Aus Interesse habe ich dann mal Vergleiche zwischen Wehrmachtseinheiten und entsprechenden Einheiten der Bundeswehr gezogen.
Beispiel Artillerie:
Eine Feldhaubitzbatterie der Wehrmacht von Ende 1944, entweder mit der 10,5 cm leichten oder 15 cm schweren Feldhaubitze ausgestattet und als Gegenstück die Panzerhaubitzbatterie M 109 der Bundeswehr, etwa von 1965. Diese beiden Einheitstypen waren am häufigsten bei der Artillerie der jeweiligen Armeen vertreten, deswegen halte ich sie für vergleichbar.
Link zur Wehrmachtsbatterie: http://www.wwiidaybyday.com/kstn/kstn433v1nov44.htm
Bild der Bw-Batterie im Anhang, leider habe ich kein besseres.
Wenige Monate vor Kriegsende zieht die Artillerie der Wehrmacht immer noch wie im dreißigjährigen Krieg durch die Lande. Die Munition und die Ausrüstung werden auf Fuhrwerken transportiert, selbst ortsübliche Leiterwägen werden nicht verschmäht. Die Geschütze werden mühsam mit einer Unmenge von Pferden geschleppt und sind auf schlechten Straßen oder im Gelände nahezu unbeweglich. Die schwere Feldhaubitze muss in zwei Lasten gefahren werden (Rohrwagen und Lafettenwagen), jedes dieser Fuhrwerke braucht – acht – schwere Pferde zum Ziehen, d.h. also pro Geschütz 16 Pferde mit der entsprechenden Menge an Fahrern von Bock und Sattel. Das Instellunggehen dieser schweren Feldhaubitze dauerte halbe Ewigkeiten, weil in der Stellung erst wieder das Rohr in die Lafette bugsiert werden musste.
Man sollte sich auch darüber im klaren sein, dass 1944 die Artillerie der Westalliierten bereits zu 100% motorisiert war, die der Roten Armee zumindest in großen Teilen. Bei der Wehrmacht war dagegen auf Ebene der Infanteriedivision für die Artillerie noch der Pferdezug die Regel, was natürlich einer beweglichen Gefechtsführung der Artillerie nicht zugute kam.