Angriffsplan des WP?
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Hallo, Cruise !
Geh mal bei den Nachbarn auf diese Seite (http://www.geschichtsspuren.de/forum...ic.php?t=16662).
Da wird genau dieser Plan gerade abgehandelt. Der Themeneröffner ist ein User aus Krakau. Der sollte wohl auch Polnisch können.
Grüße
Rex Danny
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Ich glaube, diese Pdf-Datei könnte Dir auch helfen Cruise
Dargestellt am Beispiel der operativen Planung der 5. Armee der Nationalen Volksarmee der DDR im Kalten Krieg (1983 bis 1986)
Gruß
Horner
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Zitat von Horner Beitrag anzeigenDargestellt am Beispiel der operativen Planung der 5. Armee der Nationalen Volksarmee der DDR im Kalten Krieg (1983 bis 1986)r
Zitat auf S. 3 der pdf-Datei (unter dem Gliederungsbild)
"die aus Heimatschutzregimentern in Schleswig-Holstein aufwachsende 41. und 61. Infanteriedivision"
Auf der nächsten Seite dazu Anmerkung [9] "Von der östlichen Aufklärung wurde vermutet, dass die dem Territorialkommando Schleswig-Holstein (Kiel) unterstellten drei Heimatschutzregimenter 61, 71 und 81 nach einer Mobilmachung zu zwei Infanteriedivisionen (41. und 61.) aufwachsen."
Dazu bleibt festzuhalten:
-Es gab beim TK S-H nur zwei Heimatschutzregimenter mit den Nummern 71 und 81, aber keines mit der Nr. 61.
-Es gab ein Feldausbildungsregiment 60, das man aber beim besten Willen nicht als feldverwendungsfähigen Verband einstufen kann.
-Es gab ein Verfügungstruppenkommando 41, aber keine 41. Infanteriedivision.
Es ist schon eine sehr gewagte Annahme der "östlichen Aufklärung" aus zugegebenermassen recht infanteriestarken Heimatschutzregimentern zwei Infanteriedivisionen zu stricken. Es fehlte doch alles, was diese beiden "Divisionen" zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigt hätte:
- Artillerie
- Flugabwehr
- Panzer und / oder Panzerabwehr (die insgesamt 14 Kanonenjagdpanzer in den beiden Heimatschutzregimentern dürften kaum gereicht haben).
- Nachschubeinheiten
- Instandsetzungseinheiten
Allenfalls einige Pioniertruppen hätten vom Pionierregiment 60 abgezweigt werden können, die Sperrkapazitäten dieser eigentlich als Korpspioniere zu wertenden, ungepanzerten Pioniertruppenteile waren völlig ungenügend für eine Verwendung als Divisionspioniere.
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Moin zusammen,
wie gut das wir unseren Fachmann Nemere mit Rat, Tat und seinen Fachwissen haben, denn ohne Kenntnisse in der Gliederung der Heerestruktur wäre diese sehr waage Vermutung kaum aufgefallen. Fragt sich nur, wie die östliche Aufklärung und der Oberst darauf kommt, das dies nach deren Meinung so gewesen wäre?
Gruß
Horner
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Hallo zusammen,
in Friedrich Wiener's Die Armeen der NATO-Staaten (Taschenbuch der Landstreitkrafte ; Bd. 1) aus ich meine 1974 wird erwähnt, dass die Heimatschutzkommandos 13-18 im V-Fall "Divisionen" werden sollten. Daher auch die an die aktiven Divisionen anschliessende Nummern. Mit zwei Regimenter zu 2 Jägerbataillone und sehr beschränkte Divisionstruppen wären sie aber sehr klein geraten. Heuteabend werde ich genaueres sagen können. In Die Streitkräfte der NATO auf dem Territorium der BRD von Wolfgang Weber (NVA Verlag, 198...) wurden ebenfalls diese 6 "Extra-Divisionen" erwähnt. Genaueres kann ich nicht sagen, da ich das Buch vor 20+ Jahren mal gelesen habe.
Ich denke, es könnte sich hier um entweder eine Fehlanalyse der DDR Nachrichtendienste handeln, oder auch eine beabsichtigte "Übertreibung" der Kapazitäten der Bundeswehr mit dem Zweck, die eigene Rüstungs- und Bereitschaftsmassnahmen zu verkaufen.
Walter ZedZuletzt geändert von zaagstra; 24.02.2012, 11:07.1983-84 Sani beim 41 Tankbataljon "Regiment Huzaren Prins Alexander" (NL) in Bergen-Hohne.
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Zitat von zaagstra Beitrag anzeigenHeimatschutzkommandos 13-18 im V-Fall "Divisionen" werden sollten. Daher auch die an die aktiven Divisionen anschliessende Nummern.
Die Heimatschutzkommandos gab es allerdings in der Heeresstruktur 3 (1970 - 1980), der oben erwähnte Aufsatz, in dem Heimatschutz-REGIMENTER zu Divisionen aufgeblasen werden sollten, bezieht sich auf die Heeresstruktur 4, genauer gesagt auf die Jahre 1983 und 1986.
Bei den Heimatschutzkommandos (HSK) waren die Ausgangsvoraussetzungen für eine Vergrösserung zur Division deutlich besser als bei den Heimatschutzregimentern.
Jedes HSK hatte bereits im Frieden ein Pionierbataillon und ein Versorgungsbataillon, es gab Panzerjägerkompanien, während die Heimatschutzregimenter der Heeresstruktur 4 nur PAnzerabwehrzüge hatten.
Auch die fehlende Artillerie hätte man zumindest im geringen Maß ausgleichen können, in der Heeresstruktur 3 hatten die Korps noch eigene Rohrartilleriebataillone, die es in der Heeresstruktur 4 ab 1984 nicht mehr gab. Weiter gab es damals auf Korpsebene noch selbständige Panzerregimenter, die ebenfalls für einen gewissen Ausgleich der fehlenden Panzer in den HSK hätten sorgen können.
Über reine Planungen ging allerdings die Verwendung der Heimatschutzkommandos als Kader für Divisionen auch in der Heeresstruktur 3 nicht hinaus. Es gab keine konkreten Vorbereitungen für die Aufstellung der fehlenden Einheiten. Spätestens mit Auflösung der Korps-Panzerregimenter 100 und 200 im Jahre 1975 dürften alle diese Planungen aufgegeben worden sein, da man zu diesem Zeitpunkt schon anfing, sich Gedanken über die Heeresstruktur 4 zu machen. Hier waren dann bekanntlich pro Wehrbereich zwei Heimatschutzbrigaden vorgesehen, die durchaus zum selbständigen Kampf der verbundenen Waffen befähigt gewesen wären.
Außerdem gab es in der Heeresstruktur 4 dann die "Verfügungstruppenkommandos", die als abgemagerte Divisionsstäbe eigens zur Führung zusammengefasster Truppen des Territorialheeres vorgesehen waren. Es gab dann auch Planübungen, in denen z.B. ein Verfügungstruppenkommando die beiden Heimatschutzbrigaden eines Wehrbereichs, dazu eventuell ein Heimatschutzregiment unterstellt bekam und das ganze noch durch Pioniere aus dem Pionierregiment des Wehrbereichs und einige Logistik- und Sanitätstruppen ergänzt wurde. Was immer fehlte, weil hier einfach nichts mehr vorhanden war, war zusätzliche Artillerie und die Flugabwehr. Diese "Miniatur-Divisionen" ( = Verfügungstruppenkommando) wurden aber lageangepasst ad hoc zusammengestellt, z.B. zur Bekämpfung einer Luftlandung oder zum Einsatz an einer bisher neutralen Grenze. Der oben erwähnte Aufsatz spricht dagegen von planmässig vorbereiteter Aufstellung von Divisionen.
Ich habe mir mal den Spaß gemacht und habe in anliegender Tabelle zusammengestellt, was zwei Panzergrenadierdivisionen der Bundeswehr 1989 an Truppenteilen gehabt hätten und was die beiden Heimatschutzregimenter im TK S-H gemeinsam mit dem Verfügungstruppenkommando auf die Beine gebracht hätten. Man sieht dabei sehr schön, wie himmelweit es dabei zur Divisionsstärke fehlte. Will man eine "echte" (also weitgehend ungepanzerte) Infanteriedivision der Bundeswehr zum Vergleich heranziehen, muß man bis zur Grenadierdivision der Heeresstruktur 1 zurückgehen. Auch diesen Divisionstyp habe ich in der letzten Spalte der Tabelle mit aufgenommen. Selbst zu dieser Art von Division hätte es mit den beiden HschRgt nicht gereicht.
Die Anzahl der Einheiten ist immer für zwei Divisionen berechnet, da ja die beiden Heimatschutzregimenter zu zwei Divisionen (41. und 61.) aufwachsen sollten.Angehängte DateienZuletzt geändert von Nemere; 24.02.2012, 18:19.
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Zitat von Nemere Beitrag anzeigenAuch die fehlende Artillerie hätte man zumindest im geringen Maß ausgleichen können, in der Heeresstruktur 3 hatten die Korps noch eigene Rohrartilleriebataillone, die es in der Heeresstruktur 4 ab 1984 nicht mehr gab.
Aus den in Belgien und anderswo eingelagerten alten M48A2C und M48A2DB hätte man vermutlich auch noch mal bis zu 12 Panzerbataillone basteln können - dass das wenig sinnvoll gewesen wäre ist ja nochmal was anderes...
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