Artillerie im direkten Richten zur Panzerabwehr

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2823

    #1

    Artillerie im direkten Richten zur Panzerabwehr

    Interessanter Film - Panzerhaubitze im direkten Richten zur Panzerabwehr:



    Allerdings ist der Titel des Films "Panzerhaubitze mutiert zum gefährlichen Kampfpanzer" ungefähr genauso schwachsinnig wie die Kommentare. Da haben wieder einige nicht begriffen, dass das ein Schießverfahren für den Notfall ist, wenn eine Feuerstellung direkt von Panzern angegriffen wird, aber deswegen wird die Haubitze noch lange nicht zum Panzerjäger.
  • Hoover
    Cold Warrior
    • 19.12.2013
    • 601

    #2
    Den Fehler haben viele schon im 2. Wk gemacht. Oh, ich habe ein Kettenfahrzeug mit Kanone, ich jage jetzt Panzer.
    "Damals, als ich in meinem Alter war..."

    Kommentar

    • uraken
      Cold Warrior
      • 27.09.2008
      • 865

      #3
      Feldartillerie M110 und direktes Richten:

      Während meiner Zeit 84/85 mit der M110 wurde das direkte Richten zur Panzerabwehr mehrfach geübt. Wir zeichneten auch mal eine "Panzer Spinne" (ich hoffe ich erinnere mich richtig an den Namen) bei Stellungen, wo sich das lohnte, während freilaufenden Übungen. Das geschah allerdings erst im 4. Quartal meiner Wehrdienstzeit. Vorher war der Fokus auf den indirekten Feuerkampf gelegt wurden.
      Richten alleine war schon bei stehenden Ziel eine Ding. Gezielt wurde über das Rundblickfernrohr des K1. Der K1 konnte zwar schwenken, K2 war aber für die Höheneinstellung zuständig. K1 konnte nur fein justieren. Rohrerhöhung selbst mußte aus einen Dienstvorschrift entnommen werden. Auswendig hatten wir die Werte nie gelernt.
      Vorhalt war also nicht wirklich machbar um ein fahrendes Ziel zu treffen. Das hatten wir auch nie geübt.
      Das nächste Problem war das Abfeuern. Das war Job des K4.
      Also waren außer dem Geschützführer noch 2 bis 3 andere Kanoniere an den Richt- und Feuerprozeß beteiligt.
      Das zum Nachladen das Rohr erst mal in Ladestellung gebracht werden mußte half auch nicht zur Feuergeschwindigkeit.
      Munition war die Standard HE mit Aufschlagzünder. Ob der auf Verzögerung gestellt wurde oder nicht kann ich nicht mehr sagen. Das würde vielleicht nicht die Panzerung durchschlagen, aber alleine die Wucht und Explosion des 98kg Geschosses sind nicht zu verachten.
      Eine weitere Beschränkung war der relativ geringe Seitenrichtbereich der M110.

      Ich vermute, das die Panzerartillerie war für direkten Beschuß besser ausgerüstet und ausgebildet. Und die hatten zumindest einen Schutz gegen MG Beschuß. Die M110 war ein Kabrio.

      Kommentar

      • Nemere
        Cold Warrior
        • 12.06.2008
        • 2823

        #4
        Zur Ergänzung noch die entsprechenden Stellen aus dem „Taschenbuch für Artilleristen“ (Speisebecher, Wilhelm: Taschenbuch für Artilleristen, Koblenz 1977, S. 146 – 147).

        1978 habe ich einmal in Grafenwöhr das Schießen mit der M 107 (175 mm) im direkten Richten erlebt. Ich nehme an, da traten die gleichen Probleme auf, wie sie uraken geschildert hat.
        Bei der M 107 ergaben sich wegen der hohen Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses, der immensen Rohrlänge und der gestreckten Flugbahn sehr weitreichende Gefahrenbereiche, so dass weite Bereiche des Übungsplatzes gesperrt werden mussten. Daher fanden diese Schießen anscheinend nur sehr selten statt.
        Wenn die M 107 allerdings traf, wurde der Zielpanzer "atomisiert".
        Angehängte Dateien

        Kommentar

        Lädt...
        X