Aktion - Lindwurm

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  • ed22ful
    Cold Warrior
    • 01.11.2010
    • 1208

    #46
    Aktion Lindwurm

    Hehe, ein Grill , ob die Jungs damals wirklich ihre Schwenksteaks da drauf bruzzeln wollten ?

    Auf was ich hinaus will, damals wurde ein riesiger Wirbel um den Abtransport gemacht, als dann die Giftstoffe die BRD verlassen hatten, Ende, aus den Augen, aus dem Sinn.
    Habe selbst in einem Entsorgungsbetrieb gearbeitet, wenn auch nicht für Kampfstoffe, aber zumindest für Krebserregende Stoffe und bin da vielleicht nicht ganz unwissend.
    Da wurde schon ein immenser Aufwand getrieben, bei uns standen keine Fässer ohne Deckel unter freiem Himmel rum oder auf nicht versiegelten Oberflächen, deswegen hat mich das Foto schon ein wenig erschreckt !

    Daher schaut man interessehalber mal, wo ist das Zeug eigentlich hingekommen ist zum Entsorgen und liest dann dazu noch solche Artikel:

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13501082.html



    Ein wenig gehört das Thema ja nun auch noch zum Kalten Krieg.

    ed
    Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
    Interessengemeinschaft „Area 1" militärgeschichtlicher Verein e.V.
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    • TopOfTheRock (†)
      Cold Warrior
      • 15.11.2007
      • 460

      #47
      Die Bundeswehr berteibt eine ähnliche Anlagen in Munster. Das der Spiegel das in dieser Weise dramatisierte, wundert mich nicht. Trotzdem scheint es ja gut gegangen zu sein, der Artikel ist immerhin 21 Jahre alt und mir ist nichts von einer Giftgaskatastrophe im Pazifik bekannt.

      Ich glaube einfach, dass gerade solche Dinge von diversen Journalisten gerne hochgekocht werden, weil man solche Stories gut verkaufen kann.

      Und, natürlich hast du recht, das ist ein Stück Kalter Krieg.

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      • ed22ful
        Cold Warrior
        • 01.11.2010
        • 1208

        #48
        Ein interessanter Bericht über die Vorbereitungen zur Aktion "Lindwurm" aus amerikanischer Sicht.

        Anfangs auch ein paar Aufnahmen des SAS Clausen in aktiver Zeit.






        Gruß
        Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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        • matrix
          Cold Warrior
          • 30.09.2008
          • 306

          #49
          Hallo,

          vielen Dank ed für dieses Video, ich kannte bis jetzt nur das "Polizei Video" vom Abtransport, das das dcr auf der 20 Jahre Lindwurm Ausstellung zeigte.

          Wenn man dieser Quelle glaubt, wurde bis zum Bau des JACADS auf dem Johnston Atoll nur gelagert. Die erste Gasmunition wurde im JACADS am 30.06.1990 vernichtet.
          Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Johnsto...isposal_System

          Ich habe sogar Bilder gefunden, die die Steelboxen aus Clausen auf dem JA zeigen. Muss hier:
          http://johnstonmemories.com/wordpress/?page_id=1112

          oder hier
          This group is a collection of people and memories from the Johnston Atoll, a unincorporated island territory of the USA located in the middle of the...

          gewesen sein.

          Die Lagerung erfolgte auf Paletten in Bunkern, nur die leeren Behältnisse wurden im Freien gelagert.
          Nachdem alle Bestände vernichtet waren, wurde alles auf dem JA mit (ungewohnt) großem Aufwand rückgebaut bis auf ein Schutzgebäude und die Landebahn. Wahrscheinlich auch nur, weil das JA zu den USA gehört (zumindest politisch, und damit greifen wahrscheinlich Gesetze, die den Rückbau erzwingen). Heute scheint es ein Naturschutzgebiet zu sein.

          Hier noch ein paar Videos zum JA:





          Grüsse
          matrix
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          • Lauterbacher
            Cold Warrior
            • 11.10.2006
            • 101

            #50
            Hallo in die Runde,

            ääähhhhmmmmm, vielleicht hab ich es überlesen, aber weiß hier jemand zufällig ob die Mumpeln nicht teilweise schon "Binär" waren? Ich dachte ich hätte das irgendwo mal gelesen, aber der Querschnitt der Mumpel in der Ausstellung ist es ja eindeutig nicht. Ehrlich gesagt sieht mir die Ausstellungsgranate fast wie ne Phosphor aus, wurde da der gleiche Geschosstyp/ Aufbau verwendet nur halt mit anderer Füllung?

            Gruß Ulrich


            Die wurden doch bestimmt nicht einfach eingelagert und dann Jahre bewacht? Die Entwicklung geht ja schließlich weiter und was obsolet ist wird im Rotationsverfahren ausgetauscht. War bei der taktischen Nuclearmunition schließlich auch so. Mich wunderte die "Show" schon damals, aus Perspektive der Sicherheit, Katastrophenschutz, Terrorabwehr: ein Albtraum!!!!
            Zuletzt geändert von Lauterbacher; 27.04.2015, 13:39.

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            • ed22ful
              Cold Warrior
              • 01.11.2010
              • 1208

              #51
              Hallo Ulrich,


              gute Frage, ob bei den "Chemical Weapons" genauso verfahren wurde wie bei den "Nuclear Weapons", abwägig wäre es aber nicht.

              Eine Rotation wäre ja eigentlich Pflicht, da die Materialien zeitlich genauso angegriffen werden durch die chemischen Substanzen wie durch die Strahlung.


              Nebenbei, hier noch ein Gegenstück zu "Lindwurm", hier geht es um den Abtransport der Chemischen Waffen 1971 aus Japan, der Krempel ging auch hier zum "Johnston Atoll".







              Gruß


              René
              Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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              • matrix
                Cold Warrior
                • 30.09.2008
                • 306

                #52
                Hallo,


                zu dem Punkt "binär":

                ääähhhhmmmmm, vielleicht hab ich es überlesen, aber weiß hier jemand zufällig ob die Mumpeln nicht teilweise schon "Binär" waren? Ich dachte ich hätte das irgendwo mal gelesen, aber der Querschnitt der Mumpel in der Ausstellung ist es ja eindeutig nicht. Ehrlich gesagt sieht mir die Ausstellungsgranate fast wie ne Phosphor aus, wurde da der gleiche Geschosstyp/ Aufbau verwendet nur halt mit anderer Füllung?
                Ich dachte bis jetzt auch, dass die Muntion binär war, aber dem war wohl nicht so. Habe eben ca. 60 Zeitungsdokumente über die Aktion überflogen, in keinem stand ein Wort darüber, dass die 155 und 203mm Sarain und VX Gas Granaten "binär" waren.

                Ein kurze Suche hier:




                fördert zu Tage dass es erst in den 1980ern eine binäre Sarin 155mm gab:



                Und richtig, wenn man das Ausstellungsstück auf das sich Lauterbacher bezieht, mit einer Phosphor "Mumpel" vergleicht, sind die sich sehr ähnlich. Bei der Phosphor scheint die "Primärladung" (oder wie man das Teil in der Mitte nennt) in der Mitte nur etwas dünner im Durchmesser zu sein.



                Zu dem Punkt "Rotation und Lecks"

                Eine Rotation wäre ja eigentlich Pflicht, da die Materialien zeitlich genauso angegriffen werden durch die chemischen Substanzen wie durch die Strahlung.
                kann man Brig. Gen. Dennis Benchoff, Commander der 59th Ord. Brigade, aus dem "59th Courier" (Special Edition) zitieren
                In all of the time that these munitions have been stored in Germany not one has ever leaked. Not one!
                Gegensätzliche Aussagen finden sich hier:
                Clausen, a sleepy little village in the rolling hills of the Rhineland-Palatinate Forest in Germany. Population approximately 1,500. Our ho...

                The bunker at the far end of the site ( "Oscar" ) held the containers where leaking munitions and dead animals were stored.
                (im wie weit man dieser "anonymen" Aussage glauben kann, ist allerdings auch fraglich)

                Und die Tatsache, dass in diesem Buch:
                American Military Police in Europe, 1945-1991: Unit Histories
                berichtet wird, dass nach einer Sicherheitsinspektion es nicht mehr erlaubt war, dass Soldaten in der Site 59 untergebracht waren, diese mussten an weiter entfernten Orten untergebracht werden.

                Firefighter hat in diesem oder dem SAS Clausen Thread auch erwähnt dass eine EOD Einheit in Clausen stationiert war, ebenfalls waren als "Werkstätten" bezeichnete Gebäude Teil der Site 59 (wenn auch separat eingezäunt). Deswegen könnte man annehmen, dass die Munition, soweit wie möglich, "gewartet" wurde.

                Dass auch schon frühere "Transporte" aufgrund von drohenden Lecks stattfanden, zeigt diese Aussage hier:
                In the spring of 1971, the Army technicians at Site 59 discovered that 11,134 of the 155mm artillery shells stored at the site, which were filled with GB nerve agent, were no longer useable (the Army used the oblique phrase “operationally defective” to describe the condition of the weapons) and were in such poor physical condition that they constituted a danger of leaking
                Quelle: http://www.matthewaid.com/post/40427...-germany#notes
                Diese Aktion hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit stattgefunden, ich konnte in einer Diskussion in Facebook ehemalige MPs, die in Maßweiler stationiert waren finden, die bestätigten, dass sie an diesem frühen "Lindwurm" teilgenommen hatten. Dieser Herr Aid hatte mir auch versprochen die Quellen auf die er sich bezieht zuzusenden, leider kam natürlich nie was an.

                Ich hatte den Link zu dem Artikel von Herrn Aid bereits in diesem Post erwähnt: http://www.cold-war.de/showthread.ph...ll=1#post34720

                Grüsse
                matrix
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                • ed22ful
                  Cold Warrior
                  • 01.11.2010
                  • 1208

                  #53
                  Guten Morgen,


                  hier ein Bericht des SWR über "25 Jahre Aktion Lindwurm" inkl. Bilderstrecke und eines kurzen Videos:





                  Gruß


                  René
                  Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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                  • matrix
                    Cold Warrior
                    • 30.09.2008
                    • 306

                    #54
                    Hallo,

                    auch die Pirmasenser Zeitung berichtete am 25.07.2015 anlässlich der "25 Jahre Aktion Lindwurm". Der Artikel steht vollständig im Netz:



                    Grüsse
                    matrix
                    Sonderwaffenlager Fischbach bei Dahn
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                    • palatinat
                      Systemadministrator
                      • 02.01.2008
                      • 881

                      #55
                      Hallo zusammen,

                      nach dem Army Field Manual No 3-9 von 1990 "Potential Military Chemical/ Biological Agents and Compounds"
                      (http://www.globalsecurity.org/wmd/li.../3-9/fm3-9.pdf) galt diese United States Policy:

                      Biological Agents – No Use
                      1. The United States will not use biological agents, including toxins and all other methods of biological warfare, under any circumstances.
                      2. The United States will strictly limit biological research to defensive measures.

                      Chemical Agents – No First Use
                      1. US armed forces will not use lethal or incapacitating chemical agents first.
                      2. The United States will strictly reserve the right to retaliate, using lethal or incapacitating chemical agents,
                      against an enemy force that has used them on US forces.
                      3. The authority to order or approve the first retaliatory chemical strike rests with the president of the United States.
                      4. The United States will avoid risk to civilian populations to the maximum extent possible.

                      Gruß aus der Pfalz

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                      • DeltaEcho80
                        Cold Warrior
                        • 09.03.2013
                        • 1706

                        #56
                        Im youtube-Kanal der Bundeswehr wurde ein Video über die Aktion Lindwurm eingestellt:

                        Kommentar

                        • dave2006
                          Cold Warrior
                          • 17.11.2006
                          • 102

                          #57
                          Hier noch mal ein Nericht aus Sicht der Eisenbahn Fans:

                          Kommentar

                          • Hoover
                            Cold Warrior
                            • 19.12.2013
                            • 601

                            #58
                            Moin Vater war damals als DB-Arbeiter dabei. Die Orgaisation seitens der Bahn war scon ganz ordentlich. Alle Bahne,r die am Transport irgendwie beteilgt waren, bekamen durch die Bundeswehr eine Einweisung. Antlang der Bahntransportstrecke, bei uns der Bereich Hannover bis Bremen, waren ständig Arbeitstrupps in Bereitschaft, um Sabotagen und Schäden zu beseitigen. Mein Vater hatte dazu einen Overgarment und 3 Atropinspritzen bekommen (okay, die Einweisung darauf hätte evtl nicht gerecht), aber man hat sich Gedanken gemacht. Probleme gab es seitens der Bahn dabei nicht.

                            bei Wikipedia steht, dass Roland FlaRak den Transport begleiteten, hatte ich so noch nie gehört. Voll bewaffnete Roland, die entlang der Strecke postiert waren oder wie?
                            Und im Artikel steht auch, dass alle Beteiligten eine Erinnerngsmedaille erhielten. Mein Vater und alle Bereitschaftsstrupp der Bahn haben keine bekommen. Schade.
                            "Damals, als ich in meinem Alter war..."

                            Kommentar

                            • Hoover
                              Cold Warrior
                              • 19.12.2013
                              • 601

                              #59

                              Hier noch ein Link zur Bahnpolizei

                              "Damals, als ich in meinem Alter war..."

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