Brown Babies – Deutschlands verlorene Kinder

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Horner
    Cold Warrior
    • 24.05.2009
    • 1897

    #1

    Brown Babies – Deutschlands verlorene Kinder

    Heute Abend Sender ARTE um 20.15 Uhr wird ein Bericht ausgestrahlt, über die Besatzungskinder in Deutschland, was zur Zeit von 1946 ein großer Skandal war.
    In diesen Beitrag wird eine Betroffene von Michaele Kirst begleitet, die auf der Suche nach ihren deutschen Wurzeln ist.

    Ihr Fernsehprogramm von TVinfo - sehen was im TV Programm läuft. Mit vielen Bildern, Infos, Trailern und Insidertipps für jeden TV Sender.
  • Ritchie 66
    Cold Warrior
    • 09.07.2011
    • 444

    #2
    Hallo Horner,
    danke für den Tip! Leider verpast. Diese Frauen haben viel einstecken müssen bzw. mtgemacht. Heute läuft das mehr unter der Decke. Ich kenne Deutsche die einen weißen amerikanischen Vater haben, diese verbergen es bis heute vor der Öffentlichkeit. Klar sieht man ja niemanden an. Bei denen, die einen schwarzen Amerikaner als Vater haben läst es sich ja nicht verbergen.

    Soviel hat sich da nicht geändert. Heute läuft das halt alles etwas "Subtiler".

    Ritchie 66

    PS: der Titel "Deutschlands verleugnete und verächtlich gemachte Menschen" träffe es wohl noch genauer!
    Zuletzt geändert von Ritchie 66; 16.09.2011, 12:14.

    Kommentar

    • Horner
      Cold Warrior
      • 24.05.2009
      • 1897

      #3
      Moin Ritchie 66,
      man kann es fast vergleichen, als wenn die heilige Inquisisation immer noch den Einzug hält!
      Was macht die Hautfarbe eines Menschen aus, nur weil andere der Meinung sind, das er in der Norm nicht hienein gehört, völlig blöd.
      Denn das Gehirn eines farbigen Menschen, wird sich bestimmt nicht durch seine Hautpigmente von einen weißen unterscheiden, oder?
      Wie der " First Gulf War " angelaufen ist, musste ich in einen Interview feststellen, das es einen farbigen General in unseren Horner-Clan gibt.
      Die Kollegen die auch diesen Bericht gesehen hatten, haben mit ihren schlechten Kommentaren und Witzen nicht gespart, war es vielleicht der Neid?

      Gruß
      Horner

      Kommentar

      • Ritchie 66
        Cold Warrior
        • 09.07.2011
        • 444

        #4
        Hallo Horner,
        kein leichtes Thema. Die Kinder aus Beziehungen zwischen deutschen Frauen und alliierten Soldaten seien es nun Amerikaner, Briten oder Franzosen ... aber auch von Russen sind vielfach Entwurzelte. Sind ihre Väter "Weiß" so verbergen es viele bis zur Selbstverleugnung vor ihrer deutschen Umgebung. Sind die Betroffenen Kinder schwarzer Soldaten so hat das für diese Menschen alle Konsequenz, die es für einen Menschen schwarzer Hautfarbe in Deutschland hat. Und das ist wie gesagt nicht immer leicht.

        Wir Leben inzwischen im 21. Jahrhundert aber viele Menschen sind Verstandsmäßig sowie Emotional noch nicht in dieser Zeit angekommen. Für die Menschen die als "Besatzungskind" geboren worden sind bedeutet es weder hier noch dort dazu zu gehören. Die Amerikaner ignorieren die Tatsache an sich und bezeichnen es als Angelegenheit der betroffenen Paare. Die deutsche Gesellschaft lehnt Menschen die aus solchen Beziehungen stammen ab. Besonders wenn diese Kinder von schwarzen Amerikanern abstammen. Nur offen gesagt wird dies heute nicht mehr. Geändert hat sich da wenig.

        Ritchie 66

        Kommentar

        • TopOfTheRock (†)
          Cold Warrior
          • 15.11.2007
          • 460

          #5
          Zitat von Ritchie 66 Beitrag anzeigen
          Die Amerikaner ignorieren die Tatsache an sich und bezeichnen es als Angelegenheit der betroffenen Paare.
          Was sollten die Amis denn sonst tun?

          Zitat von Ritchie 66 Beitrag anzeigen
          Die deutsche Gesellschaft lehnt Menschen die aus solchen Beziehungen stammen ab.
          Ritchie 66
          Das ist jetzt aber ziemlich pauschal. Ich kenne genug solcher Kinder (heute fast alle erwachsen) und da hatte keiner Probleme damit. Ganz im Gegenteil, durch die doppelte Staatsbürgerschaft hatten viele die Möglichkeit sich später auszusuchen wo sie nun leben wollen, USA oder D. Es hängt aber wohl auch davon ab, ob die Kinder aus Beziehungen stammen die gehalten haben oder eben nur one-night-stands waren, wo die Mutter vielleicht nicht mal wusste wie der Vater hieß.
          Das sollte man trennen.

          Kommentar

          • Marlon
            Rekrut
            • 26.11.2008
            • 22

            #6
            Ständig sehen wir Kinder von US-Soldaten, die hier nicht mehr stationiert sind. Mir ist noch nie untergekommen, dass man die beschimpft oder verächtlich behandelt hat. Das mag vor einigen Jahren oder Jahrzehnten so gewesen sein - aber heute?

            Kommentar

            • Ritchie 66
              Cold Warrior
              • 09.07.2011
              • 444

              #7
              @all,

              sicher muss man auch den Einzellfall sehen. Ein "One-Night-Stand" aus dem ein Kind hervor gegangen ist ist sicher anders anzusiedeln als eine zerbrochene Beziehung. Für das betroffene Kind oder den später erwachsenen Menschen ist das aber zweitrangig.

              Glaubt mir das ganze Thema läuft heute noch unter einem Tabu. Ich kenne Menschen die einen weißen Vater als Amerikaner haben und die dies aktiv verbergen wenn es möglich ist aus Angst vor einem Makel in der Öffentlichkeit. Und weiter, wie ihr euch aus meinen Schilderungen sicher schon gedacht habt. Ich stamme aus einer Beziehung zwischen einer deutschen Frau und einem schwarzen Amerikaner, diese ist nach langer Zeit gescheitert. ist ja nichts besonderes gibt es bei anderen auch. Aber aus meinen Lebenserfahrungen von 45 Jahren her kann ich euch sagen, dass man als Mensch mit dunkler Hautfarbe und deutschem Pass offenen und versteckten Anfeindungen ausgesetzt war/ist. Das ist so. Sicher hat sich manches geändert und die Situation von heute ist nicht mit der von 1946 vergleichbar. Nur für die betroffenen Menschen ist es nicht leicht.

              Mehr möchte ich dazu auch nicht mehr sagen.

              Kommentar

              • Marlon
                Rekrut
                • 26.11.2008
                • 22

                #8
                Du bist ja auch noch im bayrischen Ausland angesiedelt - da ticken die Uhren anders...

                Kommentar

                • Rex Danny
                  Administrator
                  • 12.06.2008
                  • 4330

                  #9
                  Zitat von Marlon Beitrag anzeigen
                  Du bist ja auch noch im bayrischen Ausland angesiedelt - da ticken die Uhren anders...
                  Ich hoffe mal für Dich, daß Du gerade erst aus dem Teenie-Alter raus bist, denn anders ist Dein aus meiner Sicht völlig unangebrachter Spruch nicht zu erklären.

                  Hättest Du den Beitrag von Ritchie66 genau gelesen, würdest Du feststellen, daß bspw. solche Sprüche, auch wenn sie witzig gemeint sind, auch schon darunter fallen, was Ritchie66 moniert.

                  Denk mal darüber nach und entschuldige Dich ggf. bei ihm.

                  Grüße


                  Rex Danny

                  Kommentar

                  • Harry (†)
                    In Memoriam
                    • 14.07.2005
                    • 1234

                    #10
                    >als Mensch mit dunkler Hautfarbe und deutschem Pass offenen und versteckten Anfeindungen ausgesetzt war/ist

                    Ja, es ist besser geworden aber nicht gut... ich bin 59 geboren. Da habe ich noch mit Spielzeug gespielt, da war ein Negerkral dabei mit Negerpuppen mit Knochen im Haar. Hat sich damals kein Mensch Gedanken gemacht... oder der erste schwarze "Mama wieso issn der schwarz?", "das ist ein Neger, das ist bei denen so"... über die dämlichen Witze die ich dann mit 12 hörte habe ich auch gelacht. Die Änderung im Bewusstsein trat langsam ein, und hängt sicher mit dem sozialen Umfeld zusammen. Wäre ich in einer "rechten" Familie aufgewachsen... so stand ich aber mit 15 in Frankfurt auf der Zeil, hab Flugblätter der SDAJ verteilt und mich mit Nazibuben gekloppt. Heute jedenfalls kann ich sagen das es für mich keinen Unterschied macht, wo jemand her kommt, solange sein Verhalten sozial ist. Kommt sicher auch daher das einer meiner besten Freunde während der Lehre ein Pakistani war. Jeden mittag Billiard spielen, und jeden Mittag verlieren aber ich denke das war genug, sonst führt das ganze in eine Diskussion über Rassen, Glauben und Hautfarben.
                    --------------------------------
                    Der liebe Harry

                    Kommentar

                    • Ritchie 66
                      Cold Warrior
                      • 09.07.2011
                      • 444

                      #11
                      Hallo Leute,
                      ich habe gerade erst wieder rein gesehen und die Diskussion gelesen. Eines vorweg: wie Harry schon geschrieben hat, dass ganze soll nicht in eine Diskussion über Rassen, Glauben und Hautfarben ausarten! Wir sind nun mal alle unterschiedlich in unserer Art, Anschauung, Wesen und Interessen. Es geht eigentlich nur darum, den anderen zu Akzeptiern und Respekt gegenüber zu bringen wenn sich dieser einem gegenüber auch so verhält. Wir sind alle Menschen und der Grundsatz:"Leben und Leben lassen" sollte eigentlich bei jedem von uns verinnerlicht sein. Thema Ende.

                      Ich wollte nur noch klarstellen, dass ich nicht in jedem Menschen in Deutschland einen Rassisten sehe... obwohl es davon etliche gibt. ich bin in diesem Land geboren, zahle meine Steuern habe es außer zu Urlauben nie verlassen und betrachte es als meine Heimat. Nur ich möchte auch als Deutscher akzeptiert werden auch wenn ich nicht dem Bild eines "Durchschnittsdeutschen" entspreche. Amerika das Land meines Vaters ist für mich genauso fremd wie für jeden anderen der dort nicht geboren worden ist. Damit soll es jetzt gut sein.

                      Es freut mich, dass eine offene und unpolemische Diskussion darüber in diesem Forum möglich ist.

                      Ritchie 66
                      Zuletzt geändert von Ritchie 66; 19.09.2011, 11:46.

                      Kommentar

                      • TopOfTheRock (†)
                        Cold Warrior
                        • 15.11.2007
                        • 460

                        #12
                        Eben, das hat jetzt mit Rassismus weniger zu tun als die Wahrnehmung eines einzelnen. Wie gesagt, ich komme auch einer Gegend wo jede Menge solcher deutsch/amerikanischen "Mischungen"n herumlaufen und hab dazu auch noch welche in der Familie (auch noch "gemichstrassig", kann da also auchn durchaus mitreden.).
                        Wie gesagt, bitte nicht pauschalisieren, dass "der Deutsche" grundsätzlich den "deutsch-AmerikanerIn" ablehnt, denn das stimmt einfach nicht.

                        OT: Übrigens, Harry, hab bei der "Dame" auch das Handtuch geworfen, hatte einfach keinen Zewck mehr. Du erinnerst dich Buch/Verlag/Bunker, Basen &....

                        Kommentar

                        • Ritchie 66
                          Cold Warrior
                          • 09.07.2011
                          • 444

                          #13
                          @TopoftheRock,
                          es ist ein emotionales Thema. ich kann vor allem aus meinem Leben berichten und aus Erfahrungen von Menschen die wie ich auch einen amerikanischen Elternteil haben. In meinem Leben gab es viel gutes aber auch viel böses. Wie bei jedem anderen auch. Dinge die ich wegen meiner Hautfarbe erlebt habe, haben halt besonders geschmerzt und tun das noch heute. So etwas steckt man besonders als Kind nicht leicht weg. Ich habe Schimpfnamen und Bezeichnungen bekommen, wie du sie in jedem Film aus den 1960 zigern aus den Südstaaten der USA kennst. Das prägt einen Menschen natürlich. Die meisten Menschen in Deutschland sind anständige Menschen.

                          Zum Thema "Amerikaner und Deutsche" kann ich natürlich nur meine persönlichen Eindrücke wieder geben. Viele Deutsche haben ein positives Verhältnis zu den USA sind aber politisch kritisch eingestellt. Ist ja auch O.k., ich finde auch nicht alles berauschend was dort in den letzten Jahren passiert ist. Ich Lebe in der Nähe von Grafenwöhr, einem der großen Standorte die heute noch in Deutschland vorhanden sind. Wenn man den Menschen beim Reden zuhört, wenn es um das Thema Amerikaner geht so ist das oft eine wie schon gesagt Mischung aus positivem und negativen. Beim negativen sind es zum teil Aussagen die man tolerieren kann aber auch offen böse Dinge. Wenn es etwa um das Thema "Deutsche Frauen und Amerikaner" geht fallen wirklich böse Äußerungen über diese Frauen die Herabwürdigend sind und die ich nicht wiederholen werde. Ich denke ihr könnt sie euch selbst vorstellen. Ich glaube viele Menschen in Deutschland haben ein gespaltenes Verhältnis zum "großen Bruder".

                          Noch einmal pauschalisieren wollte ich nicht. Ist zwar so heraus gekommen war aber nicht meine Absicht. Bei meiner Aussage das Teile der Bevölkerung Menschen wie mich die einen ausländischen Elternteil haben, seis nun ein Amerikaner oder aus einem anderen Land, nicht als vollwertige Deutsche betrachten wenn man nicht dem üblicheen Bild entspricht bleibe ich aber. ToR, das ist meine Erfahrung die ich in meinem Leben gemacht habe und sie entspricht auch der von anderen Personen mit denen ich darüber gesprochen habe. Man gilt als Exot. Leider ist das so. Wenn ich manchmal gefragt werde welcher "Landsmann" ich den sei und wo ich den herkomme und ich antworte dann das ich Deutscher bin erhalte ich zum Teil ungläubige Reaktionen: "nein, nun mal wirklich... wo kommen Sie den her?".

                          Es kann nur besser werden! : )

                          Gruß
                          Ritchie 66
                          Zuletzt geändert von Ritchie 66; 19.09.2011, 12:13.

                          Kommentar

                          • Marlon
                            Rekrut
                            • 26.11.2008
                            • 22

                            #14
                            Ich denke, manch ein ausgewanderter Bewohner der neuen Länder fühlt sich manchmal ähnlich in den alten Ländern. Das soll kein Scherz sein, aber es berichten tatsächlich sehr viele Menschen, dass sie diskriminiert werden, weil sie woanders her kommen. Und auch hier passiert so etwas auch bereits mit kleinen Kindern... Auch wenn es nicht das Thema ist - aber ich sehr hier schon große Ähnlichkeiten.

                            Kommentar

                            • Marlon
                              Rekrut
                              • 26.11.2008
                              • 22

                              #15
                              ...und da ich selbst ein Überläufer aus der DDR bin, der sich massiven Beschimpfungen, Vorurteilen und Schmährufen ausgesetzt sah - und teilweise heute auch noch sieht - kann ich Vieles hier nachvollziehen. Dieses ähnliche Thema hier scheint aber nach der langen Zeit immer noch schwer im Magen Einiger zu liegen - insofern ziehe ich dann meinen lustig gemeinten Beitrag zurück.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X