Diese Schule war damals in der Generaloberst-Beck-Kaserne (GOB) stationiert. Die Anlage war im Dritten Reich als sog. "Ordensburg" erbaut worden. Eine Besonderheit war, das jede Stube einen Zugang zu den an der Süd- und Ostseite der Gebäude verlaufenden durchgehenden Balkonen hatte. Außerdem gab es in den Stuben Einbau-Spinde, sowohl in den Stuben selbst wie auch auf den Gängen. Daraus resultiert auch die hier vorgestellte Spindordnung.
Man erkennt auch die damalige Ausstattung der Soldaten. Es wird noch unterschieden zwischen Ausgehanzug und Dienstanzug, die Jacken hatten noch Ärmelaufschläge. Dazu gab es den Regenmantel und den Wintermantel. Beim Olivzeug wird unterschieden zwischen den Arbeitsanzügen aus Moleskin und dem Kampfanzug aus Wolle/Filz.. Die Kampfjacke ist der Parka.
Der Soldat musste mit einem Paar Kampfstiefel auskommen, damals noch die Schaftstiefel. Als zweite Paar gab es knöchelhohe Schnürschuhe, die mit Gamaschen aus Leder oder Stoff getragen wurden.
Barett gab es noch nicht, stattdessen die Schirmmütze zum Ausgehanzug und das "Schiffchen" zum Dienstanzug.
Auch die Gewehre wurden damals noch in den Spinden aufbewahrt, bei alten Wehrmachtskasernen gab es noch die Waffenständer auf den Fluren zwischen den Mannschaftsstuben. Davon kam man erst um 1970 ab, als terroristische Gruppen wie die R.A.F. zum Problem wurden und man deshalb die Sicherheit der Waffen nicht mehr gewährleistet sah.
Bei den Krawatten im linken Spind hängen ganz selbstverständlich auch zivile Krawatten, weil man 1965 noch ganz selbstverständlich davon ausging, dass der ordentlich angezogene junge Unteroffizieranwärter auch beim Ausgang in Zivl eine Krawatte trug.
Ein abschließbares Privatfach, wie es die meisten noch von den "normalen" Spinden kennen, gab es in diesen Einbauschränken nicht.
In der GOB war damals (1965) neben der HUS I die Feldjägerschule (noch ohne Stabsdienst) und die komplette Sportschule der Bundeswehr stationiert, dazu die 1./Lehr- Feldjäger-Btl 982, eine Feldjäger-Unteroffizier-Lehrkompanie und die Feldjäger-Ausbildungskompanie 442.