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  • Siegfried-Kremer (†)
    Cold Warrior
    • 31.12.2012
    • 372

    #16
    Ja Ed, die SAS Philippsburg steht eigentlich noch komplett da, wie sie verlassen wurde. Habe immer mal wieder mit Gemeinderäten der Stadt Philippsburg gesprochen, einige sind Gäste bei mir im Cafe, aber niemand weiß wirklich so richtig, was mit der SAS Philippsburg und der sich anschließenden Standortmunitionsniederlage geschehen soll. Dokunentiert habe ich die SAS und die Standortmunitionsniederlage bereits. Bei Gelegenheit will ich noch schauen auf den Turm der SAS zu kommen. Gruß Siegfried

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    • ed22ful
      Cold Warrior
      • 01.11.2010
      • 1208

      #17
      Zitat von rubeck1 Beitrag anzeigen
      @: exakt diese Vorstellung (SAS Fischbach im Originalzustand) wird bei uns hin und wieder angesprochen... Aber das ist ein Thema, das uns ziemliche Schmerzen bereitet: damals gab es "uns" noch nicht, vielleicht war die Zeit noch nicht reif oder was auch immer. Auf jeden Fall wurde auch aus dem "Fischbach Depot" alles rausgeholt, was nur ging, legal und illegal. Und die zuständigen Behörden beeilten sich auch hier, alles, was ging "rückzubauen". Davon blieb auch die "area 1" nicht verschont, wenngleich man die 19 MLH und das Wachgebäude immerhin erstmal stehen ließ. Die Vorstellung, was man mit einer vollständigen und intakten SAS hätte anfangen können, gab es damals nicht.
      Dafür gab es (und gibt es) eine ganze Reihe von Totschlagargumenten: die Verkehrssicherungspflicht (wird immer gerne genommen, auch wenn viele gar nicht wissen, was das eigentlich ist bzw. nicht ist), die Erhaltungskosten (sehr diffus, daher für politische Argumentation bestens geeignet), der unerwünschte Militärtourismus (klingt in der Öffentlichkeit immer bedrohlich, so, als ob sich ganze Armeen, angeführt von Waffennarren und Rechtsradikalen durch den Pfälzer Wald oder wo auch immmer wälzen würden) oder auch die möglichen Umweltgefahren wie Asbest oder Bodenkontamination. Daneben gibt es noch die generelle Sinnfrage ("meinen Sie, dass das irgendwen interessiert? Am besten reißen wir das Zeug doch ab, da fragt kein Mensch mehr danach!") oder die schon aggressivere Angriffsoption: "wie wollen S i e denn so etwas bewältigen?!" oder: "wir haben, weiß Gott, ganz andere Probleme zu lösen, als einen Haufen alter Betonbunker zu erhalten!"
      Um es ganz deutlich heraus zu stellen: wir haben jetzt und heute das große Glück, dass die zuständigen Stellen allesamt auf unserer Seite sind und die oben genannten Totschlagargumente definitiv unterlassen; da hat sich - vielleicht auch aufgrund unserer Existenz, mal ganz unbescheiden gesagt - schon etwas verändert.
      Aber ich habe in anderen Regionen und zu früheren Zeiten sehr häufig genau diese Argumente zu hören bekommen, wie so mancher hier im Forum, der sich für den Erhalt derartiger Anlagen eingesetzt hat, sicher auch.
      Heute bleibt uns nur die Chance, das wenige, was noch da ist, unter Nutzung der nun etwas positiveren Stimmungslage, zu retten und das Beste daraus zu machen.


      Hallo rubeck,

      das mit dem "Originalzustand" ist natürlich nur fiktiv gemeint.
      Wichtig ist aber trotzdem, was ihr ja auch von der IG als Ziel verfolgt, das die Anlage zumindest im "Jetzt-Zustand" erhalten bleibt und nicht weiter verändert (negativ) wird, also Bausubstanzsicherung etc.

      Aber zur Sache mit dem, was noch übrig ist, haben wir ja noch ein gutes Beispiel unüberlegten Handelns: Die Mauer!

      Die Trennung zwischen Ost und West durch die Mauer halte ich persönlich für eine der bedeutensten Einschnitte in unser Land, wobei das Desinteresse nach der Wiedervereinigung in Bezug auf dieses Bauwerk unvorstellbare Dimensionen angenommen hat. Teilweise verständlich, da die meisten erst mal ganz andere Dinge beschäftigten, aber im nachhinein ein riesengroßer Fehler.
      Viele renomierte Personen sehen hier das typische Phänomen des "Vergessens und Verdrängens", was z.B. dazu führte, das wir heute keine zehn Dokumentationsstätten in unserem Land finden, die beispielhaft an dieses riesige Bauwerk und der damit verbundenen Gesellschaftswandlung- und Trennung in unserem eigenen Land erinnert.
      Das Grenzmuseum Schifferstadt ist dabei noch eines der Informativsten, jedoch sollten für eine gute und gezielte Dokumentation viel mehr solcher Beispiele vorhanden sein.

      Und so sieht es leider auch mit der Ära des Kalten Krieges aus: "Gnadenlos, Unüberlegt und Planlos" wird hier vernichtet, renaturiert, spekuliert und verhökert, ohne nur einen Gedanken an das Geschichtliche zu verlieren.

      Problematisch sehe ich aber auch immer wieder die Wertevorstellung vieler, egal, ob aus der Bevölkerung oder manch eines Kommunalpolitikers, es wird einfach alles im Kopf erst mal verglichen mit irgendwelchen Zahlenspielen, immer muß alles einen Gegenwert haben.

      Beispiel mein Opel, den ich restauriere, wie oft wurde mir gesagt: "So ein Aufwand, ist doch nur ein Kadett, wenn es doch ein Porsche oder Ferrari wäre" oder solche Aussagen wie "was ist der den Wert, wenn er fertig ist", typisch und vergleichbar.

      Ein Brandenburger Tor oder ein Schloß Neuschwanenstein erfüllen im Endeffekt genau denselben Zweck wie ein SAS Fischbach oder der Regierungsbunker Marienthal, es sind Bauwerke unserer Geschichte und zeigen die Vergangenheit, aus der unser Heute entstanden ist.


      ed
      Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
      Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
      www.ig-area-one.de

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      • Siegfried-Kremer (†)
        Cold Warrior
        • 31.12.2012
        • 372

        #18
        Hallo Ed,

        als ehemaliger Berliner hat mich die Mauer schon immer interessiert. Versuche auch immer, wenn ich in Berlin bin, irgendwo noch ein paar Reste zu erwischen. Hier mal die Bernauer Str. in Berlin. Gruß Siegfried

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