Ein paar Bilder aus Erlangen

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  • klaus_erl
    Cold Warrior
    • 14.04.2013
    • 1056

    #1

    Ein paar Bilder aus Erlangen

    Ich habe auf der Internetseite der Erlanger Nachrichten eine kleine Bildergalerie gefunden mit Fotos aus der Zeit als die US-Armee in den Ferris Barracks in Erlangen stationiert war.

    Im Juni 1993 gab die US-amerikanische Regierung bekannt, den Militärstandort Erlangen aufzugeben. Rund ein Jahr später, am 30. Juni 1994, verließ die US-Armee dann offiziell das Areal im Stadtosten. Wir blicken zurück auf die Jahre der Ferris Barracks - wo heute der Röthelheimpark wächst.


    Klaus
  • Nemere
    Cold Warrior
    • 12.06.2008
    • 2823

    #2
    Allein das Bild Nr. 1 von dem Jungen mit der Maschinenpistole würde heute sofort bei allen friedensbewegten Gutmenschen zu Hyperventilation, Schnappatmung und einem "Shitstorm" in allen Kanälen führen. Damals und noch weit bis in die 1970er Jahre hinein war das völlig normal, auch bei Tagen der offenen Tür der Bundeswehr. Zumindest in der tiefsten Provinz, wo ich aufgewachsen bin, galt in dieser grauen Vorzeit noch das Prinzip " Jugend muss wehrfreudig erzogen werden". Daher war es selbstverständlich, wenn 10- oder 12-jährige Jungs bei solchen Gelegenheiten mal ein Gewehr oder eine Pistole in die Hand bekommen.

    Es fand auch keiner was dabei, wenn wir in unseren ländlichen Gegenden mit Luftgewehren oder Zimmerstutzen auf Krähen oder Eichhörnchen schossen. Auch wenn das von den Leuten, die heute so für die Verschärfung von Waffengesetzen sind, keiner glauben will: Passiert ist komischerweise nie etwas, weil wir wussten, was wir beim Umgang mit Waffen zu beachten hatten. Es ist nicht einmal etwas schief gegangen, als wir im Wald in einem abgelassenen Teich alte leicht vergammelte Wehrmachtskarabiner fanden, die sich beim sofort erfolgenden Probeschießen noch als funktionstüchtig erwiesen. Gut - der Rückstoß gab erhebliche blaue Flecken, die dann zuhause schwer zu erklären waren und wahrscheinlich hat auch der Abschußknall das eine oder andere nicht erkannte Knalltrauma erzeugt.

    Schöne Erinnerungsbilder.

    Grüße
    Jörg

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    • Rex Danny
      Administrator
      • 12.06.2008
      • 4313

      #3
      Ich kann da Nemere voll und ganz zustimmen. Ich selbst habe bei einem Tag der offenen Tür in Munster in der ehemaligen Boeselager-Kaserne mit einem G3 noch richtig geschossen. Eigentlich durften nur die Erwachsenen schießen, aber bei dem einen oder anderen Kind/ Jugendlichen haben sie auch eine Ausnahme gemacht. Und ich war damals 12/ 13 Jahre alt (1976/ 1977).

      Ansonsten war es ganz normal zu dieser Zeit, daß bei Tagen der offenen Tür alle Waffen ausgestellt und auch von den "Kleinen" angefasst bzw. in die Hand genommen wurden. Und wir sind trotzdem nicht alle zu Massenmördern, Amokläufern oder sonst etwas mutiert.

      Grüße


      Rex Danny

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      • Varga
        Rekrut
        • 22.03.2008
        • 41

        #4
        Eine Info:

        Geschossen wird mit der Armeewaffe auf 300 Meter.

        Gruss
        Varga

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        • Nemere
          Cold Warrior
          • 12.06.2008
          • 2823

          #5
          Wäre in Deutschland wahrscheinlich unvorstellbar, das 13-jährige mit dem "Armeegewehr" schießen.

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          • DeltaEcho80
            Cold Warrior
            • 09.03.2013
            • 1703

            #6
            Zitat von Nemere Beitrag anzeigen
            Es fand auch keiner was dabei, wenn wir in unseren ländlichen Gegenden mit Luftgewehren oder Zimmerstutzen auf Krähen oder Eichhörnchen schossen. Auch wenn das von den Leuten, die heute so für die Verschärfung von Waffengesetzen sind, keiner glauben will: Passiert ist komischerweise nie etwas, weil wir wussten, was wir beim Umgang mit Waffen zu beachten hatten. Es ist nicht einmal etwas schief gegangen, als wir im Wald in einem abgelassenen Teich alte leicht vergammelte Wehrmachtskarabiner fanden, die sich beim sofort erfolgenden Probeschießen noch als funktionstüchtig erwiesen. Gut - der Rückstoß gab erhebliche blaue Flecken, die dann zuhause schwer zu erklären waren und wahrscheinlich hat auch der Abschußknall das eine oder andere nicht erkannte Knalltrauma erzeugt.

            Schöne Erinnerungsbilder.

            Grüße
            Jörg
            Da kann ich dir vollumfänglich zustimmen. Mein Großvater und ich haben das ebenfalls so praktiziert. Opa war leidenschaftlicher Obstbaumzüchter und die Stare, die seine Kirschbäume eroberten, sein größtes Feindbild. Also saßen wir im Getreideboden und haben mit dem Zimmerstutzen die Stare vertrieben.
            Das hat dazu geführt, dass ich bis heute großen Respekt vor Waffen habe, aber keine Angst. Wir konnten stressfrei mit umgehen. Und das Wissen, dass nach Entnahme des Magazins immer noch die eine Kugel im Lauf liegt, hat mir bei der Bundeswehr in einer Situation sehr, sehr viel geholfen.

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            • Rex Danny
              Administrator
              • 12.06.2008
              • 4313

              #7
              Mir wurde auch durch Opa das Schießen mit einem Luftgewehr von klein auf beigebracht. Und wehe, es wurde mit dem Gewehr rumgedaddelt. Dann ist Opa aber sofort im Dreieck gesprungen und es hat Mecker gegeben. So wurde man schon von Anfang an für Waffen sensibilisiert und hat damit keinen Sch.... gemacht.

              Gleiches galt übrigens auch für Messer. Als wir klein waren, hatte so ziemlich jeder von uns sein Taschenmesser oder auch Fahrtenmesser, was stolz und offen am Gürtel getragen wurde. Und von den Erwachsenen hatte niemand Angst, wenn man mit dem Messer im Schaft durch die Stadt gelaufen ist, weil alle wußten, was passiert, wenn wir damit Mist gebaut hätten. Und wir haben auch nicht willkürlich irgendwelche Tiere oder womöglich Personen damit traktiert. Ab und zu mal was an die Ohren kriegen hatte eben auch seine Vorteile. Man hat daraus gelernt und niemals zweimal den gleichen Mist gebaut.

              Grüße


              Rex Danny

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              • Nemere
                Cold Warrior
                • 12.06.2008
                • 2823

                #8
                Auch wenn wir uns ziemlich weit vom Ausgangsthema entfernen, ich finde diese Diskussion gut. Nostalgie ist etwas Schönes.

                Zum Thema Messer: Das erste Taschenmesser habe ich in meinem Fall so mit 8 oder 9 Jahren zum Geburtstag bekommen. Ein eigenes Taschenmesser zu haben, war damals unter uns Kindern wirklich wichtig, man gehörte dann nicht mehr zu den "Kleinen". Ab diesem Zeitpunkt konnte man dann auch nachmittags ohne jede Kontrolle umherstreunern. Bedingung war nur, dass die Hausaufgaben gemacht waren und man pünktlich zum Abendessen zuhause war.

                Auf den Jahrmärkten gab es damals an jeder Bude, die Spielzeug verkaufte, Springmesser zu kaufen. Das lief unter der Werbung "Für jeden das Original-Cowboy-Messer". Heute wäre das wahrscheinlich ein verbotener Gegenstand nach dem Waffengesetz. Abgesehen davon taugten diese "Cowboy-Messer" nichts. Siehe beigefügtes Bild.

                Das war aber auch die Zeit, wo man bei den großen Versandhäusern (Quelle, Neckermann usw.) noch problemlos aus den Katalogen Luftgewehre, Zimmerstutzen und Kleinkalibergewehre, teilweise auch Jagdgewehre kaufen konnte - Altersnachweis genügte. Auch dazu eine Seite aus dem Quelle-Katalog 1972 im Anhang.

                Grüße
                Jörg
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