Teildepot Oberberken (BW)

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  • odie
    Rekrut
    • 04.10.2013
    • 15

    #1

    Teildepot Oberberken (BW)

    Kennt den einer das Depot Unterberken/Wangen im Kreis Göppingen?

    Ich hab da diese Aufnahmen gemacht: http://www.flickr.com/photos/9859045...7635764285613/ und dazu 2 Fragen:

    1) Wie ist den die Geschichte der Anlage? Im Mun Lager Bereich habe ich diesen Gullideckel gefunden der zuminderst der Aufschrift nach sehr alt ist. Spiegelt das das alter der Anlage?


    2) Um was für ein Gebäude handelt es sich den bei dem folgenden Bild? Fehlen da die Wände? Das seltsame ist das der Boden ca 30cm tiefer ist und in der Mitte existiert eine Art "Insel" mit ca 2*2m.


    Wen noch jemand Infos über diese Anlage hat, oder gar da gedient hat würde ich mich sehr freuen über mehr Infos.
  • Jagstheimer
    Warrior
    • 27.12.2008
    • 64

    #2
    Hallo odie,

    die Liegenschaft Oberberken bestand aus zwei getrennten Bereichen: dem eigentlichen Depot sowie dem im Süden direkt angrenzenden Mobilmachungsstützpunkt.

    Das Depot war ab Erbauungin den sechziger Jahren bis 1977 ein Korpsdepot (Korpsdepot 278) und unterstand in dieser Zeit dem Nachschubkommando des II. Korps (Ulm). 1977 erfolgte ein Unterstellungs- und Auftragswechsel vom II. Korps und Korpsdepot (und damit vom Feldheer) zum Versorgungskommando 860 (Germersheim) des Territorialkommandos Süd (und damit zum Territorialheer) als Teildepot Material. Als Teildepot war es nicht direkt dem Versorgungskommando unterstellt, sondern dem Gerätedepot Feldstetten (bei Laichingen auf der Schwäbischen Alb) angegliedert.

    Als Korpsdepot verfügte es über die Lagerbereiche Material (Gerät, Verpflegung und Bekleidung) mit neun großen Lagerhallen sowie den Lagerbereich Betriebsstoff mit ehemals vermutlich 24 Betriebsstoff-Lagerhallen. Munition war hier (außer für die Depotwache) nie gelagert. 1989 lagerten in dem Depot u.a. 3181 Fässer à 50 kg des Gefahrstoffes Calcium-Hypochlorid, wie aus einer Bundestags-Anfrage hervorging.

    Der Mobilmachungsstützpunkt bestand offensichtlich zeitlich parallel mit dem Depot, wurde aber vermutlich in den achtziger Jahren erheblich vergrößert. Hierbei entstanden vier sehr große Lagerhallen sowie ein technischer Bereich, neben den weiter bestehenden vier kleineren Lagerhallen und den zwei Betriebsstofflagergebäuden. Der MobStp unterstand, anders als das Depot, dem Wehrbereichskommando V in Stuttgart. Gegen Ende der achtziger Jahre war hier die Ausrüstung der nachstehenden Geräteeinheiten für den Mobilmachungsfall eingelagert: Jägerbataillon 652 (der Heimatschutzbrigade 65), Sanitätsbataillon 852 (dem Sanitätskommando 850 unterstellt), die Fernmeldekompanie 751, die Nachschubkompanie 751 und die Instandsetzungskompanie 751 (alle drei dem ehemaligen Ludwigsburger Verteidigungsbezirkskommando 51 unterstellt), das Wehrleit-/ Ersatzbataillon 871 (des Verteidigungskreiskommandos 512, Schwäbisch Gmünd) sowie die neu aufgestellten Wartime Host Nation Support-Einheiten Sicherungsbataillon 4511 und Versorgungskompanie 4501 (Quelle: "Die Bundeswehr 1989", herausgegeben vo O.W. Dragoner).

    In den Jahren vor der Aufgabe der Liegenschaft dienten das Depot vor allem der Abstellung überzähliger Kfz, vor allem LKW 2t gl 4x4 Unimog U 1300 L und LKW 2t tmil 4x2 Daimler-Benz L 508 sowie Krankenkraftwagen Unimog U 1300 L und Mercedes-Benz 609 D, welche auf allen Straßen sowie in den ehemaligen Betriebsstofflagerhallen abgestellt waren. Im Mobilmachungsstützpunkt waren Fahrzeuge und Ausrüstung von nicht aktiven Einheiten des Nachschub-/ Transportregiments 23 der Logistikbrigade 2 eingelagert.

    Viele Grüße, Thomas.

    Kommentar

    • Rex Danny
      Administrator
      • 12.06.2008
      • 4330

      #3
      Hallo, Jagstheimer !

      Super Bericht mit umfangreichen Hintergrundinformationen. Besten Dank dafür.

      Bei den von Dir erwähnten Betriebsstofflagerhallen dürfte es sich um 26 gehandelt haben. Diese sind auf Google Earth auch deutlich zu erkennen, aufgeteilt in drei Reihen (10/8/8).

      Grüße


      Rex Danny

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