Mütter des Kalten Krieges

[Horner]

Moin zusammen,
dieses wird bestimmt ein sehr belächeltes Thema sein, aber ich glaube, das in keinster Weise die Muttis des Cold-War bisher geehrt wurden, die am Wochenende unsere Wäsche in den angenehmen Zustand gebracht haben und jegliche Fehler in der Anzugsordnung ausgebügelt haben
Frau Mutter kann es bis zum heutigen Tage nicht lassen die Meilenstiefel auf Hochglanz zu bringen um das ihr Jungele fein in die Wälder auf Fotosession geht
Hat sie doch zwei Söhne Standesgemäß im gebügelten Zustand in ihren Kluften dem staatlichen Dienst übergeben und das soll auch weiter von ihr zeugen
Na, wie war es bei euch ?

Gruß
Horner

[ed22ful]

Moin Horner,


ja, ein vergessenes Thema, da stimme ich dir zu.

Da nach dem erstmaligen "Waschen" meiner Uniform (Moleskin) durch die Wäschekammer so richtig schön an den bekannten Stellen die Salzspuren zu sehen waren, hab ich das nächste mal alles mit nach Hause genommen .

Muttern hat dann das Oliv dementsprechend professionell begutachtet und geschlußfolgert, das Feldhemd- und Hose nicht gewaschen, sondern mit heißem Dampf behandelt wurde, dabei entstanden diese Salzspuren .

Fazit: Als ich meine Uniform am Sonntag zurück empfangen habe, war diese perfekt sauber und dementsprechend fachmännisch gebügelt, heißt, hat gesessen wie eine Eins, Klasse statt Masse .

Und auch bei uns hat Mutti zwei Söhne dem Staat übergeben, wie sich doch vieles hier gleicht .

Gruß


ed

[rubeck1]

Super Idee, dieses Thema!!
Frau R. sen.(also: Mutter R.) musste sich meiner Wäsche ebenfalls zwei Jahre lang annehmen, da gab es nämlich Frau R. jun. noch nicht in meiner Nähe.
Einmal habe ich ihr den total Übungsplatz-versauten Parka mitgebracht, zusätzlich zur sonstigen Wäsche. Nach einem kurzen Moment der Verzweiflung nahm sie es aber professionell und machte das Teil so sauber wie es nichtmal in der Kleiderkammer der StOV gewesen war. Und meine Moleskinhose war ebenfalls immer top gebügelt, sodass man die Falte sehen konnte, was natürlich soo nicht gewünscht war. Aber drunter tat sie es nicht. Wenn ich sie heute darauf anspreche, winkt sie nur ab...
Später dann, bei Reserveübungen (waren nicht allzu viele) musst dann meine Frau ran und war auch immer total "begeistert" von diesem Olivzeug.
Sind schöne Erinnerungen.

[rubeck1]

Da fallen mir gerade noch zwei Dinge ein:
1. meine Mutter hatte schon 1961 (also ein Jahr vor meinem Erscheinen, ts ts ts) das Vergnügen, für meinen alten Herrn die gefleckten (!!) Sachen einschließlich Gamaschen sauber machen zu dürfen, wenn er selten am Wochenende von der Boelcke-Kaserne in Koblenz nach Hause kam. Dass ich dann exakt 20 Jahre später exakt den gleichen Block 2 dieser Kaserne beziehen durfte wie der alte Fernmeldesoldat R. war dann ja schon schicksalhaft... und
2. meine schon erwähnte Gattin machte in den 80er Jahren bei den Maltesern und dem städtischen Krankenhaus Pirmasens eine Ausbildung zur Schwesternhelferin, sodass wir einige Zeit sogar quasi im gemeinsamen Reservestatus waren, nur dass sie halt Weißzeug zu waschen und bügeln hatte. Mann, waren das noch ganz andere Zeiten.