Meine Facharbeit <<Wiederbewaffnung in OST und WEST>>

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  • phalanx
    Rekrut
    • 19.02.2006
    • 46

    #1

    Meine Facharbeit <<Wiederbewaffnung in OST und WEST>>

    Hier mal ein auszug aus meiner Facharbeit:

    6. Die Phasen der Wiederbewaffnung in Ost und West

    6.1 Erste Phase 1945-1947

    In der SBZ

    Die leitenden Posten der Polizei in der SBZ wurden von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) sofort planmäßig mit erfahrenen Kommunisten besetzt. Es folgte umgehend eine Zentralisierung der Polizei auf Landesebene. Bereit im Dezember 1945 unterstand die gesamte Polizei aller Bundesländer den Kommunistischen Innenministern. Am 31. Oktober 1945 wurde von der SMAD die Bewaffnung der Volkspolizei genehmigt.

    Der nächste Schritt lies nicht lange auf sich warten. Am 1. August 1946 wurde auf Anweisung des SMAD in der SBZ die Deutsche Verwaltung des Inneren aufgebaut ( DvdI ), die Weisungsbefugnis den Ländern gegenüber bekam. Nun unterstand dem Leiter der Hauptverwaltung die gesamte Polizei der Sowjetzone. Damit wurde entgegen den Potsdamer Beschlüssen die Polizei zentralisiert. Noch im gleichen Jahr befahl die SMAD die Aufstellung einer kasernierten Grenzpolizeitruppe, der ,, Deutschen Grenzpolizei``

    In den drei Westlichen Besatzungszonen

    Im Gebiet der Westlichen Besatzungsmächte war in diesen Jahren nur eine städtische Polizei zugelassen, eine Zentralisierung, wie sie in der SBZ stattfand, wart noch nicht einmal in Ansätzen denkbar.

    In Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern war nur eine Landespolizei (Gendarmerie) zugelassen. Ausrüstung, Aufstellung und Ausbildung schlossen alles andere als reine Polizeiaufgaben aus.


    6.2 Zweite Phase 1948

    In der SBZ

    Die Machthaber in der SBZ begannen nun mit dem Aufbau regulärer Streitkräfte. Am 3. Juli 1948 gab die SMAD den Befehl zur Aufstellung von kasernierten Bereitschaftsverbänden der Polizei. Schon bald wurden diese Einheiten im Volksmund KVP (Kasernierte Volkspolizei) genannt. Ab 1952 wurde diese Bezeichnung offiziell.
    Diese Verbände hatten am Jahresende eine Gesamtstärke von 7500 Mann und sollten wie es offiziell hieß ,,die Zonengrenze schützen``. Dies ist auch der Grund dafür, dass diese Einheiten formell der Hauptabteilung der Grenztruppen zugeschlagen wurden. Dass damit nur die eigentliche Aufrüstung getarnt werden sollte, liegt wohl auf der Hand, da zum gleichen Zeitpunkt die ,,Richtigen Grenztruppen`` auf eine Stärke von 1200 Mann gebracht wurden.

    In der BRD

    Auf dem Gebiet der Bundesrepublik erfolgte zu diesem Zeitpunkt keinerlei Veränderung bei der Polizei, weder einer Zusammenfassung noch eine Vergrößerung.


    6.3 Dritte Phase 1949

    In der DDR

    In der SBZ erreichte die KVP in diesem Jahr eine Gesamtstärke von 47.750 Mann. In der Sowjetischen Militärakademie in Saratow begannen die ersten Lehrgänge für die Höheren Dienstgrade der KVP.
    Dass der Ausdruck 'Polizei' nur ein Deckmäntelchen war, beweist ganz klar die Tatsache, dass es eine infanteristische, artilleristische, Panzer-, Nachrichten- und Pionierausbildung gab. Übrigens die ersten Jahre noch nach den Vorschriften der Wehrmacht.
    Propagandistisch versuchen die Sowjets den Westalliierten Wiederaufrüstung vorzuwerfen, da diese in den Besatzungszonen die sogenannte GSO ist was? geschaffen hatten; diese hatten aber nur den Zweck, Transport und Versorgungsdienste zu leisten, waren also nur eine bessere Spedition.

    In der BRD

    In der BRD verweigerte schon das Grundgesetz (GG),welches 1949 verabschiedet wurde ,dem Bund jegliche Befugnisse über die Polizeien der Länder. Von diesen waren ohnehin nur rund 45% bewaffnet. Die einzige Bewaffnung, die zur Verfügung stand, waren Pistolen und Karabiner aus Beständen der Wehrmacht.
    Den Ländern wurde lediglich die Aufstellung von zusätzlichen Bereitschaftspolizei Einheiten genehmigt. Diese durften jedoch nicht stärker als 10.000 Mann sein. Das größte Hindernis war jedoch das im neuen Grundgesetz keinerlei Vollmachten für eine Wiederbewaffnung vorgesehen waren, allerdings war das Recht auf Kriegsdienstverweigerung verfassungsrechtlich verankert.


    6.4 Vierte Phase 1950

    In der DDR

    In diesem Jahr wurde in Mitteldeutschland die Aufrüstung auf beiden Seiten ??? verstärkt. Das Programm der Nationalen Front vermerkt hierzu : ,, Die Nationale Front der Demokratischen Deutschlands ist in ganz Deutschland auf dem Marsch, sie entwickelt sich, sie überzeugt und organisiert und morgen wird sie ganz Deutschland befreien.`` Für diese Befreiung wurde von der Hauptver-waltung Ausbildung (HVA) des Zonen Innenministerium die Vergrößerung der Streitkräfte organisiert.
    Zum Jahresende 1950 war die erste Ausbildungsphase der KVP abgeschlossen. Nun stand in der SBZ eine reorganisierte, von unzuverlässigen Elementen gesäuberte Armee zur Verfügung, die sich überwiegend aus Offizieren und Unteroffizieren zusammensetzt die wenigen Manschaften die es gab wurden nach ihrer Ausbildung sehr schnell bfördert um die Tarnung als Polizei beizubehalten.
    Gegliedert war sie in 24, ,,Dienststellen`` d.h. in 24 Regimenter mit schweren Waffen. Die Gesamtstärke betrug nun ungefähr 65.000 Mann, davon entfielen auf die als Wasserschutzpolizei getarnte Marine rund 5000 und auf die Luftwaffe 4000 Mann.

    In der BRD

    Nun erkannte man auch in der BRD, dass man Wiederbewaffnen sollte. Aber selbst jetzt entwickelte sich nur langsam eine Gegenreaktion. Unter dem Eindruck der Wiederbewaffnung in der SBZ, der Berlin Blockade und des Überfalls auf Korea wies Bundeskanzler Adenauer die Alliierten mit einer Denkschrift auf die Gefährdung der noch jungen BRD hin .
    Am 26. Oktober 1950 wurd Theodor Blank zum,, Beauftragten der Bundesrepublik für alle Fragen die mit der Vermehrung der alliierten Besatzungstruppen zusammenhängen`` ernannt. Die ersten Mitarbeiter diese Amt Blank waren die ehemaligen Generäle Speidel und Heusinger.
    Endlich begann auch die BRD mit der Aufstellung einer Grenztruppe, nämlich des Bundesgrenzschutzes (BGS). Diese Beamten hatten auch Kombattanten-status, wie er in der Haager Landkriegs Verordnung festgelegt ist, sie waren also für den Kampf um die Innerdeutsche Grenze vorgesehen.


    6.5 Fünfte Phase 1951-1952

    In der DDR

    Nun begann in der DDR die massive Aufrüstung. Mit der symbolischen Übergabe eines Gewehres von der KVP an die inzwischen gegründete Freie Deutsche Jugend (FDJ) übernahm nun diese Organisation die vormilitärische Ausbildung von Jugendlichen. Schon zuvor war die FDJ eine der besten Rekrutierungsstellen für die KVP gewesen.

    Auch wurde die Gesellschaft für Sport und Technik (GST) gegründet. Diese sollte auch Erwachsen nach deren Zeit bei der NVA weiterhin schulen.

    Im September 1952 wurden die ersten Betriebskampfgruppen aufgestellt; diese sollten im Kriegsfalle eine Bürgerkriegsarmee darstellen und waren mit leichten Infanteriewaffen ausgerüstet. Die Heeresverbände der KVP wuchsen in diesem Jahr auf 104.000 Mann an. Diese waren in zwei Armeekorps gegliedert, mit ca. 800 Panzern und Geschützen ,,Made in UdSSR ausgerüstet`` und hervorragend politisch geschult.

    In der BRD

    In dieser Zeit begann die BRD mithilfe des ,,Sicherheitsbeauftragten der Bundesregierung`` mit der Wiederaufrüstung.
    Der Plan des französischen Ministerpräsidenten Pleven einer weitestgehend integrierten Europaarmee in der EVG scheiterte am französischen Parlament, da dies die zustimmung versagte.
    Ende 1952 standen in der BRD 10.000 Mann des BGS und 9000 Mann der Bereitschaftspolizeien bereit.

    6.6. Sechste Phase 1953-1955

    In der DDR

    Nach der Niederschlagung des Aufstandes von 17.Juni 1953 betrieben die Machthaber der DDR eine Vorsichtigere Politik was die Rüstung anging. Daher kam es zu einer Verlangsamung was die Wiederaufstellung von Bewaffneten Verbänden anging.
    Die Kampfgruppen der GST die durch den Aufstand mehr als die Hälfte ihrer Mitglieder eingebüßt hatten traten erst einmal in den Hintergrund .Direkt nach dem Aufstand setzte eine Säuberung der KVP ein, 10.000-12.000 Mann werden entlassen. Diese Aktion wurde als Herabsetzung der Truppenstärke getarnt.
    Gleichzeitig wurde die Überwachung der KVP durch Sowjets und durch die Staatssicherheit verstärkt. Die Mannschaftsstärke der Grenzpolizeitruppe wird deutlich erhöht , 1955 zählt sie 34.000 Mann. Diese Einheiten sind ebneso wie die Einheiten der KVP militärisch gegliedert und mit schweren Infanteriewaffen ausgerüstet.
    Beim Aufstand hatten sich die Wachverbände des Ministeriums für Staatssicherheit am zuverlässigsten erwiesen. Diese Einheit erinnert leicht an die Verfügungstruppe der SS. Diese Ienheiten wurden nun ebenfalls verstärkt und zwar auf 15.000 Mann.
    Das Ministerium Verfügt nun über 37.000Mann von Polizei, Wachverbänden und Tranportpolizei

    In der BRD

    Zur gleichen Zeit passiert in Deutschland nur Fomales. Die Westeuropäische Union (WEU) wurde gegründet. Es wurde auch besprochen ob und wann Deutschland in die Nato eintreten soll. Am 5.5.1955 ist es dann soweit die BRD tritt als 15. Staat der NATO bei und verpflichtet sich eine rein defensive Armee aufzustellen.
    Das Amt Balnk wird im Juni in das Bundesministerium für Verteidigung umbenannt. Theodor Balnk wird erster Verteidigungsminister der BRD. Im Juli verabschiedet der Bundestag das Freiwilligen Gesetz um genug Soldaten für die neue Armee zu bekommen am Jahresende ist jedoch noch keiner der 150.000 Freiwilligen eingezogen. Die Einheiten des BGS werden auf 17.000 Mann verstärkt. Die Angehörigen des BGS können sich entscheiden ob sie in die neue Armee übernommen werden möchten. Die Bereitschaftspolizeien der Länder haben nun eine Stärke von 10.000 Mann


    6.7 Siebente Phase 1956

    In der DDR

    Am 18 Januar 1956 beschloss die Volkskammer der DDR das Gesetz zur Schaffung einer nationalen Volksarmee. Diese sollte laut Gesetz die DDR vor der Westdeutschen ,, Söldnerarmee`` schützen, was sehr zynisch klingt da diese ,,Söldnerarmee``grad mal aus 1000 Mann bestand die bei der neuen Bundeswehr dienten.
    In der DDR standen nun 168.000 Mann bereit von denen alleine 110.000 aus der NVA kamen.

    In der BRD

    In der BRD wurden zu diesem Zeitpunkt die ersten Kadereinheiten der neuen Bundeswehr aufgestellt.

    6.8 Zusammenfassung

    Die Armee der DDR wurde 7 Jahre vor der Bundeswehr und heimlich aufgestellt, wären in der BRD alles ausdiskutiert wurde.
    Die Armee in der DDR wurde im Gegensatz zur Bundeswehr ohne demokratischen Prozeß geschaffen. Bliebe noch zu sagen das die Armee der DDR noch vor der DDR selber geschaffen wurde was bis jetzt ein sehr einzigartiger Vorgang gewesen ist.

    © by D.Roth
    Vom Panzersoldaten über die Grenadiertruppe zurück zum Panzer und nun Aufklärer...
    Was ne Laufbahn ;-)
  • RADOM
    Rekrut
    • 15.10.2006
    • 13

    #2
    sowas ähnliches hab ich auch einmal schreiben müssen, nur andersrum. jeder interpretiert eben die geschichte aus seiner sicht.
    gruß
    radom

    Kommentar

    • FEK
      Cold Warrior
      • 02.09.2005
      • 279

      #3
      Extrem dünn, aber da der bestimmenden Meinung entsprechend sicher als gut bewertet.

      Da haben wir das eine Auge aber sehr stark zugekniffen, das andere dafür um so weiter aufgerissen. Ausgespart wurde sicherheitshalber das in den westlichen Besatzungszonen nach dem Krieg ganze Wehrmachtstruppenteile zusammengehalten wurden - in der Nähe ihrer Waffen.
      Polizei im Osten mit keiner oder leichter Bewaffnung wird demgegenüber als Wiederbewaffnung hochgerechnet. Das taten nicht mal die ehemaligen Hitlergenerale und Obristen in ihrer Himmeroder Denkschrift im Jahr 1950. Deren Exponenten waren zum Teil in der Organisation Gehlen unmittelbar nach dem Krieg geparkt um dann die Bundeswehr aufzubauen.

      Zu den erfahrenen Kommunisten welche leitende Posten besetzt hielten. Ganz stimmt es zwar nicht (es waren Antfaschisten nicht nur der KPD und auch nicht immer erfahren - Kriterium war die faschistische Unbelastung) aber wollen wir es mal als These akzeptieren. Das war ein wohltuender Gegensatz zu den bald alle wesentlichen Stellen im Westen besetzende Kräfte welche schon Hitler den Eid geschworen hatten und lt. Nürnberger Tribunal zu großen Teilen eigentlich als Kriegsverbrecher verurteilt hätten werden müssen oder wegen ihrer Zugehörigkeit zu als verbrecherisch erklärten Organisationen nie wieder wichtige Funktionen hätten gelangen dürfen. Sie brachten als Bonus jedoch Antikommunismus mit.
      Um das gleich mal mit einem aktuellen Thema zu verknüpfen. Im Gegensatz zu RAF Mitgliedern wurde von den ehemaligen Helfern Hitlers und Beteiligten an Morden auch nie verlangt sich bei ihren Opfern zu entschuldigen.

      FEK

      Kommentar

      • Ryan
        Rekrut
        • 16.03.2009
        • 5

        #4
        Woher stammt die Erkenntnis mit den Wehrmachtsverbänden? Hast Du eine Quellenangabe dafür?

        Kommentar

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