Verdachtsfall in Heidelberg

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  • kato
    Cold Warrior
    • 03.03.2009
    • 870

    #1

    Verdachtsfall in Heidelberg

    Schnelle Frage:

    Ist jemandem an der im angehängten KMZ gekennzeichneten Stelle in Heidelberg (Neuenheimer Feld, benachbart Chirurgische Klinik) ein Tiefbunker bekannt?

    Anhang: HD.kmz

    Positiv sprechen würde: Auf dieser Fläche befindet sich ein Treppenabgang zu einem Eingang in ca 2,5 Meter Tiefe. Relativ genau 31m östlich, 7m südlich befindet sich an der Oberfläche ein Gebilde, das als Lüftung interpretiert werden könnte (gegenüberliegendes Ende des Bunkers?). Das nächste benachbarte Gebäude ist rund 80 Meter vom Treppenabgang entfernt (d.h. Keller sehr unwahrscheinlich), unter dem Gesamtgelände befindet sich auch keine Tiefgarage. Soweit ich weiß laufen hier auch keine evtl. wartungstechnisch ein Tiefgebäude bedingenden Versorgungsleitungen durch.

    Negativ sprechen würde: Abstand zur Nachbarbebauung, insbesondere Lage relativ zur Klinik. Unmittelbare Nähe zum Neckar (allerdings müßte der schon +3 Meter Hochwasser haben bevor da was reinschwappt).
  • Bunker-Luchs
    Rekrut
    • 26.03.2013
    • 12

    #2
    Hat einer hier noch mal näheres gefunden?
    Ich bin regelmäßig auf dem Gelände unterwegs. Sonst kann ich mich da mal umschauen.

    Kommentar

    • Rex Danny
      Administrator
      • 12.06.2008
      • 4330

      #3
      Da sich in den letzten 3 Jahren niemand auf den Post von Kato gemeldet hat, wäre es schön, wenn Du Dich der Sache annehmen könntest. Kato, der hier sehr häufig liest und schreibt, wird Dir sicherlich dankbar sein.

      Grüße


      Rex Danny

      Kommentar

      • Bunker-Luchs
        Rekrut
        • 26.03.2013
        • 12

        #4
        Lange hat es gedauert bis ich mich wieder an mein Versprechen erinnert habe.

        Letzte Woche war ich mal wieder auf dem Gelände. Ich würde der Einschätzung zustimmen das es sich um einen Schutzraum handelt. Der letzte Beweis fehlt mir allerdings auch noch. Leider hatte ich kein Handy mit Foto dabei da ich direkt in den OP bin. Aber es spricht alles dafür. Was man ebenfalls anmerken kann ist das Baujahr der umliegenden Gebäude in den 70´ern. Das Gebäude der Chirurgischen Klinik ist ja bedeutend älter. Folglich konnte man nichts direkt unter das Gebäude setzen.

        Kommentar

        • Geograph
          Wallmeister
          • 10.05.2006
          • 7479

          #5


          .

          Letzte Woche war ich mal wieder auf dem Gelände. Ich würde der Einschätzung zustimmen das es sich um einen Schutzraum handelt. Der letzte Beweis fehlt mir allerdings auch noch. Leider hatte ich kein Handy mit Foto dabei da ich direkt in den OP bin. Aber es spricht alles dafür. Was man ebenfalls anmerken kann ist das Baujahr der umliegenden Gebäude in den 70´ern. Das Gebäude der Chirurgischen Klinik ist ja bedeutend älter. Folglich konnte man nichts direkt unter das Gebäude setzen.

          Vielleicht ist ja bald eine fotografische Dokumentation des Außengeländes möglich, die zur Aufklärung beitragen kann.
          sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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          • PaSi
            Warrior
            • 05.01.2011
            • 55

            #6
            Zwei meiner ehemaligen Studenten sind in der Technischen Abteilung des UK angestellt. Ich sollte daher die Tage Fotos bekommen und vielleicht auch Informationen direkt von Betreiberseite...

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            • PaSi
              Warrior
              • 05.01.2011
              • 55

              #7
              Zitat von PaSi Beitrag anzeigen
              Zwei meiner ehemaligen Studenten sind in der Technischen Abteilung des UK angestellt. Ich sollte daher die Tage Fotos bekommen und vielleicht auch Informationen direkt von Betreiberseite...
              War bisher leider nicht so erfolgreich. Ich habe ein Bild vom Treppenabgang bekommen, das mögliche Lüftungsbauwerk war aufgrund der Vegetation nicht aufzufinden. Die Tür ist auch nicht in irgendeiner Weise gekennzeichnet.
              Pläne liegen in der Abteilung meines Kontaktes nicht vor, er hört sich aber weiter um. Interessanterweise kennt jeder in seiner Abteilung die Tür, aber keiner weiß, was dahinter ist...
              Angehängte Dateien

              Kommentar

              • Geograph
                Wallmeister
                • 10.05.2006
                • 7479

                #8


                .

                War bisher leider nicht so erfolgreich. Ich habe ein Bild vom Treppenabgang bekommen, das mögliche Lüftungsbauwerk war aufgrund der Vegetation nicht aufzufinden. Die Tür ist auch nicht in irgendeiner Weise gekennzeichnet.
                Pläne liegen in der Abteilung meines Kontaktes nicht vor, er hört sich aber weiter um. Interessanterweise kennt jeder in seiner Abteilung die Tür, aber keiner weiß, was dahinter ist...

                Vielen Dank für eine erste Rückmeldung!……


                Es bleibt spannend ………
                sigpic_G.E.O.G.R.A.P.H

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                • kato
                  Cold Warrior
                  • 03.03.2009
                  • 870

                  #9
                  Zitat von kato Beitrag anzeigen
                  Soweit ich weiß laufen hier auch keine evtl. wartungstechnisch ein Tiefgebäude bedingenden Versorgungsleitungen durch.
                  Als Nachtrag hierzu: Irgendwo im Bereich "Neuenheimer Feld Süd" befindet sich ganz offiziell eine Trinkwasserübergabeanlage, natürlich ohne dass deren Position irgendwo genannt wird (im Norden des Feldes ebenso). Es könnte sich also auch durchaus z.B. um eine Kontrollanlage für einen Düker handeln, bei dem Trinkwasser unterm Neckar durchgepresst wird. An anderer Stelle in Heidelberg nehmen solche Anlagen durchaus einen vergleichbar großen Raum ein.

                  Was man m.E. definitiv ausschließen kann ist die "AWT"-Schwebebahn und die "KFA"-Rohrpostanlage auf Ebene 98 unterm Feld. Die reichen nicht bis in das Eck. Genauso dürfte das für eine der drei Brauchwasserbrunnenanlagen oder eine der 21 Notstromanlagen zu überdimensioniert sein.

                  Zitat von Traumaretter Beitrag anzeigen
                  Was man ebenfalls anmerken kann ist das Baujahr der umliegenden Gebäude in den 70´ern.
                  In der Ecke Mitte 60er, als das Neuenheimer Feld zwischen 1964 und 1966 "installiert" wurde. Unmittelbar benachbart wurde damals ein Schwesternwohnheim für die Kliniken errichtet (INF130, inzwischen abgerissen und Gelände neubebaut). Die Gebäude der 70er sind nur Lückenfüller.

                  Der direkt von der Straße abgehende und neben dem Treppenabgang endende Zufahrtsweg ist dabei interessanterweise ja vollkommen von der Klinik "unabhängig" und ausschließlich diesem Treppenabgang vorbehalten - und wirklich so ausgebaut, dass hier scheinbar in irgendeiner Form Anlieferungen oder Installationen nicht nur einmaliger Natur durchgeführt werden können und sollen.
                  Zuletzt geändert von kato; 20.07.2018, 21:35.

                  Kommentar

                  • kato
                    Cold Warrior
                    • 03.03.2009
                    • 870

                    #10
                    Nachdem ich vor ein paar Wochen im Norden des Felds beim Vorbeilaufen zufällig einen identischen Abgang gesehen habe, dachte ich eigentlich erst - toll, dann ist das wohl das nördliche Pendant und das sind dann wahrscheinlich die beiden Trinkwasserübergabestationen. Dieser nördliche Abgang ist sogar auf älteren Google Earth Aufnahmen (Bilder 2015 und 2016) gut zu erkennen.

                    Allerdings habe ich inzwischen - im Masterplan Neuenheimer Feld, da dieses derzeit umgeplant wird - auch eine Karte der unterirdischen Versorgungsgänge und Einrichtungen gefunden. In diesem ist der "nördliche Abgang" verzeichnet - dort befindet sich ein Zugang zum recht weitläufigen unterirdischen Versorgungsgang-Netz sowie zu einem nebendran liegenden unterirdischen Trafo. Die Stelle ist in Google Earth recht einfach zu lokalisieren, über dem Trafo hat die daneben liegende Pädagogische Hochschule einen Fahrradabstellplatz eingerichtet.

                    Der südliche Abgang ist hingegen in der Karte nicht verzeichnet. Es bleibt also weiter spannend
                    Man sieht auch recht deutlich dass neben dem Versorgungsgangnetz - das grob Straßen folgt - auch AWT- und KFA-Tunnel (siehe letzter Post) nicht bis dorthin reichen.

                    Ich habe mal die Karte als Overlay in das KMZ von vor 9 Jahren eingebunden und hier angehängt.

                    Interessant ist diese Stelle im Bezug auf die 2012 von mir markierte "Verdachtsfläche" - insbesondere dass wenn man diese Fläche nimmt ein Versorgungsgang nördlich angrenzt:

                    versorgungsnetz2.jpg
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von kato; 08.03.2021, 10:19.

                    Kommentar

                    • kato
                      Cold Warrior
                      • 03.03.2009
                      • 870

                      #11
                      P.S. dazu noch:

                      Mein persönlicher Verdacht geht in die Richtung eines Schutzraumes für die in der Mitte der 60er dort gebauten drei Schwesternwohnheime.

                      - INF130 (linke Seite des "Bogens" im Gang verlief direkt unter diesem)
                      - INF131 (an der Straße und damit dem "Hauptversorgungsgang" für diesen Abschnitt)
                      - INF132 (Gebäude links mit eigenem Abzweig)

                      Auf der rechten Seite des Hauptganges an der Straße liegt die (alte) Chirurgische Klinik, auf der linken Seite die (alte) Kinderklinik - weitere Kliniken gab es bis in die späten 80er im Feld nicht, von der Chirurgie geht es noch gegenüber in die ebenfalls damals gebaute Pathologie der Universität.

                      Damit wäre ein Schutz oder eine vorübergehende Unterbringung des Personals mit Zugang zu den Arbeitsstätten in den Kliniken zur Erhaltung des Betriebs möglich gewesen wären. Historisch muss man - neben sonstigen möglichen Gründen - anmerken, dass in den Planungsbüros bei der Uniklinik Anfang 60er durchaus Leute gesessen haben dürfen, denen die Bombardierung der genau im Gebiet dieser Gebäude gelegenen Bahnbrücke im März 1945 noch bewußt war, die so ziemlich alles an Gebäuden außen rum auf dieser Seite des Neckars traf. Die Bahnbrücke stand auch noch bis in die 70er.

                      Bei den drei Schwesternwohnheimen handelt(e) es sich um ca 10- bis 11-stöckige Hochhäuser mit zusammen früher wohl um die 400-500 Zimmern. Das Verdachtsgelände liegt vom Abstand her knapp außerhalb der Trümmerzone von INF130. Das vierte Hochhaus INF129 mit modernerer Form wurde erst 2005 gebaut.

                      Von den ehemals drei Hochhäusern wird heute nur noch INF132, d.h. das westlichste, als "Personalwohnheim" genutzt. INF130 ist abgerissen und neubebaut (Marsilius-Arkaden, ein 2017 gebauter Komplex aus drei 10-Stöckern - der Versorgungsgang läuft genau unter einem Weg zwischen den Gebäuden...). INF131, direkt an der Straße gelegen, wird in den unteren Stockwerken als Schmerztherapiezentrum, in den oberen als Gästehaus genutzt.

                      Kommentar

                      • kato
                        Cold Warrior
                        • 03.03.2009
                        • 870

                        #12
                        Und nachdem mir noch eine zeitnahe Quelle eingefallen ist die ich mal schnell anschauen kann...

                        Luftbilder von 1968. Damals standen INF130 und INF131 nagelneu, INF132 war noch nicht gebaut. Falls dort ein Schutzraum ist wurde dieser definitiv nicht "parallel" zu den Gebäuden erstellt - dafür sieht die Buschreihe zu unbelassen aus.

                        inf1.jpg

                        Allerdings gibt es einige hier recht gut zu sehende Oberflächenauffälligkeiten..

                        inf2.jpg

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