Atomunfälle

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  • taupe
    Cold Warrior
    • 15.07.2005
    • 531

    #1

    Atomunfälle

    Hallo,

    eben bei Wikipedia entdeckt: Eine List der nuklearen Unfälle 1944-2005.

    Beispiel:

    im Jahr 1961, am
    24. Januar – An Bord eines US-Bomberflugzeug vom Typ B-52 Stratofortress bricht ein Feuer aus, das durch ein großes Leck eines Flügeltanks verursacht wurde, und die Maschine explodiert 12 Meilen nördlich der Seymour Johnson Air Force Base in Goldsboro (North Carolina) in der Luft. Als der Bomber abstürzt, werden zwei Mark 39 Wasserstoffbomben mit 24-Megatonnen Sprengkraft abgeworfen. Fünf Besatzungsmitglieder bringen sich mit dem Fallschirm in Sicherheit, aber drei sterben – zwei im Flugzeug und einer bei der Landung. Bei einer der Bomben entriegeln sich drei der vier Zündmechanismen, wodurch in der Bombe automatische Vorgänge ablaufen, um sie scharf zu machen, z. B. das Laden der Zündkondensatoren und das Öffnen des Bremsfallschirms mit 20 m Durchmesser. Der Fallschirm erlaubt es der Bombe, ohne Beschädigung am Boden aufzuschlagen. Der vierte Mechanismus, der Sicherungsschalter des Piloten, ist jedoch noch verriegelt, weshalb die Bombe nicht detoniert und schließlich geborgen werden kann. Die zweite Bombe schlägt mit einer Geschwindigkeit von über 1.000 km/h in einem Sumpfgebiet ein und zerschellt. Der Rumpf wird in 7 m Tiefe gefunden und die meisten Teile der Bombe, wie der Tritiumbehälter und das Plutonium werden geborgen. Weitere Grabungen werden wegen des eindringenden Grundwassers aufgegeben, sodass der Großteil des thermonuklearen Teils der Bombe, der Uran enthält, an Ort und Stelle bleibt. Man nimmt an, dass er sich in etwa 55 m Tiefe befindet. Der elektrische Zündmechanismus der Bomben war so konstruiert, dass er Feuer und Explosionsdruck standhalten sollte. Man nahm zunächst an, dass die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Detonation 1 zu 1 Million betrage. Doch bei der Untersuchung der geborgenen Bombe stellte sich heraus, dass fünf der sechs Sicherungssysteme versagt hatten. Der US-Bundesstaat North Carolina wurde durch die einzige verbleibende Sicherung vor einer nuklearen Explosion gerettet, die 1000mal stärker gewesen wäre als die Hiroshima-Bombe. Das Areal mit den nicht geborgenen Teilen der zweiten Bombe wurde von der Air Force aufgekauft, eingezäunt und wird regelmäßig auf Strahlung getestet. Bis jetzt soll keine erhöhte Strahlung gemessen worden sein.


    und noch eins, 1968
    22. Januar – Elf Kilometer südlich der Thule Air Force Base in Grönland bricht ein Feuer im Abteil des Navigators eines B-52 Bombers aus. Während der Bomber abstürzt, verliert er drei Wasserstoffbomben an Land, eine fällt ins Meer. Bei den Aufräumarbeiten, die vom rauen Wetter erschwert werden, werden kontaminiertes Eis und die Flugzeugtrümmer vergraben. Die Bombenteile werden bei Pantex in Amarillo (Texas) aufbereitet. Die Dänen reagieren empört, da Grönland politisch zu Dänemark gehört und Dänemark nukleare Waffen in seinem Gebiet verbietet. In Dänemark gab es Demonstrationen gegen die USA. Ein Sprengkopf wurde 1979 von US Navy Seals und SeaBees geborgen. Ein im August 2000 veröffentlichter Bericht deutet an, dass die letzte Bombe immer noch auf dem Grund der Baffin Bay liegt.

    weiter HIER

    Gruß

    Michael
    Gruß

    Michael


    Demokratie braucht Lärm
    Montesquieu
  • vizekonteradmiral
    Cold Warrior
    • 21.01.2006
    • 199

    #2
    Zitat von taupe
    , die 1000mal stärker gewesen wäre als die Hiroshima-Bombe.
    Irgendwie versagt da bei mir das Vorstellungsvermögen.

    Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, zur Hoch-Zeit des atomaren Wettrüstens hätte man mit allen verfügbaren Sprengköpfen die Erde 30 mal vernichten, also die gesamte Landmasse der Erde auf Jahre hinaus unbewohnbar machen können. Finde jetzt aber keine Belege für diese Aussage.

    Aber schon sehr sozial von den Wissenschaftlern u. Ingenieuren, dass sie die Bombe so konstruiert haben dass nichts passiert wenn sie unbeabsichtigt mit 1000 km/h auf die Erde trifft.

    Von den ganz großen Bomben ist man übrigens wieder abgekommen. Die aktuellen Wasserstoffbomben der Amis u. Russen haben nur noch die ca. 60 fache Zerstörungskraft der Hiroshimabombe. Sehr beruhigend!
    Und deshalb ... äh ... haben wir uns dazu entschlossen, heute ... äh ... eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR möglich macht, ... äh ... über Grenzübergangspunkte der DDR ... äh ... auszureisen.
    G.Schabowski, 9.11.1989

    Kommentar

    • qwerty6430
      Rekrut
      • 11.03.2009
      • 24

      #3
      Derartige Unfälle, Code: "Broken Arrow", sind heutzutage Gott sei Dank aus einem Hintergrund seltener: Bei Übungsflügen dürfen keine scharfe Waffen mehr mitgeführt werden. Die Flugzeuge der QRA Rotte bleiben bis zum wirklichen Einsatz am Boden. Den letzten bekanntgewordenen Absturz mit einer scharfen Waffe fand mit einer FB-111 statt. Auch amerikanische Flugzeugträger sind jetzt atomwaffenfreie Zone, aus Sicherheitsgründen. Die einzigen noch verbliebenen Atomwaffen der Navy sind die U-Boote.
      Es gab gerade in der Frühzeit des kalten Krieges öfters derartige Zwischenfälle. Für jede Art hatte man ein eigenes Codewort:
      Nucflash: ein unbeabsichtigter oder nicht autorisierter Einsatz von Atomwaffen, der zum Atomkrieg zwischen den USA und UdSSR (jetzt Russland) führen könnte.
      Gebrochener Pfeil (Broken Arrow): größter anzunehmender Unfall mit einer Atomwaffe, einem Atomsprengkopf oder mit nuklearen Komponenten.
      Gebogener Speer (Bent Spear): ein schwerer Unfall mit einer Atomwaffe, einem Atomsprengkopf, nuklearen Komponenten oder einem mit Atomwaffen geladenen Vehikel.
      Leerer Köcher (Empty Quiver): Die Besitzergreifung, der Diebstahl oder der Verlust einer US-Atomwaffe.
      Dumpfes Schwert (Dull Sword): Ein Zwischenfall mit einer Atomwaffe.
      Verblasster Riese (Faded Giant): Ein mit einem AKW verbundenes Ereignis oder radiologischer Unfall.

      Hier sind übrigens noch weitere Unfälle vermerkt:




      Gruß
      qwerty
      Zuletzt geändert von qwerty6430; 16.03.2009, 14:39.

      Kommentar

      • TopOfTheRock (†)
        Cold Warrior
        • 15.11.2007
        • 460

        #4
        Solche Unfälle auf westlicher Seite werden ja bisweilen publik gemacht (na ja, 30 Jahre später oder so...). Von unseren östlichen Nachbarn hört man dagegen in dieser Richtung eher nichts. Dabei würde ich mal vermuten das es da mit Sicherheitsbestimmungen usw. eher noch schlechter aussah und heute wohl immer noch ausieht.

        Kommentar

        • hamspirit
          Rekrut
          • 23.02.2009
          • 2

          #5
          Wie war das noch mit der sog. Dunkelziffer?
          Ich möchte gar nicht wissen, was in östlicher Richtung so alles daneben gegangen ist.

          Kommentar

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