Weibliche Geheimagenten (Venusfalle)
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Weibliche Geheimagenten (Venusfalle)
Kennt jemand Geschichten aus dem kalten Krieg, in denen weibliche Geheimagenten mit Erfolg auf männliche Zielpersonen losgelassen wurden? Im Internet steht, daß solche Fälle fast täglich vorkamen. Die Geheimdienste hatten es sogar geschafft, eine Liste mit den Vorlieben anzufertigen, damit die Männer glaubten, endlich ihre Traumfrau gefunden zu haben, weil diese auf ihre Wünsche und Bedürfnisse liebevoll einging. Gab es das auch beim Militärischen Abschirmdienst (MAD)? Wir wissen doch, daß dort viele junge Männer waren, die nur zu gerne eine Sex-Beziehung mit einer osteuropäischen Agentin gehabt hätten, wenn sie in der einsamen Kaserne in einem Wald in Norddeutschland vielleicht Informationen an die Soviets gegeben haben. Das gleiche soll es auch für männliche Geheimagenten und weibliche Zielpersonen gegeben haben (Romeo). Kennt jemand solche Fälle?Stichworte: -
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Das ist vielleicht das Drehbuch für einen Kitsch-Film, aber sicher nicht das, was sich in der Praxis abspielte. Der einsame junge Mann, am besten noch Wehrpflichtiger, in einer abgelegenen Kaserne in Norddeutschland, war kaum das Zielobjekt östlicher Geheimdienste. Was hatte er den groß verraten sollen? Den Speiseplan der Kantine? Sicher wurden solche Informationen als "Beifang" auch gesammelt, großer Aufwand wurde dafür aber nicht getrieben.Zitat von Stefan Steu Beitrag anzeigenWir wissen doch, daß dort viele junge Männer waren, die nur zu gerne eine Sex-Beziehung mit einer osteuropäischen Agentin gehabt hätten, wenn sie in der einsamen Kaserne in einem Wald in Norddeutschland vielleicht Informationen an die Soviets gegeben haben.
Interessant für die "Dienste" des bösen Feindes waren Soldaten oder Beamte aus Stäben oder Ministerien, je höher desto besser. Das Zielobjekt sollte Zugang zu Geheimsachen haben, dann lohnte es sich auch, hier gezielt Agenten auch ihn anzusetzen. Solche Operationen konnten auch nicht im Handumdrehen organisiert werden, sondern brauchten teilweise jahrelangen Vorlauf.
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Die Filme kenn ich schon, aber ich meinte, ob es in der Realität solche Fälle gab. Ich glaube aber nicht daß nur Mitarbeiter in Ministerien etc dafür in Frage kamen, klar ist der Speiseplan nicht interessant, aber die Geheimdienste brüsten sich halt auch mit solchen Nebensachen. Im kalten Krieg gab es einen DDR-Radiosender, der sich Deutscher Soldatensender nannte und in den Westen rübergefunkt hat, da gab es eine Rubrik mit Erlebnissen aus den Kasernen, also Hauptmann Müller hat heute beim Mittagessen seinen Teller mit Suppe fallen lassen, irgendwoher mußten die Informationen ja kommen. Wurden die Telefonzellen der Deutschen Bundespost vor der Kaserne abgehört?
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Ich glaube, du bringst hier irgendwie (wieder einmal) so einiges durcheinander:
Diese Romeo-Nummern der Geheimdienste gab es auch in der Realität. Nur wurden da männliche Agenten der Stasi auf Sekretärinnen eines Bundesministeriums oder anderer interessanter Institutionen in Bonn "angesetzt". Auch anders rum lief das sicherlich, wenn z.B. der KGB eine Venusfalle auf eine interessante Zielperson angesetzt hat, um ihn dann mit Bild - oder Videoaufnahmen zu kompromittieren und dann zur Zusammenarbeit zu bewegen. Aber sicher hatten diese Aktionen nicht die breite Masse an harmlosen Rekruten der Bundeswehr zum Ziel. Da hätte die Stasi viele Liebesdienerinnen benötigt, um am Freitag Nachmittag am Bahnhof Hamburg oder Munster die Jungs alle "abzufertigen".
Hier im Forum gab es als Buchtipp mal eine Buchempfehlung über die Stasi. Da wird das sehr ausführlich beschrieben.
Auf youtube gibt es Dokumentationen, in denen auch die Opfer zu Wort kommen, die teilweise bis Heute noch unter den Folgen leiden.
Woher hast du diese Behauptung mit dem "Deutschen Soldatensender" ? Kannst du dafür eine belastbare Quelle vorlegen?
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Solche Sender hat es gegeben. https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsc...atensender_935Zitat von DeltaEcho80 Beitrag anzeigenWoher hast du diese Behauptung mit dem "Deutschen Soldatensender" ? Kannst du dafür eine belastbare Quelle vorlegen?
Ich war als Gefreiter mit mit unserem VU und einem weiteren OG auf dem Übungsplatz Ehra-Lessien, vermutlich Frühjahr 1980. Wir waren an einem Freitag dort angekommen um Baracken zu übernehmen. Nach dem Mittagessen in der Kantine waren wir in die Baracken gegangen haben unsere Betten bezogen und suchten nach einem Radiosender. Ein Sender spielte gute Musik. Nach einer Weile wurden wir namentlich im Radio auf dem Übungsplatz begrüßt.
Wir haben in der Kommandantur nachgefragt, und die kannten das schon. Da gab es wahrscheinlich jemanden in der Kantine, der/die die Namen und Dienstgrade durchgegeben hat. Ob das jetzt dieser Sender war, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall verunsichert das gewaltig.
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Dann kann das aber weder der Sender 935 noch sein universelles Pendant, der "Freiheitssender 904" gewesen, weil beide 1971 bzw. 1972 den Betrieb eingestellt haben. Gleichzeitig stellte die PSV-Truppe der Bundeswehr ihre Aktionen mit Flugblatt-Ballons in Richtung DDR ein.Zitat von Malefiz Beitrag anzeigen.... Übungsplatz Ehra-Lessien, vermutlich Frühjahr 1980 .
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Es gibt eine Magisterarbeit unter dokufunk.org mit den Namen "Der deutsche Freiheitssender", da steht was von Peilwagen, und daß man in den ersten Jahren der Sendetätigkeit teilweise das Programm unterbrach, um es kurz darauf mit dem Hinweis auf den Peilwagen der Bundespost, der sich dem ersten Sendestandort genähert habe, fortzusetzen. Der Peilwagen war natürlich gelogen, es sollte so aussehen, als ob es ein Piratensender ist und kein offizieller Sender der DDR Regierung, der Propaganda in den Westen rüberstrahlt. Aber wer sich auskannte, wußte, daß die Radio-Frequenz, auf der der Sender funkte, der DDR zugeteilt worden war. Auch die Musik und Sprecher wurde damals so ausgewählt, daß sie den westdeutschen Soldaten gefiel und einige zuhörten. Ob das verboten war, weiß ich nicht. Da konnte man sich auch nicht drauf verlassen. Die Agenten und Spione haben mit allen Tricks gearbeitet.Zitat von DeltaEcho80 Beitrag anzeigen
Woher hast du diese Behauptung mit dem "Deutschen Soldatensender" ? Kannst du dafür eine belastbare Quelle vorlegen?
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Sei bitte so gut und stelle mal den Link zu dieser Magisterarbeit ein. Über die Suche auf der Webseite konnte ich nichts finden.
Des Weiteren ist dein vorstehender Text sehr schwer verständlich. Wer hat wo das Programm unterbrochen und mal ehrlich, wie soll sich ein Peilwagen der Bundespost (die es ja tatsächlich gegeben hat) einem Sendestandort nähern können? Ist er durch die Elbe geschwommen oder hat den Grenzzaun durchbrochen auf seiner Fahrt in Richtung Berlin?
Ach ja, und wenn wir hier von Radiosendern sprechen, sind die Begriffe "Funk" und "funken" mehr als irreführend. Radiosender "senden", deswegen heißen sie auch "Sender" und das Programm "Sendung". Überarbeite doch bitte nochmals deinen vorherigen Post, damit alle verstehen, was du meinst.
Und wie schon vorher geschrieben, stell doch bitte den Link zum Herunterladen der "Magisterarbeit" ein. Auf die bin ich nämlich gespannt.
Grüße
Rex Danny
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Mich interessiert das auch und ein Teil der Links bei Wikipedia sind tot. Ich habe mal gesucht
Artikel:
https://journals.sagepub.com/doi/abs...60BXdh34aaSYnM
Masterarbeit
https://www.dokufunk.org/upload/dsf_904.pdf
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Das waren Behauptungen des bewussten DDR-Senders, der damit bei seinen westdeutschen Hörern den Eindruck erwecken wollte, er würde vom Staatsgebiet der Bundesrepublilk aus senden.Zitat von Rex Danny Beitrag anzeigenWer hat wo das Programm unterbrochen und mal ehrlich, wie soll sich ein Peilwagen der Bundespost (die es ja tatsächlich gegeben hat) einem Sendestandort nähern können? Ist er durch die Elbe geschwommen oder hat den Grenzzaun durchbrochen auf seiner Fahrt in Richtung Berlin?
Zitat aus dem oben von Malefiz genannten Link "Roter Schwarzfunk"
"Der Freiheitssender behauptet von sich, er würde aus „einem Keller, irgendwo in der Bundesrepublik“ senden, ständig verfolgt von „Staatsschatz and politischer Polizei“. In den Sendungen erwecken die Sprecher den Eindruck, sie würden in der Bundesrepublik leben und hätten natürlich ständigen Kontakt mit der westdeutschen Bevölkerung und ihrer Meinung."
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Und solche Quellen musste man ja auch erst aufbauen. dies ging ja nicht von haute auf morgen. Dazu gehörten u.a. auch Wehrpflichtige oder Zeitsoldaten.Zitat von Nemere Beitrag anzeigenDas ist vielleicht das Drehbuch für einen Kitsch-Film, aber sicher nicht das, was sich in der Praxis abspielte. Der einsame junge Mann, am besten noch Wehrpflichtiger, in einer abgelegenen Kaserne in Norddeutschland, war kaum das Zielobjekt östlicher Geheimdienste. Was hatte er den groß verraten sollen? Den Speiseplan der Kantine? Sicher wurden solche Informationen als "Beifang" auch gesammelt, großer Aufwand wurde dafür aber nicht getrieben.
Interessant für die "Dienste" des bösen Feindes waren Soldaten oder Beamte aus Stäben oder Ministerien, je höher desto besser. Das Zielobjekt sollte Zugang zu Geheimsachen haben, dann lohnte es sich auch, hier gezielt Agenten auch ihn anzusetzen. Solche Operationen konnten auch nicht im Handumdrehen organisiert werden, sondern brauchten teilweise jahrelangen Vorlauf.
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Freiheitssender 904
Es gab dazu immer wieder mal Publikationen, Unterrichte, etc.:
U.a.hier aus dem Bereich der BW:
Ätherkrieg auf roter Welle
Monatsthema in:
Informationen für die Truppe aus 4/1961.
Peilen musste man da gar nichts. Der Standort war im Westen bekannt.
Der Sender stand bei Burg (Nähe Magdeburg) und die Übermittlung kam über eine Leitung aus Oberschönweide.
german and international airchecks*afn*bbc*piratestations*radio nordsee*radio caroline*radio veronica and many german radio stations*etc
Zuletzt geändert von Thunderhorse; 21.01.2024, 17:50.
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Der Link zur Magisterarbeit wurde ja schon veröffentlicht, auf Seite 36 steht das mit dem Funkpeilwagen der Bundespost, der angeblich zum Sender rauffährt und daher müsse man den Sender jetzt schnell runterfahren. Ich hab das aber auch in anderen Radioforen so ähnlich gelesen oder gehört. Für Techniker ist das natürlich nicht glaubhaft, da der Funkpeilwagen ja schon aus größerer Entfernung arbeiten kann und wenn der Peilwagen kommt, ist es zu spät, aber die Hörer haben das offenbar geglaubt und dadurch klang die Aussage, es sei ein westdeutscher Untergrundsender, der gegen die westdeutsche Regierung sendet, glaubhafter. Interessant finde ich auch, daß so Sender wie RIAS oder die genannten Sender aus der DDR zum Teil sehr gute Musik, Programm (Kennt jemand Michael Koser und seine Hörspielserien Professor van Dusen oder den letzten Detektiv?) und Sprecher hatte, um die Hörer an den Sender zu binden, anders als heute wo ich den Eindruck habe daß das Programm, die Musik und die Sprecher immer schlechter werden, aber das ist ein anderes Thema
https://www.dokufunk.org/upload/dsf_904.pdfZuletzt geändert von Stefan Steu; 21.01.2024, 18:51.
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