ich weiß nicht genau, ob dieses Thema schon ausreichend behandelt wurde.
Es geht allgemein um den Themenkomplex Kampf um Sperren aus der damaligen Zeit (1970-1990). Für Panzergrenadiere natürlich i. gewissen Sinne „Alltag“: PzGrenZg übernimmt von der PiTr PzAbw-Minensperren und bewacht/sichert diese für einen festgelegten Zeitraum.
Antipersonenminen / Schützenminen
n. der Ottawa-Konvention von 1997 geächtet aber was war davor?
· Sch Mi DM31 Schützenabwehrverlegemine DM31 – Springmine d. Bundeswehr
· M18A1 Claymore-Antipersonenmine mit Richtwirkung („Front toward Enemy“), bekannt aus dem Vietnamkrieg aber evtl. auch von US-amerikanischen oder auch britischen Streitkräften auch f. d. potenziellen Einsatz in Europa angedacht
Möglicherweise waren DM31 Schützenminen auch für den Einsatz vor Feldbefestigungen vorgesehen. Neben Flandernzäunen, Spanischen Reitern, Stolperdrähten, S-Drahtsperren mit Sprengfallen, auch ein Mittel, um auf- u. abgesessenen Feind in seiner Bewegung auf die Feldbefestigung zu behindern. Minensperren werden/wurden i.d. Regel ausschließlich von der PiTr verlegt, daher habe ich auf diesem Gebiet so gut wie überhaupt keine Kenntnisse.
Panzerabwehrminen
AT2 Wurfminensperren – gesondertes Thema
Gem. Sperrplan hätten also Pioniere und Wallmeister ein undurchdringliches Netz aus Bau-, Minen/Richtminen- und Sprengsperren angelegt, um somit den Vormarsch des WAPA massiv auszubremsen.
Welche Möglichkeiten hatte der Warschauer Pakt also – unter Gefechtsbedingungen! – derartige Sperren auf dem effizientesten Wege zu räumen?
· NVA-Panzerkompanie fährt auf eine Minensperre auf:
· KpChef fordert ASB (Abteilung zur Sicherstellung der Bewegung) oder SRA (Sperrenräumabteilung) an und dann gibt es verschiedene Möglichkeiten
· Kampfpanzer mit KTM5 oder KTM6-Vorsatz, um Minensperre zu räumen – soll aber wenig praxistauglich gewesen sein --- hohes Gewicht, langsame Fahrt --- KPz ist leichtes Ziel
· MICLIC / Mine Clearing Line Charges (den russische Begriff dafür kenne ich nicht) / Minenräumschnur / Minenräumleiter zur generellen Funktionsweise dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=1dfJJLKSPg4 oder hier https://www.youtube.com/watch?v=KgP_EkuTpeI
· UR77 Minenräumpanzer mit Sprengladung bzw. Schlauchladung mit Raketenantrieb. Polnisches WLWD-System als Gassensprenggerät. Schafft aber gerade mal eine Minengasse von ca. 5m.
Das dauert alles sehr lange und hemmt eine schnelle Offensivbewegung ganz gewaltig: ASB und SRA (begrenzte Ressourcen) müssen ständig angefordert werden, denn hinter der ersten Sperre lauert schon die nächste.
Fazit: Panzerbewegungen tagsüber schon recht verlustreich: PALR, PzJg, PAH, A10 Erdkampfflugzeuge, etc. … das ganze Orchester der Verbundenen Waffen.
Nachts – sowjetische Panzer nur mit BiV stark eingeschränkt … Minenfelder … und nachts auch noch die MICLIC einzusetzen halte ich für sehr gewagt.
Vielleicht können die Pioniere unter Euch ja mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern, würde mich sehr freuen.
Gruss

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