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Mich würde mal interessieren wie Ihr das seht das auf einer ehemaligen Raketenbasis eine Festival gefeiert wird. Die Rede ist von der Pydna (Wüschheim Air Station), auf der jedes Jahr die Nature One stattfindet.
Tja das ist natürlich immer so eine sache. Klar ist das bei solchen Veranstaltungen natürlich auch so einiges Kaputt gemacht und umgebaut wird. Andererseits kann man ja auch nicht jede ehemalige Liegenschaft als Museum umbauen oder einfach so erhalten.
Die Pydna wird ja während des Jahres auch noch als Übungsplatz genutzt. Ich denke trotz vieler Zerstörungen wird trotzdem noch die wesentliche Bausubstanz erhalten, und der Öffentlichkeit ein stück weit (wenn auch gegen viel Bares) zugänglich gemacht.
Ein Leerstand hat eigentlich noch mehr negative Auswirkungen. Ebenso die Landwirtschaftliche nutzung, wo oftmals die Gebäude als Stall genutzt werden und irgendwann auch so aussehen. So führt man solchen Anlagen wenigstens einen neuen nutzen zu.
Ich denke bei der großen zahl der Anlagen muss man einfach nach neuen Nutzungsmöglichkeiten suchen, denn wie gesagt man kann nicht überall ein Museum draus machen. Ähnlich halte ich es auch mit meinem Munitionsbunker den ich derzeit zur Wohnung ausbaue - ich versuche immer den "eigentlichen Bunker" zu erhalten, und den eigentlichen Verwendungszweck und aufbau sichtbar zu machen und nicht zu verstecken. Natürlich muss ich um drin Wohnen zu können einige Umbauten vornehmen - das bleibt nicht aus.
Da müsste meiner meinung nach ein generelles Verständnis für diese alten Liegenschaften geschaffen werden, das man zwar Umnutzen kann und muss, aber auch auf die Geschichte der Anlagen eingehen und Rücksicht nehmen muss. Ich denke da so in Richtung Denkmalschutz o.ä.
Alles in allem finde ich es also in Ordnung , jedoch sollte es mit bedacht passieren.
Als ich seh es ebenfalls so das diese Nutzung das Gelände, also den Hochsicherheitstrakt mit den Bunkern, soweit instandhält. Der Veranstalter muss ja auch sehen das es sicher ist, und bleibt wenn er weiter dort Partys veranstalten möchte. Insofern find ich es auch in Ordnung.
Ich geh jetzt bereits seit 13 Jahren dorthin wenn Nature One ist und behaupte das dort in der Zeit "fast" nichts zerstört wurde. Wie es ausserhalb des Zauns an den Behausungen aussieht kann ich leider nicht viel sagen.
Es gibt unzählige ehemals genutzte Liegenschaften, und beinahe überall haben Leute "ihren Kopf hingehalten", wie es vor kurzem in einem anderen Thread zu lesen war. Niemand kann ernsthaft erwarten, daß man diese langsam verfallenden Gelände und Bauwerke vor dem Verwildern schützt, Aufwand betreibt, um sie zu erhalten oder gar zu Museen umrüstet.
In Einzelfällen (Marienthal, Warnamt 1, Fischbach,...) kann man ja gerne Aufwand treiben oder Mittel ausgeben, um beispielhaft eine Einrichtung besichtigungsfähig zu erhalten. In den meisten Fällen jedoch kann ich kein gewichtiges Argument dagegen finden, wenn etwa ein ehemaliges Flugfeld zu einer wie auch immer gearteten Nutzung (Musikveranstaltung, Paintball, Offroadmoppedstrecke) herangezogen wird. Falls irgendwann Vandalismus ins Spiel kommt, so ist dies zwar schade, stört mich jedoch nicht übermäßig, sofern das betreffende Gebäude keinen Nutzen mehr hatte und ohnehin bereits von selbst vergammelte.
Man sollte so manchen alten Strukturen, die über die Republik verteilt sind, nicht zu lange nachweinen, auch wenn der ein oder andere dort vielleicht über Jahre hinweg seinen Dienst geleistet hat. Und wenn eine militärische Einrichtung nach Nutzungsende einer halbwegs sinnvollen zivilen Weiternutzung zugeführt werden kann, so ist das doch eine nette Sache.
Ich finde es im Prinzip in Ordnung, daß die Nature One dort stattfindet. Was ich weniger gut finde ist, daß die Pydna nicht für die Nachwelt erhalten wird. Es mag ja nicht möglich sein, alles zu erhalten, aber bei so etwas besonderem wie der Pydna, die in Deutschland einzigartig ist, find ich es wirklich schade. Es ist die einzige ehemalige Cruise Missile Basis auf deutschem Boden, und selbst europaweit gibt es ja nur insgesamt 5 auf denen diese Bauten stehen, auch wenn eine sechste geplant war.
Die Nature One hat nur noch wenig mit dem Vandalismus zu tun, es gibt nämlich kaum noch etwas kaputt zu machen. Die Anlage stand fast die ganzen 90er offen. Seitdem ist auch eigentlich alles was kaputt zu machen war schon kaputt.
Was ich wirklich schade finde ist, daß die Bundeswehr sich überhaput nicht um die Bausubstanz kümmert, was bedeutet, daß in ein paar Jahren die Gebäude außerhalb des Hochsicherheitstraktes abgerissen werden. Ein paar davon wie zB das Geschwader Hauptquartier und die Feuerwehr sind ja schon weg.
Außerdem finde ich es schade, daß es für Interessierte keinen Zugang zum Gelände gibt trotz seiner Einzigartigkeit.
Metal fände ich im Prinzip auch besser, aber ich war auch schon oft genug auf der Nature One .
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