Großübungen Bundeswehr und NVA

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  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2823

    #1

    Großübungen Bundeswehr und NVA

    Bei bw-classix gibt es einen Film über Manöver der Bw und der NVA Ende der 1960er Jahre:


    Ist natürlich auf beiden Seiten vor allem Propaganda, aber trotzdem sehenswert.

    Das Schärfste sind wieder die Kommentare, die teilweise an Dummheit kaum mehr zu überbieten sind. So meint einer beim Gewässerübergang den PT-76 der NVA und das Schlauchboot der Bundeswehr vergleichen zu müssen. Natürlich ist die NVA deswegen "besser". Er hat überhaupt nicht begriffen, dass es hier taktisch um völlig verschiedene Einsatzformen ging.

    Grüße
    Jörg
  • EmilBerggreen
    Cold Warrior
    • 19.07.2015
    • 514

    #2
    Sehr schönes Filmchen. Besten Dank fürs Reinstellen!
    In einer Szene geht Sprengbrand ja ziemlich in der Nähe der Mot-Schützen oder Pioniere hoch! Waren die Sicherheitsbestimmungen bei Gefechtsübungen des Warschauer Paktes generell laxer oder wollte man sie tatsächlich, wie im Film angedeutet, der Kriegswirklichkeit näher ausbilden?

    Es heißt ja immer, dass es damals auf freilaufenden Übungen von NATO und Bundeswehr regelmäßig Tote und Schwerverwundete gab. Dinge wie … in der Nacht von Spähpanzer Luchs überrollt, also diverse fatale Unfälle durch Kettenfahrzeuge, etc.
    Wohl aber weil die Sicherheitsbestimmungen erst nach und nach schärfer wurden. Zahlen habe ich nicht.
    Was man aber so liest, so stand die Schonung von Menschen und Material auf der Gegenseite nicht auf der Agenda. Die wahren Verhältnisse der GSSD kennt man ja sowieso nur vom Hörensagen. Viel Suff im Dienst, Prügelstrafen durch Offiziere, Unteroffiziere und dienstältere Mannschafter - jene Dedowschtschina - "Herrschaft der Großväter" - und da fallen ein paar Manövertote natürlich überhaupt nicht ins Gewicht.
    Und die NVA wurde sicherlich nach Muster des sowjetrussischen Bruders ausgebildet.

    Kommentar

    • Nemere
      Cold Warrior
      • 12.06.2008
      • 2823

      #3
      Zitat von EmilBerggreen Beitrag anzeigen
      Es heißt ja immer, dass es damals auf freilaufenden Übungen von NATO und Bundeswehr regelmäßig Tote und Schwerverwundete gab.
      Wenn ich meine Erfahrungen und Erlebnisse von 1976 bis 2000 so Revue passieren lasse, habe ich den Eindruck, dass gar nicht so viel passiert ist. Die Bundeswehr war damals ein Großbetrieb mit annähernd 500.000 Soldaten und nochmals über 200.000 Zivilbediensteten. Ein großer Teil des täglichen Dienstes bestand aus „gefahrengeneigten Tätigkeiten“, wie das die Berufsgenossenschaften nennen. Die Masse der Soldaten war noch in der Ausbildung und hatte wenig Erfahrung, mit dem was sie täglich tun. Ich denke, auch bei einem zivilen Betrieb ähnlicher Größe und Ausrichtung (den es natürlich nicht gab), wäre mindestens genau so viel passiert. Wenn ich gerade so an die 1970er Jahre und frühen 1980er Jahre zurückdenke, ist erstaunlich wenig passiert. Damals gab es für die Bundeswehr noch keine Lenk- und Ruhezeiten, es gab keinen Dienstzeiterlass, was bei Truppenübungsplatzaufenthalten dann regelmäßig dazu führte, das die Nachtruhe sehr kurz war und über 14 Tage hinweg nur bei 3 bis 4 Stunden lag. Somit waren die Soldaten spätestens am Beginn der 2. Übungsplatzwoche permanent übermüdet.

      Sicherlich gab es Unfälle. Da ist beispielsweise der berühmte Nebelkerzenunfall an der damaligen Heeeresunteroffizierschule Sonthofen in den 1960er Jahren. Ein geistesarmer Ausbilder schmeißt einen gezündeten Nebelkörper in einen Erdbunker, in dem Soldaten schliefen. Endergebnis: 2 Tote, die nicht mehr aus dem Bunker kamen und erstickten.

      Oder der Schießunfall in Münsingen Anfang der 1980er Jahre. Die Mörserkompanie des PzGrenBtl 562 schießt bei einem Gefechtsschießen zu kurz und trifft die Zuschauertribüne. Tote und Schwerverletzte, aber noch mehr Soldaten, die einen Schock hatten, als sie das sahen. Das war im Endergebnis der Auslöser für die dann herauskommende „Weisung für die kriegsnahe Ausbildung“, weil man mit Recht feststellte, dass es nicht sein kann, dass mehr Soldaten durch psychische Traumata als durch die Waffenwirkung ausfallen.

      Viele Unfälle waren auch Eigentümlichkeiten des Einsatzes der jeweiligen Truppengattung geschuldet.
      Schwerlasttransporte der Bundeswehr durften wegen des massiven Übergewichts meistens nur mit einer Vielzahl von Auflagen fahren. Sie mussten mit Feldjägerbegleitung fahren, die dann diese Auflagen gegenüber dem Verkehr durchsetzen sollten (wobei das rechtlich mehr als bedenklich war). Die Polizei hat sich hier immer vornehm zurückgehalten.
      Feldjägerdienstkommando München, Anfang der 1980er Jahre: Auflage für den SLT auf der Autobahn war, das bestimmte Brücken nur mit 10 km/h, ohne Lenk- und Bremsvorgänge und unter Ausschaltung des Überholverkehrs befahren werden durften. Das hieß in der Praxis: Hinter dem SLT fuhren drei Feldjägerstreifen, machten die beiden Fahrstreifen und die Standspur zu, verzögerten den Verkehr auf annähernd 10 km/h und verhinderten das Überholen. Irgendwann knallte dann ein ziviler LKW, der übersehen hatte, dass der Verkehr vor ihm deutlich langsamer fuhr, auf der rechten Fahrspur hinten auf einen Feldjäger-PKW 0,4 to. Die Lehne des Fahrersitzes beim Kübel brach durch den Aufprall, der Fahrer schlug mit dem Kopf auf das hinter dem Fahrersitz montierte Funkgerät SEM 25 – Schädelbasisbruch, Halswirbelbruch, Exitus. Der Beifahrer wurde leicht verletzt.
      In Auswertung dieses Unfalls wurden nicht etwa besser geeignete Fahrzeuge beschafft, nein – es wurden große Schaumstoffwürfel besorgt, die dann bei diesen Begleiteinsätzen hinter die Sitze zu legen waren. Der 0,4 to fuhr noch bis 1990 in den FJgKompanien.

      Zu Unfällen kam es auch bei der Personenschutzausbildung, z.B. während des Fahrtrainings beim Schleudertraining oder bei den Hochgeschwindigkeitsfahrten. Dabei blieb es aber abgesehen von einigen Prellungen meistens bei Sachschäden an den Kfz. Wobei man dazu allerdings sagen muss, dass ein gepanzerter PKW bei einem Aufprall keine nennenswerte Knautschzone hat.
      Auch beim Schießen während der Personenschutzlehrgänge gab es einige Unfälle, die der Eigentümlichkeit der Pistole P 7 geschuldet sind. Diese Pistole hatte keine Sicherung, war immer entspannt und wurde erst beim Schießen durch Eindrücken eines Hebels an der Vorderseite des Griffstücks gespannt. Es kam immer wieder vor, das Soldaten übereifrig schon beim Ziehen der Waffe das Spannstück eindrückten, dann an den Abzug kamen und sich während des Ziehvorgangs ein Schuß löste. Hier gab es mehrere Verletzte. Hier half nur intensives drillmäßiges Üben mit der Waffe, bis der Soldat intus hatte, das er erst im Anschlag den Spannhebel drückte.

      Es gibt auch Situationen, da erkennt man etwaige Unfallgefahren gar nicht. Veitshöchheim 1987, im Rahmen einer Gefechtsübung werden aus einem Unterholz heraus blaue Übungshandgranaten in einen Kampfgraben geworfen. Ein Soldat wirft, die ÜbHandgr verfängt sich in den Zweigen über seiner Stellung kommt zurück, fällt in die Kapuze seines Parkas und zündet dort. Ergebnis: Knalltrauma und ein Brandloch in der Kapuze. War eine lehrreiche Vorführung.

      Andere Unfälle oder in dem Fall glücklicherweise Beinahe-Unfälle resultierten aus personellen Problemen. Herbst 1993, das neu aufgestellte Feldjägerbataillon 701 führt seinen ersten Truppenübungsplatzaufenthalt in DAUBAN (in Sachsen) durch. Das Btl bestand aus vielen aus der NVA übernommenen Soldaten und wenigen Soldaten aus der alten Bundeswehr. Als Gefechtsübung mit Manövermunition war der Angriff auf eine Gebäudegruppe angelegt worden. Die 4. Kp verteidigte die Häuser, meine 2. Kp war der Angreifer. Munitionsempfang. Ich gebe meinem Fahrer meine 200 Schuß 9 x 19 und meine MPi-Magazine, mit der Bitte aufzumunitionieren, weil ich noch den Geländesandkasten für die Einweisung meiner Sturm- und Deckungstrupps herrichten wollte. Plötzlich taucht mein Fahrer völlig aufgeregt wieder auf: „Herr Hauptmann, die haben uns scharfe Munition gegeben!“ Und tätsächlich, statt der Platzpatronen hatte man scharfe AD60 ausgegeben. Was war die Ursache? Damals hatte ein Feldjägerbataillon gem. StAN keinen Munitionstrupp, das musste der Truppenversorgungsbearbeiter (TVB) und die MatGrp so nebenbei mit machen. Der TVB stammte aus der NVA, war zwar willig und fleißig, aber hatte noch sehr wenig Ahnung von seinem Geschäft. So kam es zu der Verwechslung. Ich habe meinem Unteroffizier, der wahrscheinlich dank seiner Aufmerksamkeit ein Gemetzel verhindert hat, dann eine förmliche Anerkennung gegeben.

      Grüße
      Jörg

      Kommentar

      • Hoover
        Cold Warrior
        • 19.12.2013
        • 601

        #4
        Was mich im UNterschied zu heute ärgert ist, dass heute die ganzen Erfahrungen entweder vergessen wurden oder nicht mehr wahrgenommen werden.
        Beispiel die elende Showüung "Heidesturm", als Pioniere mit Sturmbooten Grenadiere übersetzen sollten. Was ist auf den Youtubevideos zu sehen? Die AuBos sprangen alel nicht an, so dass es elednig lange dauerte, bis die erste halbgruppe übergesetzt war. Mein Zugführer hätte mich gevierteilt dafür. Natürlich mussten die Aubos vorher in Deckung warmlaufen, damit diese auch sofort anspringen. Damals absolut eine normale Prozedur, heute scheint das entwder nicht mehr geübt zu werden oder die GrFhr wissen es nicht mehr. Da gibt es zig weitere Beispiele, die mich heute aufregen und die es mir verbieten, weiter Wehrübungen durchzuführen, weil mein Blutdruck durch die Schädeldecke spritzt.
        "Damals, als ich in meinem Alter war..."

        Kommentar

        • Hoover
          Cold Warrior
          • 19.12.2013
          • 601

          #5
          Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
          Wenn ich meine Erfahrungen und Erlebnisse von 1976 bis 2000 so Revue passieren lasse, habe ich den Eindruck, dass gar nicht so viel passiert ist. Die Bundeswehr war damals ein Großbetrieb mit annähernd 500.000 Soldaten und nochmals über 200.000 Zivilbediensteten. Ein großer Teil des täglichen Dienstes bestand aus „gefahrengeneigten Tätigkeiten“, wie das die Berufsgenossenschaften nennen. Die Masse der Soldaten war noch in der Ausbildung und hatte wenig Erfahrung, mit dem was sie täglich tun. Ich denke, auch bei einem zivilen Betrieb ähnlicher Größe und Ausrichtung (den es natürlich nicht gab), wäre mindestens genau so viel passiert. Wenn ich gerade so an die 1970er Jahre und frühen 1980er Jahre zurückdenke, ist erstaunlich wenig passiert. Damals gab es für die Bundeswehr noch keine Lenk- und Ruhezeiten, es gab keinen Dienstzeiterlass, was bei Truppenübungsplatzaufenthalten dann regelmäßig dazu führte, das die Nachtruhe sehr kurz war und über 14 Tage hinweg nur bei 3 bis 4 Stunden lag. Somit waren die Soldaten spätestens am Beginn der 2. Übungsplatzwoche permanent übermüdet.

          Sicherlich gab es Unfälle. Da ist beispielsweise der berühmte Nebelkerzenunfall an der damaligen Heeeresunteroffizierschule Sonthofen in den 1960er Jahren. Ein geistesarmer Ausbilder schmeißt einen gezündeten Nebelkörper in einen Erdbunker, in dem Soldaten schliefen. Endergebnis: 2 Tote, die nicht mehr aus dem Bunker kamen und erstickten.

          Oder der Schießunfall in Münsingen Anfang der 1980er Jahre. Die Mörserkompanie des PzGrenBtl 562 schießt bei einem Gefechtsschießen zu kurz und trifft die Zuschauertribüne. Tote und Schwerverletzte, aber noch mehr Soldaten, die einen Schock hatten, als sie das sahen. Das war im Endergebnis der Auslöser für die dann herauskommende „Weisung für die kriegsnahe Ausbildung“, weil man mit Recht feststellte, dass es nicht sein kann, dass mehr Soldaten durch psychische Traumata als durch die Waffenwirkung ausfallen.

          Viele Unfälle waren auch Eigentümlichkeiten des Einsatzes der jeweiligen Truppengattung geschuldet.
          Schwerlasttransporte der Bundeswehr durften wegen des massiven Übergewichts meistens nur mit einer Vielzahl von Auflagen fahren. Sie mussten mit Feldjägerbegleitung fahren, die dann diese Auflagen gegenüber dem Verkehr durchsetzen sollten (wobei das rechtlich mehr als bedenklich war). Die Polizei hat sich hier immer vornehm zurückgehalten.
          Feldjägerdienstkommando München, Anfang der 1980er Jahre: Auflage für den SLT auf der Autobahn war, das bestimmte Brücken nur mit 10 km/h, ohne Lenk- und Bremsvorgänge und unter Ausschaltung des Überholverkehrs befahren werden durften. Das hieß in der Praxis: Hinter dem SLT fuhren drei Feldjägerstreifen, machten die beiden Fahrstreifen und die Standspur zu, verzögerten den Verkehr auf annähernd 10 km/h und verhinderten das Überholen. Irgendwann knallte dann ein ziviler LKW, der übersehen hatte, dass der Verkehr vor ihm deutlich langsamer fuhr, auf der rechten Fahrspur hinten auf einen Feldjäger-PKW 0,4 to. Die Lehne des Fahrersitzes beim Kübel brach durch den Aufprall, der Fahrer schlug mit dem Kopf auf das hinter dem Fahrersitz montierte Funkgerät SEM 25 – Schädelbasisbruch, Halswirbelbruch, Exitus. Der Beifahrer wurde leicht verletzt.
          In Auswertung dieses Unfalls wurden nicht etwa besser geeignete Fahrzeuge beschafft, nein – es wurden große Schaumstoffwürfel besorgt, die dann bei diesen Begleiteinsätzen hinter die Sitze zu legen waren. Der 0,4 to fuhr noch bis 1990 in den FJgKompanien.

          Zu Unfällen kam es auch bei der Personenschutzausbildung, z.B. während des Fahrtrainings beim Schleudertraining oder bei den Hochgeschwindigkeitsfahrten. Dabei blieb es aber abgesehen von einigen Prellungen meistens bei Sachschäden an den Kfz. Wobei man dazu allerdings sagen muss, dass ein gepanzerter PKW bei einem Aufprall keine nennenswerte Knautschzone hat.
          Auch beim Schießen während der Personenschutzlehrgänge gab es einige Unfälle, die der Eigentümlichkeit der Pistole P 7 geschuldet sind. Diese Pistole hatte keine Sicherung, war immer entspannt und wurde erst beim Schießen durch Eindrücken eines Hebels an der Vorderseite des Griffstücks gespannt. Es kam immer wieder vor, das Soldaten übereifrig schon beim Ziehen der Waffe das Spannstück eindrückten, dann an den Abzug kamen und sich während des Ziehvorgangs ein Schuß löste. Hier gab es mehrere Verletzte. Hier half nur intensives drillmäßiges Üben mit der Waffe, bis der Soldat intus hatte, das er erst im Anschlag den Spannhebel drückte.

          Es gibt auch Situationen, da erkennt man etwaige Unfallgefahren gar nicht. Veitshöchheim 1987, im Rahmen einer Gefechtsübung werden aus einem Unterholz heraus blaue Übungshandgranaten in einen Kampfgraben geworfen. Ein Soldat wirft, die ÜbHandgr verfängt sich in den Zweigen über seiner Stellung kommt zurück, fällt in die Kapuze seines Parkas und zündet dort. Ergebnis: Knalltrauma und ein Brandloch in der Kapuze. War eine lehrreiche Vorführung.

          Andere Unfälle oder in dem Fall glücklicherweise Beinahe-Unfälle resultierten aus personellen Problemen. Herbst 1993, das neu aufgestellte Feldjägerbataillon 701 führt seinen ersten Truppenübungsplatzaufenthalt in DAUBAN (in Sachsen) durch. Das Btl bestand aus vielen aus der NVA übernommenen Soldaten und wenigen Soldaten aus der alten Bundeswehr. Als Gefechtsübung mit Manövermunition war der Angriff auf eine Gebäudegruppe angelegt worden. Die 4. Kp verteidigte die Häuser, meine 2. Kp war der Angreifer. Munitionsempfang. Ich gebe meinem Fahrer meine 200 Schuß 9 x 19 und meine MPi-Magazine, mit der Bitte aufzumunitionieren, weil ich noch den Geländesandkasten für die Einweisung meiner Sturm- und Deckungstrupps herrichten wollte. Plötzlich taucht mein Fahrer völlig aufgeregt wieder auf: „Herr Hauptmann, die haben uns scharfe Munition gegeben!“ Und tätsächlich, statt der Platzpatronen hatte man scharfe AD60 ausgegeben. Was war die Ursache? Damals hatte ein Feldjägerbataillon gem. StAN keinen Munitionstrupp, das musste der Truppenversorgungsbearbeiter (TVB) und die MatGrp so nebenbei mit machen. Der TVB stammte aus der NVA, war zwar willig und fleißig, aber hatte noch sehr wenig Ahnung von seinem Geschäft. So kam es zu der Verwechslung. Ich habe meinem Unteroffizier, der wahrscheinlich dank seiner Aufmerksamkeit ein Gemetzel verhindert hat, dann eine förmliche Anerkennung gegeben.

          Grüße
          Jörg
          Zur Munition habe ich auch was (mit mein Fehler gewesen). 1998 ist ein Teil meines Trsp- Bataillons mit der DF Brigade in den Balkanurlaub gefahren. Ausgerüstet waren wir alle mit dem FAMAS. Ich war als Leitender auf der StOSchAnl eingeteilt und sollte das FAMAS-S-5 schießen (abgewandelte G3-S-5). Also kam unser MunUffz auf die Bahn und übergab mit die französischen Plastikkisten mit den in Bandoliere eingeschweisten franz. 5,56mm Mumpeln. Die Franzen hatten aber tatsächlich andere MunAustauschCodes (Scheiß auf NATO Standards) und ich kontrollierte nur die Bandoliere und nciht den Inhalt. Naja, wir hatten auf der StOSchAnl die Manübermun bekommen, und die Gruppen auf dem StOÜbPl die scharfe. Also schnell einen Melder mit Wolf und der Manövermun zum Tausch der Munition. Als wir also warteten (die Franzosen haben sich tüchtig amüsiert). Natürlich kam der BtlKdr und wollte auch mal FAMAS schießen. Gab gut Ärger, aber er hat es verstanden, glaube ich.
          "Damals, als ich in meinem Alter war..."

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          • EmilBerggreen
            Cold Warrior
            • 19.07.2015
            • 514

            #6
            Euch beiden herzlichen Dank für Eure Beiträge aus langjähriger Truppenpraxis!

            Kommentar

            • Hoover
              Cold Warrior
              • 19.12.2013
              • 601

              #7
              Jeder, der länger beim und war, wird zig Geschichten zu erzählen haben. Leider finde ich die heutige Zeit da eher für den Normalsoldaten eher erlebnislos. Solchen Spaß und solche Dummheiten wie früher hat man einfach nicht mehr.
              "Damals, als ich in meinem Alter war..."

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