Erfordernisse an die nationale Verteidigungsbereitschaft

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  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2835

    #1

    Erfordernisse an die nationale Verteidigungsbereitschaft

    Anbei ein Artikel zum Thema „Erfordernisse an die nationale Verteidigungsbereitschaft“, erschienen im Jahrbuch der Clausewitz-Gesellschaft, 14 (2018), S. 177 - 193. Da das gesamte Jahrbuch unter

    als PDF heruntergeladen werden kann, denke ich kann man den Aufsatz auch hier als PDF einstellen.
    In dem Text sind nach meinem Eindruck die derzeitigen Sachzwänge und Probleme für das deutsche Militär recht anschaulich dargestellt.

    In den Jahrbüchern der Clausewitz-Gesellschaft finden sich neben wenigen wirklich guten Abhandlungen (so wie der hier vorgestellten) leider viele Aufsätze, wo irgendwelche pensionierten Generäle und Obristen der Bundeswehr unbedingt meinen, sich publizistisch beweisen zu müssen. Die Clausewitz-Gesellschaft gebärdet sich allgemein recht elitär, um nicht zu sagen arrogant und hält sich für den deutschen „Think Tank“ im Bereich der der Strategie und Wehrpolitik. Leider mischt diese Gesellschaft hinter den Kulissen immer noch bei der Besetzung höherer Positionen in der Bundeswehr mit, weil die Mitgliedschaft dort für Generalstabsoffiziere gewissermassen Pflicht ist und damit ein weit gespanntes Netzwerk entstanden ist, das seine Finger in zu vielen Dingen drin hat. Eng verbandelt ist die Clausewitz-Gesellschaft z.B. mit der Führungsakademie und anscheinend leider auch mit der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, die eigentlich für die strategischen Überlegungen zuständig ist, die sich die Clausewitz-Gesellschaft manchmal anmaßt.
    Angehängte Dateien
  • kato
    Cold Warrior
    • 03.03.2009
    • 870

    #2
    Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
    In den Jahrbüchern der Clausewitz-Gesellschaft finden sich neben wenigen wirklich guten Abhandlungen (so wie der hier vorgestellten) leider viele Aufsätze, wo irgendwelche pensionierten Generäle und Obristen der Bundeswehr unbedingt meinen, sich publizistisch beweisen zu müssen. Die Clausewitz-Gesellschaft gebärdet sich allgemein recht elitär, um nicht zu sagen arrogant und hält sich für den deutschen „Think Tank“ im Bereich der der Strategie und Wehrpolitik.
    Wobei man sagen muss, dass sich in den Jahrbüchern der Clausewitz-Gesellschaft durchaus auch (hier und da, und nicht sonderlich gekennzeichnet) Beiträge von Mitgliedern der Stiftung Wissenschaft und Politik finden, da es teilweise bzgl. der Mitgliedschaften Überschneidungen gibt - traditionell bis in die höchste Ebene. Und die SWP ist ja durchaus "der" eigentliche deutsche Think Tank im Bereich Sicherheitspolitik.

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    • DeltaEcho80
      Cold Warrior
      • 09.03.2013
      • 1711

      #3
      Zitat von Nemere Beitrag anzeigen

      In den Jahrbüchern der Clausewitz-Gesellschaft finden sich neben wenigen wirklich guten Abhandlungen (so wie der hier vorgestellten) leider viele Aufsätze, wo irgendwelche pensionierten Generäle und Obristen der Bundeswehr unbedingt meinen, sich publizistisch beweisen zu müssen. Die Clausewitz-Gesellschaft gebärdet sich allgemein recht elitär, um nicht zu sagen arrogant und hält sich für den deutschen „Think Tank“ im Bereich der der Strategie und Wehrpolitik. Leider mischt diese Gesellschaft hinter den Kulissen immer noch bei der Besetzung höherer Positionen in der Bundeswehr mit, weil die Mitgliedschaft dort für Generalstabsoffiziere gewissermassen Pflicht ist und damit ein weit gespanntes Netzwerk entstanden ist, das seine Finger in zu vielen Dingen drin hat. Eng verbandelt ist die Clausewitz-Gesellschaft z.B. mit der Führungsakademie und anscheinend leider auch mit der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, die eigentlich für die strategischen Überlegungen zuständig ist, die sich die Clausewitz-Gesellschaft manchmal anmaßt.
      Tja, wie heißt es so schön: "Beziehungen schaden nur dem, der keine hat".

      Da gibt es doch viele Institutionen, die dieses Networking - auch im Bundeswehr-Umfeld - betreiben. Ich denke da z.B. an die Karl-Theodor-Molinari-Stiftung als offizielles "Bildungswerk" des Bundeswehrverbandes oder auch den ASP der CSU. Hier sind - zumindest hier in Unterfranken - die Posten mit vielen ehem. Soldaten z.B. aus Hammelburg besetzt.
      Gut, bei der Clausewitz-Gesellschaft kommt natürlich - wie du schreibst - aufgrund der Mitgliederstruktur der besonders elitäre Gedanke zum Tragen.

      Man hört auch im Umfeld Hammelburgs immer wieder Gerüchte, dass an der aktuell laufenden Umstellung der Offiziersausbildung in der Bundeswehr so manche pensionierte Generale wie Glawatz usw. nicht ganz "unschuldig" gewesen sein sollen. Glawatz wohnt ja auf Schloss Büchold bei Arnstein und hat in den letzten Jahren sogar die Fallschirmjäger-OA aus dem OA-Bataillon zu sich nach Hause eingeladen, um "ihnen den Geist der Fallschirmjäger-Truppe näher zu bringen". Das soll nicht gerade zur Begeisterung in der InfS beigetragen haben.
      Zuletzt geändert von DeltaEcho80; 21.09.2020, 12:09.

      Kommentar

      • Nemere
        Cold Warrior
        • 12.06.2008
        • 2835

        #4
        Ja - der Einfluß der "Ehemaligen" - das ist ein Kapitel für sich. Sonthofen war ja bis zum Umzug der Feldjägerschule nach Hannover gewissermassen das "Pensionopolis" der Feldjägertruppe, so dass sich dort sehr viele der ausgeschiedenen Stabsoffiziere der Feldjägertruppe sammelten. Natürlich mussten die alten Herren dann immer zu Veranstaltungen des Offizierskorps oder Lehrvorführungen usw. eingeladen werden und fielen dabei nicht immer angenehm auf. Auch gab es - vor allem auch über die "Feldjägerkameradschaft" - durchaus Versuche der Einflußnahme auf die Personalführung.

        Dieser oben erwähnte General Glawatz scheint aber auch den großen Karrieresprung als General nicht geschafft zu haben.
        Er bewegte sich eigentlich ständig in Verwendungen als Chef des Stabes, was darauf schließen lässt, das man ihm höhere Verwendungen doch nicht zutraute:
        1. Chef des Stabes 1. LL-Div 1992 - 1994
        2. Chef des Stabes KLK/4. Div 1994 - 1996
        3. Chef des Stabes Deutsches Kontingent IFOR 1995 - 1996
        4. Chef des Stabes Deutsches Kontingent SFOR 1997 - ?
        5. Chef des Stabes Allied Rapid Reaction Corps ARRC 1999 - 2004
        6. Chef des Stabes und stellvertretender Kommandierender General II. Korps 2004 - 2005
        7. Chef des Stabes DSO 2005 - 2009.

        Vor allem die letzte Verwendung kommt eigentlich einer Degradierung gleich: Nach zwei Verwendungen auf Korpsebene in gleicher Verwendung bei einer Division, wo als Chef des Stabes normalerweise ein Oberst Verwendung findet.

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        • DeltaEcho80
          Cold Warrior
          • 09.03.2013
          • 1711

          #5
          Kann vielleicht auch damit zu tun haben, dass Glawatz ein eher unbequemer Geist war und ist. Vielleicht hat er seine Meinung ja auch an den "falschen" Stellen kundgetan... Allerdings scheint man seine Meinung doch irgendwie zu schätzen, denn er ist sehr oft auf offiziellen Veranstaltungen der InfS zu Gast.

          Das Thema "Ehemalige" ist ähnlich Sonthofen in und um Hammelburg ja auch latent. In der schönen Saale-Gegend haben sich viele Pensionisten niedergelassen. Manchen genießen ihr Rentnerdasein und manche meinen halt, sie müssen sich "aktiv einbringen".
          Sicherlich ist Traditionsarbeit richtig und wichtig, aber spätestens, wenn es um Personalführung der aktiven Truppe geht, muss Schluss sein.

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