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Sowjetische Atombomben in Europa – Ein Kapitel aus dem Kalten Krieg
Sowjetische Atombomben in Europa – Ein Kapitel aus dem Kalten Krieg
Moin zusammen,
diesen Bericht habe ich schon gestern Mittag gefunden und musste diesen erstmal von vorne bis hinten durchlesen. Es ist ein sehr dokumentierter Bericht von Stefan Büttner, über die Sowjetischen Frontfliegerkräfte in der DDR, in Polen, der CSSR und Ungarn, die nachweislich über Kernwaffen wie in diesen Bericht verfügten. Umfassend aufgedeckt wird diese Facette des Kalten Krieges. Sie zeigt, dass für die UdSSR die nukleare Option zum täglichen Handwerk an der Nahtstelle zur NATO gehörte.
Wie ich dieses gelesen habe, dachte ich nur, in welcher Zeit die Frontfliegerkräfte in Schleswig-Holstein wären, um stratregische Punkte zu vernichten, denn Polen war ja nicht weit.
Nicht nur das es Pläne gab, S-H mit nukleraren Raketen zu attakieren, sondern auch mit dafür ausgerüsteten Jägern.
Der Artikel ist relativ alt, und ist ein wenig mit Vorsicht zu genießen. Ich bezweifle dass alles wirklich umfassend aufgedeckt wurde, was die GSSD hier getrieben hat. Hintergrund des Berichtes sind wahrscheinlich Äußerungen eines CIA-Analysten, Charles Tuten, der sich mit dem Thema öffentlich auseinander setzte. Darauf basierend lässt sich viel vermuten und konstruieren, wobei man natürlich schnell an die Grenze dessen gerät, was wirklich gesichert ist, und was Theorien sind. Und der Unterschied zwischen Theorien und gesicherten Fakten kommt in dem Artikel meiner Meinung nach ein wenig kurz.
für mich ist der Artikel neu, deswegen habe ich diesen auch für einen Beitrag ausgewählt. Es gut zu wissen, das der Artikel, wie Torsten.OSL die Meinung vertritt, hier mehr auf Theorien als auf gesicherte Fakten gebaut ist.
Hat der CIA-Analyst Charles Tuten, nicht auch in den 2Teiler von " DDR Geheim " mit gewirkt?
Ja, das hat er. Dort sagt er auch offen, dass vieles auf Annahmen beruht. Ziemlich gesichert ist die Geschichte um Lychen und Stolzenhain (Sprengköpfe für die NVA), sowie die Basalts der GSSD (z.B. SWL Finsterwalde), der Rest sind Annahmen auf Grund von Analysen der einzelnen GSSD Standorte. Daher war Charles Tuten auch nach der Wende hier vor Ort, um die damaligen Luftbildanalysen mit den realen Standorten abzugleichen.
Wenn man sich allein mal die baulichen Unterschiede eines Basalt und eines Granit anschaut, kommen erhebliche Zweifel bezüglich der oft gezogenen parallele von permanenten Kernwaffenlagern. Manche neigen dazu in jeden halbwegs stabilen Schuppen Kernwaffen hineinzuinterpretieren. Natürlich sind solche reißerischen Aktionen bei diversen Zeitschriften sehr beliebt. Seriöse Forschung ist aber etwas anderes.
Manchmal kommt es mir so vor, als wenn den WAP nicht viel zugetraut wurde, wie diese ihre Kernwaffen untergebracht hatten. Deswegen wird wohl oft dazu geneigt, einen einigermaßen stabilen Unterstand dafür zu bezeichnen. Aber vieles was die ganze Zeit geheim war und der Grund war, das die gesicherten Areale nicht betreten werden konnten, zeigen doch eine andere Geschichte die so langsam gelüftet wird.
Schon alleine das es sich um geheime Objekte gehandelt hat und was da so vor sich ging, wird dies auch bei der Bevölkerung für die nötigen Gerüchte gesorgt haben. Und wenn diese dann nach dem Abzug der WAP-Truppen befragt wurde, konnten bestimmt auch Hexen auf ihren Besen reiten, vielmehr was die journalistischen Berichterstatter daraus machten.
ich habe gerade einen Zeitungsartikel aus der Welt Online gefunden, indem Berichtet wird, das die sowjetischen Truppen auf den Brandenburger Flugplätzen ihre nuclearen Waffen gelagert hätten. Der Berliner Stefan Büttner hat die brisanten Erkenntnisse über einen bislang wenig erforschten Teil der Geschichte des Kalten Krieges akribisch zusammengetragen und in einem Buch sowie einer Zeitschrift veröffentlicht.
Wahrheit oder wieder ein Stück von Fiction?
Brand und Finsterwalde ja, Groß Dölln? Werneuchen?
Wobei ich nicht ausschließen möchte dass auf einigen Plätzen zeitweilig Kernwaffen lagerten, jedoch sicher nicht permanent. Außerdem muß man dabei die Zeitschiene beachten. In Werneuchen war zuletzt die MIG-25 in der Aufklärerversion stationiert. Was wollten die da mit Kernwaffen? Ja, ich weiß, die oft beschriebene Doppelrolle, nach der an jegliches fliegende Gerät irgendwie eine Kernwaffe gebastelt worden wäre. Doch um ein Flugzeug zum Kernwaffeneinsatz tauglich zu machen gehört ein wenig mehr als das Ding da einfach nur dran zu hängen. Um der Sache näher auf den Grund zu gehen, würde ich empfehlen, mal zu schauen welche Flugzeugtypen wo stationiert waren. Bei der MIG-27 liegt der Gedanke an Kernwaffen nahe, bei der SU-24 eventuell, je nach Ausführung. Man sollte auch bei einem Sonderwaffenlager nicht zwingend nur an Kernwaffen denken. Sonderwaffen können auch andere Dinge sein.
Da eine Kernwaffe ihre größte Wirkung bei einer Detonation über dem Erdboden entfaltet, hatten die Bomben sicher keine Aufschlagzünder, sondern solche die auf Luftdruck reagieren. Das bedeutet, dass ein luftdruckabhängiger Zünder relativ empfindlich gegenüber Druckwellen ist. Weiterhin bedarf die permanente Lagerung von Kernwaffen besonderer klimatischer Bedingungen. Aus diesem Grund sieht ein Bauwerk namens Basalt eben anders aus als ein Bauwerk namens Granit 2, obwohl beides Sonderwaffenlager sind.
Wenn wir nochmal bei Werneuchen bleiben, dort wurde man aktiv, wenn SR-71 in der Luft waren. Denn die MIG-25 war das einzige Gerät was annähernd mit der Geschwindigkeit der SR-71 mithalten konnte. Aus der Konstruktion für hohe Geschwindigkeit folgt, dass die MIG-25 denkbar schlechte Tiefflugeigenschaften hatte. Welchen Sinn sollte es denn haben in Großer Höhe den Feind anzufliegen und damit erstmal die komplette Luftabwehr in Alarmbereitschaft zu versetzen, wenn man die Möglichkeit hatte mit der MIG-27 das gegnerische Radar zu unterfliegen und somit mehr oder weniger unbemerkt Kernwaffen ins Land des Gegners zu bringen?
das einzige was ich jetzt finden konnte, ist in Atomwaffen A-Z von Finsterwalde und den Nachbarfliugplatz Großenhain zu lesen. Auch werden die Flugzeugtypen benannt, für welche Einsätze diese eingeplant waren.
Und oben auf dem Bild des ersten Links siehst Du eine MIG-27, die im Grunde nichts anderes war als eine weiterentwickelte MIG-23. Konstruiert um das gegnerische Radar zu unterfliegen, im Grunde das Gegenstück des Tornado-allerdings mit weniger Elektronik. Was am Ende vielleicht gar nicht so verkehrt war, da meines Wissens nach die MIG-27 auch nach einem EMP noch geflogen wäre (Röhrentechnik).
Welchen Sinn sollte es denn haben in Großer Höhe den Feind anzufliegen und damit erstmal die komplette Luftabwehr in Alarmbereitschaft zu versetzen
Sehr gute Frage und absolut berechtigt! Nur warum hat man es dann überhaupt trainiert? Es kann natürlich sein das die Piloten Lügner sind die so etwas erzählen oder die Akten gefälscht wo man von derlei Trainingsflügen lesen kann.
Den entscheidenden Unterschied zur R-Version stellte die Möglichkeit dar, 500-kg-Bomben des Typs FAB-500M-62 einzusetzen, die maximale Waffenlast ist in dieser Konfiguration auf fünf Tonnen begrenzt. Die Verwendung als Bomber spielte ebenfalls eine besondere Rolle. Jeder Einsatzpilot hatte mindestens 54 Bomben abzuwerfen. Das geschah aus einer Höhe von 17 bis 22 Kilometer bei etwa Mach 2, die mittlere Fehlerablage betrug 400 bis 500 Meter.
- Zwingen der Flugabwehr ihre Radars zu aktivieren damit man sie mit AntiRadar Raketen bekämpfen kann.
Entsprechend Deiner These würde das eine sehr gut abgestimmte Luftoperation von hochfliegenden MiG-25 und tieffliegenden mit Anti-Radar-Raketen bewaffneten Flugzeugen erfordern. Nehmen wir den HAWK-Gürtel, die würden ihr Radar aufgrund der Parameter auf einer viel zu hoch fliegenden MiG-25 nicht aktivieren, allerdings gerieten die mit Anti-Radar-Raketen bewaffneten Flugzeugen direkt in deren Bekämpfungsbereich. Ob man die einfach so vorbeifliegen lassen würde weil die MiG-25 bis zum NIKE-HERCULES Gürtel wollen um deren Radar folglich zur Aktivierung zu zwingen?
Wenn man dies tun würde, dann sicher nicht mit einer nuklear bewaffneten MIG-25. Man sollte sich davon lösen, dass alles was machbar gewesen wäre auch Bestandteil des Plans war. Wenn es mehr als nur eine Zeugenaussage zur MIG-25 mit nuklearen Waffen gibt dann bin ich neugierig. Wer sich mit GSSD Objekten beschäftigt wird immer wieder über wilde Augenzeugen stolpern...es gab auch welche die SS-20 hier gesehen haben wollen...
Die MIG-25 hatte sicher eine gewisse Chance auf Grund ihrer Geschwindigkeit vielen Waffen zu entkommen. Doch ich bezweifele, dass sie mit einer Nuklearwaffe diese Geschwindigkeit fliegen konnte, die thermische Belastung wäre dann enorm für die Außenlast. Daher hätten wir dann einen Nuklearwaffenträger, der für Highspeed konstruiert wurde und mit schlechten Tieflugeigenschaften und moderater Geschwindigkeit versucht zurecht zu kommen. Welchen Sinn hätte das?
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