Die Idee dahinter ist eigentlich ja erschreckend einfach:
Sender und Empfänger sind immer auf die gleiche Frequenz eingestellt. Soll nun eine Übertragung erfolgen, so beginnt der Sender Daten zu senden - allerdings nur für eine kurze Zeit. Dann wechseln Sender als auch Empfänger gleichzeitig die Frequenz und die Übertragung wird fortgesetzt. Wie der Name des Verfahrens schon sagt, kann dabei fröhlich durch das gesamte Frequenzspektrum gesprungen werden. Die zu übertragenden Daten werden dazu eben in Pakete aufgeteilt, wobei jedes dieser Pakete auf einer anderen Frequenz gesendet wird. Schließlich bleibt noch die Möglichkeit, diese Pakete in beliebiger Reihenfolge auf die Reise zu schicken, d.h. der Beginn einer Nachricht muss nicht zwangsläufig im ersten Paket und das Ende im letzten Paket stecken. Am Ende zählt für den Empfänger ja nur, dass er die Nachricht komplett erhalten hat.
Um mal die zeitlichen Größenordnungen klar zu machen:
ein langsames (!) Verfahren macht dabei bis zu 200 Sprünge pro Sekunde, ein schnelles sogar einige tausend. Dabei werden üblicherweise einige hundert Frequenzen genutzt, wobei nach Möglichkeit das gesamte zur Verfügung stehende Frequenzband genutzt wird.
Der Effekt, den dieser Aufwand hat, liegt klar auf der Hand: Der Gegner wird es schwer haben alle kommunizierten Daten abzufangen und vielleicht noch schwerer wiegend: seine Möglichkeiten der Kommunikationsstörung sind ungleich erschwert worden.
Wichtig ist natürlich, dass der Gegner nicht etwa ein Muster in den Sprüngen erkennen kann, weshalb i.d.R. hier pseudozufällig generierte Frequenzabfolgen zum Einsatz kommen.
Und schließlich muß der Empfänger ja auch immer wissen, zu welcher Frequenz er als nächstes springen muss. Hierzu gibt es mehrere Möglichkeiten: Entweder wird an Sender und Empfänger ein ganzes "Bündel" von Frequenzen vorab eingestellt und dann gewissermaßen abgearbeitet oder die nächste Frequenz wird im aktuellen Datenpaket in codierter Form mitgesendet.
Das mag jetzt so klingen, als sei ein solches frequenzagiles Verfahren das Non-Plus-Ultra. Dem ist aber leider nicht so. Denn wenn der Gegner es darauf anlegt, kann er sehr wohl auch hier stören. Die "brute force"-Methode ist dabei sicher, das ganze genutzte Frequenzband mit einem Breitbandstörsender zu stören, aber auch andere Störverfahren können effektiv sein.
Um dem zu entgehen, ist die entscheidende Stellschraube die Verweildauer auf einer einzelnen Frequenz. Doch diese kann auch nicht beliebig kurz gehalten werden, da es auch immer zu Unregelmäßigkeiten bei der Wellenausbreitung kommen kann. Deshalb und weil vielleicht die aktuelle Sprungfrequenz schon von einem anderen Nutzer belegt ist, kann es zu Störungen kommen. Demzufolge muß das Verfahren auch über geeignete Methoden zur Fehlererkennung verfügen (ähnlich Netzwerkprotokollen).
Ferner sind natürlich alle übertragenen Daten verschlüsselt.
Bleibt noch eine besondere Variante, die schon während des II WK erfolgreich im Agentenfunk (aber dort auch später noch...) zum Einsatz kam, die sog. Burst-Übertragung. Hierbei liegt der Witz darin, eine Information noch weiter zu komprimieren und auf verschiedenen Frequenzen zu übertragen, z.B. ein schnell abgespieltes Tonband. Eine solche Übermittlung ist quasi nicht mehr zu erfassen, geschweige denn gezielt zu stören...
Gruß
Michael


Kommentar