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Zeugen des Kalten Krieges: Die gelben »Panzerschilder« verschwinden
Zeugen des Kalten Krieges: Die gelben »Panzerschilder« verschwinden
Moin zusammen,
ich dachte gerade, mein Schwein pfeift aus allen Löchern, wie meine Augäpfel dieses gelesen haben !!!
Jetzt sind die doch auf den Trichter gekommen, alle MLC-Schilder vor unseren Brücken zu endfernen
Dabei wurden die geklauten MLC-Schilder von der Rahmer Brücke, die über die A 45 Sauerlandlinie führt, erst wieder erneuert
Was soll man davon halten ?
Gelbe „Panzerschilder“ standen jahrzehntelang vor fast jeder Brücke im Westen Deutschlands. Die meisten von ihnen werden jetzt nach und nach abgebaut. Kaum jemand kennt ihre genaue Funktion - dabei hat der Exot unter den deutschen Straßenschildern eine interessante Geschichte.
ich dachte immer, das liegt daran, ob eine Strasse noch militärische Bedeutung hat oder nicht?
Ich meine, mich dunkel an eine Diskussion hier im Forum erinnern zu können, in der es darum ging, welche Bahnstrecken und Strassen auch heute noch als bedeutsam für das Militär angesehen werden.
Hier bei uns in der Gegend sind die Schilder noch fast überall zu finden, zumindest an den älteren Strassen und Brücken, bei Neubauten bzw. Sanierungen auch nicht mehr.
Das ist wahrscheinlich eher landwirtschaftlich bedeutsam in der Zeit der Pferdefuhrwerke gewesen. Ein modernes Traktorgespann mit 6 Tonnen Gesamtgewicht und einer Achslast von 4 Tonnen habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Das ist wahrscheinlich eher landwirtschaftlich bedeutsam in der Zeit der Pferdefuhrwerke gewesen. Ein modernes Traktorgespann mit 6 Tonnen Gesamtgewicht und einer Achslast von 4 Tonnen habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
Für einen "Panzer" (räusper) äh Waffenträger Wiesel oder Wiesel 2 würde es reichen, die wiegen keine 5 Tonnen.
Masse laut Wikipedia: 2,75–3,30 t (Wiesel 1), 4,1–4,78 t (Wiesel 2)
Die MLC-Schilder waren in Zeiten des Kalten Krieges nicht nur für den V-Fall bedeutsam, sondern viel naheliegender für Friedenszeiten, in denen ja noch mit Volltruppe geübt und überall mit Panzern und schweren Gerätschaften herumgefahren wurde. Die Tonnage-Beschränkungen von Brückenbauwerken mögen da für den Zivilverkehr und hü Fahrzeuge problemlos gewesen sein, aber für einen Leo oder gleich eine ganze Kompanie oder eine M 109-Batterie hätte es u.U. schwierig werden können (bzw. für die Brücke). Mir sind in den achtziger Jahren häufig kleinere oder größere US- oder Y-Marschbänder mit überbreiten und überschweren Fz selbst auf Kreisstraßen begegnet und haben mich so manches Mal fast in den Graben abgedrängt.
Da heute so gut wie kein Großgerät mehr auf den öffentlichen Straßen herumfährt, sind die MLC-Schilder entbehrlich. Im Umfeld von Truppenübungsplätzen oder in ehemals stark militärisch frequentierten Gegenden ohne nennenswerten Straßenneubau/-ausbau stehen die gelben Schilder aber noch herum.
Was mich wundert, ist, dass sie angeblich niemand haben will. Werde mal bei den Straßenmeistern nachfragen.
Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
Interessengemeinschaft "area 1" -
militärgeschichtlicher Verein e.V. www.ig-area-one.de
Was mich wundert, ist, dass sie angeblich niemand haben will. Werde mal bei den Straßenmeistern nachfragen.
Zumindest bei der Straßenmeisterei Dahn landeten die meisten Schilder auf dem Schrott. In dessen Einzugsgebiet sind auch laut einem Mitarbeiter fast alle abgebaut. Wenn man nett fragt bekommt man aber die Schilder, deswegen liegen auch zwei bei mir im Keller
Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V. www.ig-area-one.de
Die Tonnage-Beschränkungen von Brückenbauwerken mögen da für den Zivilverkehr und hü Fahrzeuge problemlos gewesen sein, aber für einen Leo oder gleich eine ganze Kompanie oder eine M 109-Batterie hätte es u.U. schwierig werden können (bzw. für die Brücke).
In dem Zusammenhang sollten die "Strassen- und Brückenkarten" (RuB-Karte) nicht vergessen werden.
Ich füge einen Auszug dazu bei. Auf der Rückseite der Straßen- und Brückenkarte gibt es eine Brückenliste, in der noch ausführliche Angaben zur Bauweise der Brücke zu finden waren (Baustoff, Stützweite, Brückenfelder, Gewässerbreite usw.).
Hier füge ich anhängend die Brückenliste für den vorstehenden Kartenausschnitt auszugsweise bei. Die in Karte und Brückenliste gelb markierte Brücke mit der Kenn-Nr. 710 hat lt. Eintrag in der Brückenliste
- eine MLC von 12 wenn beide und von 20 wenn nur eine Fahrspur genutzt wird (Spalte 3)
- Zivile Brückenklasse 16 t (Spalte 4)
- Fahrbahnbreite 7,5 m, Durchfahrthöhe unbegrenzt (Spalte 5)
- Baustoff der Hauptträger: ak = Stahlbeton (Spalte 6)
- Stützweite 3,40 m, 1 Brückenfeld (Spalte 7)
- Gesamtlänge 3,40 m (Spalte 8)
- Höhe unter der Brücke: 0,7 m bis Gewässerspiegel (Spalte 9)
- Spalte 10 wäre die Gewässerbreite (hier nicht angegeben)
- Spalte 11 wäre Raum für weitere Angaben, z.B. Hochwassergefährdung usw.
- Spalten 1 und 2 sind die Brückennummer und die UTM-Koordinate.
Außerdem hänge ich noch die Legende für die sonstigen Einträge in der RuB-Karte an.
Zumindest bei der Straßenmeisterei Dahn landeten die meisten Schilder auf dem Schrott. In dessen Einzugsgebiet sind auch laut einem Mitarbeiter fast alle abgebaut. Wenn man nett fragt bekommt man aber die Schilder, deswegen liegen auch zwei bei mir im Keller
...hätte mich auch sehr gewundert, wenn es nicht so wäre! Dein Keller ist doch der, der sich über ca. 5 Nachbarhäuser erstreckt...
Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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Ja - die Karten waren VS-NfD. Die von mir eingestellten Ausschnitte stammen allerdings von Karten aus der Mitte der 1980er Jahre, deren Einstufung längst aufgehoben ist.
Teilweise sind sie inzwischen auch in Bibliotheken einsehbar, siehe z.B. hier:
An vielen Brücken im Bereich Eschwege stehen auch solche Schilder. Kann es sein daß die Brücken über die Werra extra weniger belastbar gebaut wurden, damit der Warschauer Pakt nicht so schnell den Fluß überqueren konnte? Oder kann man das an anderen Flüssen feststellen?
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