Als Beispiel möchte ich die Sperrplanung im Verzögerungs- und Verteidigungsabschnitt einer Panzergrenadierbrigade vorstellen. Breite am VRV etwa 25 bis 30 km, hügeliges, oft bewaldetes Gelände mit kleinen Ortschaften, keine nennenswerten Gewässerhindernisse.
Hier waren an Sperren vorgesehen:
a) 70 Verlegeminensperren aus Panzerabwehrminen, eine großer Teil dieser Sperren sollte durch Schützensplitterminen verstärkt werden. Breite jeder Sperre zwischen 500 und 1000 m, Tiefe jeweils mindestens 200 m.
b) 6 Drahtsperren mit versteckten Ladungen
c) 14 vorbereitete Straßensprenganlagen (Sprengschachtanlagen)
d) 2 Baumsperren mit versteckten Ladungen. Hier kann man von einer Tiefe jeder Sperre von 50 bis 100 m ausgehen.
e) 1 Scheinminensperre
f) 3 vorgeplante Wurfminensperren von jeweils ca. 1500 m Breite und 200 m Tiefe
g) 5 Panzerabwehrgräben (ATD – Anti Tank Ditches). Hier ist der hohe Zeitaufwand für diesen Sperrentyp zu berücksichtigen. Für 100 m Graben rechnet man bei Einsatz eines Pionierpanzers und von 4 Schaufelladern mindestens 6 Stunden. Die im Bereich der Brigade geplanten ATD hatten Längen von 500, 800 (2 x), 1200 und 1300 m.
Nicht erwähnt in diesem Sperrplan sind etwaige vorbereitete Brückensprengungen oder der Einsatz weiterer lageabhängiger Wurfminensperren durch Minenwerfer der Pioniere oder Verschuß mit den Raketenwerfern der Artillerie.
Grüße
Jörg

Kommentar