhandlungen so schnell wie möglich auf NATO Gebiet zu verlegen... eben um sich im 3 Weltkrieg Verwüstungen wie im 2 Weltkrieg zumindest auf eigenem Gebiet zu ersparen..... ob das funktioniert hätte sei mal dahingestellt....

                        Auch wenn mich die tschechischen Grenzbefestigungen und auch die vorbereiteten Sperranlagen gerade Wahnsinnig faszinieren darf man sich davon nicht täuschen lassen...

                        Nur weil die CSSR Truppen in der Lage gewesen währen ihre Grenze zu verteidigen, muss das noch lange nicht heißen das nicht auch die CSSR das Motto vertrat: Angriff ist die beste Verteidigung....

                        Ob die CSSR nun verteidigt hätte, angegriffen hätte.... oder ob die Sperranlagen einen Gegenangriff hätten verhindern sollen... wird wohl stark vom jeweiligen Szenario abhängig gewesen sein... nicht zuletzt von den Wünschen Moskaus....

                        Ich habe jetzt noch nie eine CSSR Sperre Live gesehen... aber wenn ich mir die Bilder von den Sprengkammern in den Straßen anschaue wahren die bei weitem nicht so massiv wie z.B. unsere Sprengschachtanlagen....

                        So wie ich das sehe währen die Sperren in der CSSR hauptsächlich von MG Stellungen und leichten Panzerabwehr Waffen verteidigt worden.... (vielleicht weil man die eigenen Panzer zum Gegenangriff benötigte?)

                        Die westdeutschen Sperranlagen hätte man hauptsächlich mit schwerem Artillerie- oder teilweise Panzerbeschuss verteidigt... also ebenfalls eine andere Liga...
                        Zuletzt geändert von Kaepten Kaos; 15.02.2020, 19:02.

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                        • Kaepten Kaos
                          Cold Warrior
                          • 29.04.2009
                          • 109

                          #13
                          Noch ein kleiner „Netz-Fund“: Eine tschechische Dienstvorschrift über Feldbefestigungen… leider auf Tschechisch. https://www.google.de/url?sa=t&sourc...2WdKibqSTKSYoQ

                          Ab Punkt 375 bzw. Seite 22 ist ein kleiner Teil über vorbereitete Bausperren…
                          Die Angaben in der Dienstvorschrift Stimmen nicht ganz exakt mit denen der Schautafel überein…
                          Die Straßensprengschächte bzw. Sprengkammern lagen anscheinend 50 cm unter der Fahrbahn. Bei gepflasterten Straßen wurde die Lage mit einem Kreuz aus farbigen Pflastersteinen markiert und auf Feldwegen mit einem Stein….

                          Bei Brücken gab es anscheinend Standard Sprengkammern! Die quadratischen Sprengkammern wurden mit 10 cm dicken Deckel aus Beton verschlossen, die Fugen mit Hanf abgedichtet und das ganze mit Zement überstrichen….
                          Anscheinend hat man bei den Bausperren, ähnlich wie bei den Grenzbefestigungen sehr viel Wert auf Tarnung gelegt… Kein Wunder, dass sich im Netz so gut wie nichts darüber finden lässt…
                          Zuletzt geändert von Kaepten Kaos; 30.05.2020, 00:25.

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