Wenn dies Ihr erster Besuch hier ist,
lesen Sie bitte zuerst die Hilfe - Häufig gestellte Fragen
durch. Sie müssen sich vermutlich registrieren,
bevor Sie Beiträge verfassen können. Klicken Sie oben auf 'Registrieren', um den Registrierungsprozess zu
starten. Sie können auch jetzt schon Beiträge lesen. Suchen Sie sich einfach das Forum aus, das Sie am meisten
interessiert.
Wertes Forenmitglied!
Aufgrund sehr vieler Anmeldungen im Forum, die offenbar nur dazu dienen, Informationen sowie Bilder und Dokumente abzugreifen, wurden die Anforderungen zum Ansehen und Herunterladen hochgesetzt, heißt, dies ist erst ab einer bestimmten Anzahl sinnvoller Beiträge möglich.
Selbstverständlich wird hier natürlich nicht mitgeteilt, ab wie vielen Beiträgen das Herunterladen möglich ist, da hierdurch nur Beiträge wie "Hallo!" in mehrfacher Ausfertigung verfasst werden. Die Anzahl der nötigen Beiträge liegt aber nicht all zu hoch und ist erreicht, wenn dieser Hinweis nicht mehr eingeblendet wird.
Wie sagte schon Moltke sinngemäß: „Die Lagen im Kriege sind von unbegrenzter Mannigfaltigkeit“.
Das Löschen eines brennenden Viehtransporters mit gleichzeitigem Bergen (oder Retten?) einiger hundert Ferkel wird bestimmt auf keiner Feuerwehrschule gelehrt. Aber durch eine saubere Lagebeurteilung des örtlichen Führers der Feuerwehr und richtigem Ansatz der vorhandenen Einsatzkräfte wurde aus der Situation anscheinend das Beste gemacht.
An der Feuerwehrschule wird auch nur das taktische Schema gelehrt, einen Einsatz abzuarbeiten. Ich sehe das genau so, dass hier der Einsatzleiter anscheinend den richtigen Weg gefunden hat. Mal ganz davon abgesehen, dass die Kommandanten und Gruppenführer einer Feuerwehr, der ständig Einsätze auf die BAB 3 fahren muss, sowieso einen gewissen Fatalismus an den Tag legen müssen, da es gerade auf dieser Autobahn nichts mehr gibt, "was es nicht gibt". Gut, auf so einen Einsatz wäre ich auch nicht wirklich scharf. Alleine schon der Reinigungsaufwand nach dem Einsatz. Die Klamotten kann man danach entsorgen.
Wie Du richtig feststellst, kommt hier schnell die gewisse „Naturferne“ zum Tragen, die in unserer überzivilisierten und übertechnisierten Gesellschaft nun mal der Normalfall geworden ist. Die wenigsten haben jemals erlebt, wie ein Tier geschlachtet wurde, vom Erleben des Sterbens eines Menschen ganz zu schweigen. Vor vielen Jahren durften beim Einzelkämpferlehrgang noch Hühner und Forellen geschlachtet werden. Da haben sich Dramen abgespielt, wenn die Großstadtpflanzen aus dem Ruhrgebiet oder aus München die Forelle mit einigen geschickten Schlägen töten oder dem Huhn mit der Spatenkante den Kopf abschlagen sollten. Vom nachfolgenden Ausnehmen ganz zu schweigen. Da war ich wirklich froh, dass ich auf dem Lande aufgewachsen war und diese Dinge kannte.
Hier kann ich ein Erlebnis aus meiner eigenen Dienstzeit berichten: Unsere Kompanie durfte im Frühjahr 2000 aufgrund freier Platzkapazitäten 2 Feldwebel-Dienstgrade kurzfristig zum Einzelkämpferlehrgang nach Hammelburg kommandieren. Da unser Chef gute Connections zur InfS bzw. der Einzelkämpfer-Inspektion hatte, wurde er für 2 Tage zur Dienstaufsicht "eingeladen", ich durfte ihn fahren. Als wir dann in HAB waren, war Ausbildungstag Schlachten. Hierfür hatten die Ausbilder die Hasen "gefangen", die geschlachtet werden sollen. Von den ach so beinharten Einzelkämpfern hat sich keiner getraut, dem Karnickel den Fangschlag zu setzen. Dann hat der Ausbilder die Umstehenden gefragt, ob sich jemand traut. Als sich keiner gemeldet hat, habe ich mich zaghaft gemeldet - war ja schließlich der "kleinste" Dienstgrad. Ausbilder ruft mich nach vorne, ich packe den Hasen an den Hinterläufen, mach ihn lang und setze ihm den Schlag. Bumm.
Ausbilder so: Meine Herren, der OG hat mehr drauf, als sie alle. Böse Blicke.... Als wir zum KFZ-Abstellplatz zurück gelaufen sind, saßen die Lehrgangsteilnehmer da, haben die Hasen gestreichelt und mit Hartkeksen gefüttert....
Warum konnte ich das? Weil ich bei meinen Großeltern auf dem Bauernhof von Opa und Oma alles Nötige gelernt habe - und das teilweise schon mit 12 Jahren. Oma hat mir immer erklärt, dass auf einem Bauernhof die Tiere achtenswerte Lebewesen sind, aber deren Tod bzw. deren Schlachten dazu gehört und für den wirtschaftlichen Betrieb nötig ist. Mal ganz davon abgesehen, dass mir mein Opa das Schießen mit dem Kleinkaliber beigebracht hat - wie das halt "so war". Früher, auf dem Land.
Da war das auch normal, dass die Schweine geschrien haben wie Bolle, wenn sie in den LKW getrieben wurden.
Beim Kaninchen kommt als nächstes Problem das Abziehen des Fells dazu, was ohne Übung ein echtes Problem ist. Ähnlich ist es mit dem Rupfen der Hühner – außer man bevorzugt die Kochmethode südosteuropäischer mobiler ethnischer Minderheiten, bei der das ausgenommene Huhn ungerupft in feuchten Lehm eingepackt wird und ins Feuer kommt. Der hart gewordene Lehm wird dann aufgeklopft, die Federn bleiben darin stecken und das Huhn ist fertig. Eine Art Einweg-Römertopf. Kann man angeblich auch mit Igeln machen.
Manche Autoren von Survival-Literatur behaupten allerdings, dass eine Ernährung mit Kaninchen für den Menschen eher eine negative Energiebilanz ergibt. Das Jagen, Fangen, Schlachten und Zubereiten des Tieres würde mehr Kalorien verbrauchen, als der Kaninchenbraten mit seinem relativ wenigen und noch dazu sehr mageren Fleisch hergibt. Da mag was dran sein, nicht umsonst werden Hasen- und Kaninchenbraten in der häuslichen Küche meistens gespickt oder mit Speck umwickelt.
Um noch einmal auf das Thema psychische Belastungen zurückzukommen. Es ist in der Ausbildung sehr schwierig so etwas darzustellen, vor allem weil oft auch Sicherbedenken entgegenstehen. Nun hat man zwar inzwischen hervorragende Simulatoren entwickelt, gleichzeitig aber bei deren Nutzung festgestellt, dass die erwünschte psychische Belastung der Auszubildenden nicht erzeugt wird, weil alle genau wissen, dass es nur eine Simulation ist und nichts passieren kann.
Ein gewisser Erfolg lässt sich eventuell erreichen, wenn man Situationen einspielt, die für den Auszubildenden völlig unerwartet und überraschend sind. Bei Gefechtsschießen kann man z.B. die übende Truppen ohne dass sie vorher etwas davon wussten, von Maschinengewehren mit Gefechtsmunition, am besten mit Leuchtspur, überschießen lassen. Beispiele für solche Übungsanlagen:
a) Spähtrupp geht auf der Schießbahn vor, stößt überraschend auf Feind, weicht unter eigenem Feuerschutz aus und zieht sich auf die eigenen Stellungen zurück. Bei der Annäherung an die eigene Sicherung wird auf einmal der zurückkehrende Spähtrupp von zwei eigenen MG überschossen, die den nachdrängenden Feind (dargestellt durch Scheiben) bekämpfen.
b) Gruppe geht vor zum Angriff auf eine feindliche Stellung. Kurz vor dem Einbruch halten auf einmal zwei eigene, flankierend eingesetzte MG den Feind nieder.
Hier erleben die Soldaten mindestens den Hauch einer Waffenwirkung. Nach übereinstimmender Aussage war es für alle beeindruckend und zumindest ein komisches Gefühl, wenn auf einmal vor den Soldaten das Mündungsfeuer zu erkennen ist und die Leuchtspur auf die Soldaten zufliegt oder links und rechts an den Soldaten vorbeizischt – wenn auch in einigen Metern Höhe. Solche Schießen sind allerdings mit einigem Aufwand und recht aufwendigen Sicherheitsbestimmungen verbunden, aber das lohnt sich.
Auch die Panzerüberrollbahn, das Werfen von Brandflaschen oder das Werfen von Gefechtshandgranaten im Übungshaus ließen bei manchen Soldaten die Nerven doch etwas ins Flattern geraten.
Von Sonthofen aus waren wir oft auf dem Übungsplatz Bodelsberg ostwärts von Kempten. Irgendwann haben wir festgestellt, dass die Kemptner Sanitätsausbildungskompanie dort auch Lehrgänge im Schminken von Übungsverwundeten durchführt. Wir haben uns eines Tages einige Übungsverwundete „ausgeliehen“ und haben dann in einem kleinen Trümmergelände einen Artillerieschlag auf den Kompaniegefechtsstand simuliert. Die Ausbildungsteilnehmer waren in etwa 100 m Entfernung mit dem Ausbau der Stellungen beschäftigt, die „Verwundeten“ wurden in Position gebracht, ohne das die Auszubildenden davon etwas mitbekamen. Der Artillerieeinsatz erfolgte mit vielen Bodensprengkörpern DM 12 und Rauchkörpern, dann rannte der erste blutüberströmte Verwundete schreiend aus dem Gefechtsstand. Auch hier konnte zumindest ein wenig Kriegswirklichkeit erzeugt werden, da die Darstellung der Verletzten doch sehr realistisch war. Einige Bilder dieser „Verwundeten“ habe ich beigefügt.
Dann gab es einige Ausbildungsfilme bei der Bundeswehr, die mit Vermerk versehen waren: „Nur durch Arzt vorzuführen!“, es musste also bei der Vorführung ein Truppenarzt anwesend sein. Das waren Filme aus dem Ausbildungsgebiet ABC-Abwehr, welche mit realen Filmaufnahmen die Auswirkungen der beiden Atombomben in Hiroshima / Nagasaki auf Menschen zeigten und es waren Filme, die die Wirkungen von Hautkampfstoffen zeigten. Heute im Zeitalter der Horror- und Splatter-Filme beeindrucken diese Schwarzweiß-Streifen sicher niemanden mehr, als sie um 1958 erstellt wurden, sah das noch anders aus.
Wir verarbeiten personenbezogene Daten Über Nutzer unserer Website mithilfe von Cookies und anderen Technologien, um unsere Dienste bereitzustellen, Werbung zu personalisieren und Websiteaktivitäten zu analysieren. Wir können bestimmte Informationen Über unsere Nutzer mit unseren Werbe- und Analysepartnern teilen. Weitere Einzelheiten finden Sie in unserer Datenschutzrichtlinie.
Wenn Sie unten auf "Einverstanden" klicken, stimmen Sie unserer Datenschutzrichtlinie und unseren Datenverarbeitungs- und Cookie-Praktiken wie dort beschrieben zu. Sie erkennen außerdem an, dass dieses Forum möglicherweise außerhalb Ihres Landes gehostet wird und Sie der Erhebung, Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten in dem Land, in dem dieses Forum gehostet wird, zustimmen.
Kommentar