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Moin zusammen,
gerade hat meine Tante angerufen und mich von diesen Beitrag in Kenntnis gesetzt, der über den Prager Frühling im August 1968 berichtet und aud ARTE um 10.55 Uhr anlaufen wird.. Hoffentlich ist diese Meldung nicht zu spät gekommen, damit sie auch jeder ansehen kann.
Traurig mit den kleinen Jungen, der von den WAP-Truppen erschossen wurde, weil eigentlich der Reporter ausgeschaltet werden sollte, vor dem er gestanden hat. Was da praktziert wurde, sollte schlimmer sein als der Einmarsch von 1939 durch die NS, so erzählte mir meine Tante nach der Sendung. Die NVA hatte zwar nicht die Erlaubnis mit einzumarschieren, stand aber während der ganze Zeit in Hab acht Stellung und hätte keinen Augenblick gezögert, dieses zu vollziehen. Aus diesen Grund, wurden Bürger aus der DDR nicht an den Tankstellen bedient, man ließ diese einfach stehen und Westdeutsche bekamen den Vortritt an den Zapfsäulen, so nach der Erzählung von Onkel Pilz. Die Bevölkerung hat das den Bürgern der DDR deutlich spüren lassen, weil das Regime eine rege Teilnahme an der Ukkopation hatte.
Hier ein Link von: http://penzeng.de/Frames.htm?/PragerFruehling.htm
und eine 53 seitige PDF-Datei zum Thema, die auch Bilder an den Orten des Geschehens beinhaltet.
danke für den Beitrag, zu dem ich hier auch etwas beifügen kann und möchte in Kurzform, da es meine Eltern samt Onkel direkt betroffen hat.
Unsere gesamte Familie stammt ursprünglich aus Mainz, wurde aber teilweise durch die Beorderung meines Großvaters 1942 nach Greiz/Thüringen getrennt, dem seine Frau samt Kindern, u.a. meiner Mutter, die damals zwei Jahre alt war, folgte.
Nach Ende des zweiten Weltkrieges kam mein Opa in die russische Gefangenschaft und kehrte erst 1950 als gebrochener Mann zurück. Warum meine Großeltern Greiz nicht verlassen haben, war klar, alle warteten auf meinen Opa aus der Kriegsgefangenschaft und aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes, bedingt durch die Strafkolonie, blieben sie erst mal in Thüringen.
Dann war die DDR gegründet, wurde die Mauer gebaut und meine Mutter und ihr älterer Bruder waren inzwischen Lehrer.
Als der Prager Frühling begann, wurden alle Lehrkräfte an der Schule angewiesen, eine Proklamation zu unterschreiben, die sich gegen die Aufstände richtete.
Mein Onkel verweigerte diese Unterschrift und meine Mutter ebenso.
Das ganze hatte direkte Folgen, schon am nächsten Tag bekamen beide ein schriftliches Lehramtsverbot erteilt und waren damit beide sozusagen arbeitslos.
Mein Vater, der in Greiz geboren ist und seit 1967 gerade seinen Grundwehrdienst bei der NVA als Grenzsoldat ableisten mußte, hatte innerlich schon lange dem Regime den Rücken gekehrt und beschloß daraufhin, über die Grenze in die BRD zu flüchten.
Natürlich nur mit meiner Mutter, derem Bruder und meinem älteren leiblichen Bruder, der damals gerade mal drei Jahre alt war. Mein Vater wußte ja, wann wo welche Grenzstreifen unterwegs waren und wo die Gefahr, erwischt zu werden, am geringsten war.
Also begann diese ganze Aktion eines Nachts, der geplante Fluchtübergang war irgendwo in Nähe von Hirschberg.
Die Flucht erstreckte sich über mehrere Stunden, die immer wieder mit dem Verstecken vor den Vopo´s und den Grenztruppen gespickt war, irgendwann in den späten Nachtstunden war dann endlich der Grenzzaun als letzte Hürde in Sichtweite. Ca. 300-400m vor diesem war dann das letzte warten auf die Grenzpatrouilie, wenn diese wieder weg war, wäre es kein Problem mehr gewesen. Also kauerten sie sich in das etwas höhere Gras an den Boden und beochbachteten den LKW der Grenzer, der langsam vorbeifuhr und immer wieder die Umgebung mit einem Scheinwerfer ableuchtete.
Meine Eltern erzählten mir, das mein Bruder damals anscheinend den Ernst der Situation schon merkte und auch er blieb die ganze Zeit über ruhig.
Mein Onkel hatte damals sämtliche Unterlagen wie Geburtsurkunden, Pässe etc. in einer Ledermappe dabei, da diese natürlich in der BRD gebraucht wurden. Diese wurde dann zum Verhängnis, den er machte einen folgenschweren Fehler: der Verschluß der Tasche war aus poliertem Messing und wie sollte es anders kommen, der Suchscheinwerfer des LKW leuchtete beim Schwenken darüber und das sah natürlich der Grenzsoldat.
Sofort sprang ein ganzer Trupp aus dem Fahrzeug und lief zu der Stelle, wo die vier sich versteckten.
Meine Mutter und mein Onkel wurden zuerst in eine entfernt gelegene Haftanstalt verbracht, mein Bruder kam in irgendein ein Heim (wir wissen bis heute nicht, wo) und mein Vater wurde sofort der Stasi vorgeführt, ihn traf es besonders hart als aktiver Grenzsoldat der DDR.
Kurze Zeit später wurden alle drei getrennt nach Berlin verfrachtet und dort wurde ihnen der Prozess gemacht in getrennten Verfahren. Die Staatsanwälte beantragten bei meiner Mutter 6Jahre Zuchthaus wegen Republikflucht, mein Onkel 7Jahre Zuchthaus wegen Republikflucht und bei meinem Vater wurde wegen "Hochverrates der DDR" (Wortlaut) sowie geplantem "Geheimnisverrates militärischer Kenntnisse der Grenztruppen" (Wortlaut) eine Strafe von 19Jahren beantragt.
Im August 1970 wurden urplötzlich meine Eltern und mein Onkel über den damaligen DDR-Anwalt Vogel (wie so viele andere) in die BRD ausgewiesen, der Grund wurde nie genannt (abgesehen von den Devisen, die dafür in die DDR flossen), mein Bruder war da schon seit zwei Monaten bei Verwandten in Mainz.
Mein Bruder hat das ganze besonders traumatisch erlebt, die Folgen sind noch lange zu merken gewesen, erst als er in die Jugend kam, wurde es deutlich besser. Allerdings hat dann die BRD dafür gesorgt, das alte Wunden aufgerissen wurden.
Als er 1984 in der Ära des noch kalten Krieges seinen Grundwehrdienst in einer Fernmeldeeinheit antrat, war der erste Gang zum MAD (kamen immer aus Mainz), wo dann solche Fragen wie "Haben Sie Kontakte in die DDR?" oder "Sind Sie angeworben worden?" etc. kamen (und noch andere Sachen), das ganze alle drei Monate die gesamte Wehrdienstzeit durch, für ihn Streß pur.
Ein sehr dunkles Kapitel in der Geschichte unserer Familie, die eigentlich nur die Freiheit wollte und diese wie viele andere teuer bezahlen mußten, zwar nicht wie viele mit dem Tod, aber der Erinnerung an diese Ungerechtigkeit.
Folgen des KK und des Prager Frühlings, ein Beispiel von vielen tausend anderen.
ed
Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V. www.ig-area-one.de
Moin zusammen,
es ist unverständlich und schrecklich zugleich, wenn man liest, das Menschen eingesperrt oder gar zu Tode kamen, nur weil sie das natürliche Grundbedürfnis nach Freiheit hatten.
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