Kernkraftwerke im Kalten Krieg?

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    antwortet
    Warum die Kraft werke angreifen wenn z.B. Umspannwerke und Hochspannungsleitungen viel verwundbarer sind?
    Siehe Desert Storm

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  • Störfang
    antwortet
    Zitat von kato Beitrag anzeigen
    Munster-Lager muß man noch gewissermaßen bei der ABC-Abwehr als "Spezialfall" ansehen - dort gab es ja mit dem mit Gasgranaten verseuchten Gebiet eine bestehende konkrete mögliche Gefährdung, daher Bedarf für eine aktive Kompanie...
    Dann müßte es aber auch in Ehra- Lessin bzw im Raum Gifhorn auch ABC Abwehr gegeben haben.
    Denn dort Lagern (oder nicht mehr):
    Zwei Fässer mit Nebelsäure, 1.200 Granaten der Weiß- und Blaukreuzklasse sowie 800 Zäh-Lost-Sprühdosen à 10 l abgelagert, in Boden und Grundwasser erhebliche rüstungsspezifische Kontaminationen.
    (Quelle: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie.)

    Aber zurück zum Thema.
    Hätte man die wichtigen Kraftwerke nicht mit mobilen Flak/Flarak gesichert?

    Aber eines noch es gab/ gibt zb auch Forschungsreaktoren in Unis und Krankenhäusern. Welche sich meist in den Städten selbst befanden.

    MH-Hannover: MHH baut veralteten Forschungsreaktor ab

    Forschungs- und Messreaktor Braunschweig ? Wikipedia

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  • DerNoergler
    antwortet
    Um diesen Thread noch einmal aufleben zu lassen ...

    In den 1949 geschloßenen Zustzprotokollen zu den Genfer Konventionen hatte man aus dem II. WK gelernt.

    Staudämme gehören nun wie die Krankenhäuser/Sanitätseinrichtungen zu den besonders geschützen Bauwerken. das heißt sie dürfen nicht mehr angegriffen werden. Inzwischen hat man auch alle kerntechnischen anlagen in diesen Schutz mit aufgenommen. deshalb werden die Standorte auch international bekannt gemacht (sieht man mal von einigen EAlleingängen im mittleren Osten und so ab)

    Ob sich die Parteien im Konfliktfall tatsächlich daran gehalten hätten, ist eine andere Frage, auf die wir hier wohl niemals eine Antwort bekommen hätten.
    Die Stationierung der ABC-Abwehreinheiten hat meines Wissens nach nichts mit dem Thema AKW/KKW zu tun.
    Daß man diese Einheiten inzwischen mit in die Planung eines Stör-/Unfall miteinbezieht ist ein Synergieeffekt, genauso wie der Einsatz dder ABC-Spürer, TEPs und San-Einheiten bei der WM vor vier Jahren
    Hendrik

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  • Dragoner
    antwortet
    Zitat von kato Beitrag anzeigen
    Bad Reichenhall war hingegen (bzgl. ABCAbw) ja nur MobStp für die einzige auf Brigadeebene noch existierende ABCAbwKp des Feldheers - die anderen wurden mit Heeresstruktur 3 aufgelöst.
    Richtig, ja, die GebABCAbwKp 230 in Bad Reichenhall war eine GerEinh. Allerdings nicht die einzige des Feldheeres: die beiden Heimatschutzbrigaden 51 und 56 waren seit Mitte der 80iger Teil des Feldheeres und damit auch die ABC-Abwehrkompanie 510 (GerEinh) in Eutin (während die HSchBrig 56 keine eigene ABCAbwKp hatte).

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  • kato
    antwortet
    Munster-Lager muß man noch gewissermaßen bei der ABC-Abwehr als "Spezialfall" ansehen - dort gab es ja mit dem mit Gasgranaten verseuchten Gebiet eine bestehende konkrete mögliche Gefährdung, daher Bedarf für eine aktive Kompanie.
    Sowohl Albersdorf als auch Bruchsal als "abgesetzte" Standorte waren koloziert mit ta Bataillonen der TerrKdo (610 bzw 750, letzteres na mit aktivem Kader als AusbZ 911).

    Bad Reichenhall war hingegen (bzgl. ABCAbw) ja nur MobStp für die einzige auf Brigadeebene noch existierende ABCAbwKp des Feldheers - die anderen wurden mit Heeresstruktur 3 aufgelöst.

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  • Dragoner
    antwortet
    Zitat von kato Beitrag anzeigen
    Es gab in jedem Korpsabschnitt einen zentralisierten ABC-Abw-Standort, der die teilaktiven Korpsbataillone und die aktiven Divisionskompanien an diesem Ort bündelte. Dazu gab es jeweils noch genau einen Standort im Korps an dem abgesetzt eine einzelne aktive Divisionskompanie lag, meist in einem Umfeld in dem - unabhängig von Brigade oder Division - ein Schwerpunkt an Truppen (und existenten Gefährdungspunkten!) vorhanden war.
    Kein wirklicher Einspruch, aber ganz so exakt war's dann auch nicht:

    I. Korps: "Zentraler" Standort Emden, "abgesetzter" Standort Munster - plus der allerdings im Bereich LANDJUT befindliche, aktive Abw-Abw-Standort Albersdorf

    II. Korps: "Zentraler" Standort Sonthofen, zwei "abgesetzte" Standorte: Bad Reichenhall und Bruchsal

    III. Korps: "Zentraler" Standort Zweibrücken, kein "abgesetzter" Standort

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  • kato
    antwortet
    Zitat von alterfritz Beitrag anzeigen
    - Anzahl Soldaten und Fahrzeuge des zu stationierende Truppenteils
    ... ist seit Einführung der Grundkonzeption HEP70/TEP70 mit dem Übergang zu Heeresstruktur 3 bis heute identisch geblieben. Es wurde lediglich ab und zu mal die Zuordnung innerhalb der Bataillone (ABCAufklKp in Heeresstruktur 3/4, ab 5 als Züge in die Kompanien integriert).

    Zitat von alterfritz Beitrag anzeigen
    - Dislozierung des zugehörigen Großverbandes
    Nicht im geringsten. Sicher, natürlich wurde innerhalb des Korpsabschnitts stationiert (bei den na Einheiten innerhalb der jeweiligen WBK), aber das wars auch schon. Es gab in jedem Korpsabschnitt einen zentralisierten ABC-Abw-Standort, der die teilaktiven Korpsbataillone und die aktiven Divisionskompanien an diesem Ort bündelte. Dazu gab es jeweils noch genau einen Standort im Korps an dem abgesetzt eine einzelne aktive Divisionskompanie lag, meist in einem Umfeld in dem - unabhängig von Brigade oder Division - ein Schwerpunkt an Truppen (und existenten Gefährdungspunkten!) vorhanden war.
    Diese explizite Bündelung fand in Heeresstruktur 4 statt, in Heeresstruktur 3 waren anscheinend die Einzelkompaniestandorte jeweils die zweiten Korpsbataillonsstandorte.

    Auch die Dislozierung der na ABC-Abw- und Pi-Btl der WBK hatte in der Hinsicht übrigens eher "verdächtigen" Charakter.

    Im Bereich Sonthofen als Ausbildungsstandort der ABC-Abwehr finden übrigens heute auch zivile KatS-Übungen statt, an denen sich die Bw im Rahmen "Amtshilfe" beteiligt.

    Zitat von alterfritz Beitrag anzeigen
    - Verfügbare Infrastruktur.
    In dem Falle hätte man wohl doch eher die Korps-Hauptstandorte mit den dortigen Bataillonen weiter genutzt. Nur Sonthofen (wegen vorhandener ABC/SE-Schule der Bw) ist aber heute unter diesen überhaupt noch Standort von ABC-Abwehr-Einheiten (und das auch nur die beiden leichten Kompanien). Nur einer der drei Korps-Hauptstandorte (Emden, Karl-Müller-Kaserne) wurde aufgegeben, und gleichzeitig an deren Stelle aus dem PiBtl 7 das ABCAbwBtl 7 aufgestellt.

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  • alterfritz
    antwortet
    Die Stationierung der ABC-Abwehrtruppe hatte und hat nichts mit der Lage von Kernkraftwerken zu tun. Vielmehr sind für die Stationierung der ABC-Abwehrtruppe folgende Kriterien maßgeblich
    - Heeresstruktur (welche ABC-Abwehrtruppenteile werden benötigt?)
    - Anzahl Soldaten und Fahrzeuge des zu stationierende Truppenteils
    - Dislozierung des zugehörigen Großverbandes
    - Verfügbare Infrastruktur.

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  • kato
    antwortet
    Zitat von StoMunNdlg 241/3 Beitrag anzeigen
    Vielleicht wäre eine Karte mit damals vorhandenen Kraftwerken interessant, wie weit diese von der Grenze entfernt standen - sprich ob man vielleicht einfach eine gewisse räumliche trennung versucht hat.
    Naja, zumindest Abstände von militärischen Bombardierungszielen gabs wohl eher weniger. Mir fielen da zum Beispiel Philippsburg (Umgebung: Sonderwaffenlager, Tanklager, größerer Bw-Standort) oder Obrigheim (5 km Luftlinie schräg gegenüber im Tal: UTA Neckarzimmern) ein. Grafenrheinfeld bei Schweinfurt dürfte militärisch gesehen auch nicht gerade günstig gelegen haben (70 km von der Grenze?), und die Anlage Kahl/Großwelzheim (in den 70ern/80ern stillgelegt) lag ja in dem Sinne im Grunde "verkehrsgünstig" fast auf dem Weg zwischen Fulda und Frankfurt.

    Interessant ist in dem Zusammenhang höchstens, wo die ABC-Abwehr-Einheiten nach dem Ende des Kalten Kriegs hinverlegt wurden - nämlich so, daß sie deutlich KKWs mit abdecken:
    - ABCAbwBtl 7 in Höxter liegt mitten im Quadrat der KKW Hamm-Uentrop, Lingen/Emsland, Würgassen und Grohnde
    - ABCAbwBtl/Rgt 750 in Bruchsal liegt mitten im Dreieck der KKW Biblis, Obrigheim, Philippsburg und des Kernforschungszentrums Karlsruhe
    Nicht "abgedeckt" sind die KKW in Bayern und im Großraum Hamburg.

    Im Kalten Krieg war das so noch nicht gegeben; damals lagen die teilaktiven ABC-Abwehr-Einheiten der Korps vielmehr an den westlichen/südlichen Außengrenzen Deutschlands in Emden, Zweibrücken und Sonthofen. Im "Umfeld" des Großteils der KKW lag damals jeweils eine aktive Kompanie (in Bruchsal, Munster-Lager und Albersdorf), sowie ein bis zwei nichtaktive Bataillone der Territorialkommandos.

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  • McMarkus
    Ein Gast antwortete
    Moin.

    Zitat von Boris Beitrag anzeigen
    ...daß in den achtziger Jahren immer von atombombensicheren KKW die rede war. So wurde es doch suggeriert...
    Wer suggeriert denn so etwas?

    Gruß,
    Markus

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  • Boris
    antwortet
    Hallo zusammen,

    ich kann mich erinnern, daß in den achtziger Jahren (meine Schulzeit) immer von atombombensicheren KKW die rede war. So wurde es doch suggeriert, oder?

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  • Kaepten Kaos
    antwortet
    Zitat von PzGrenBtl 352 Beitrag anzeigen
    Im KKW Grafenrheinfeld bei Schweinfurt gibt es ein Besucherzentrum.

    Dort ist erleutert, dass man nicht davon ausgegangen wäre, das das Kraftwerk angegriffen wird.

    1. Der Feind hätte sich selbst getroffen, daher die Grenze nicht weit entfernt war
    2. Für den Feind wäre das "eroberte" Gebiet unbrauchbar gewesen
    3. Der Feind hätte sicherlich nicht ein solch wichtiges Kraftwerk zerstört, daher er es selbst benötigt hätte, insofern er das Gebiet erobert hätte.

    Klingt logisch vermutlich hätten die Warschauer Packt Truppen keine Kernkraftwerke angegriffen die auf ihrer Vorstoßachse lagen...

    Aber was währe mit den anderen Reaktoren gewesen?

    Noch eine Anmerkung:
    Auch wenn die Ausführungen von PzGrenBtl in diesem Fall wirklich Hand und Fuß zu haben scheinen sollte man nicht alles glauben was einem in diesen wohl bei jedem Kernkraftwerk vorhandenen Besucherinformations-Zentren erzählt wird......
    Es sind Einrichtungen der Kraftwerksbetreiber in denen ganz gerne die Gefahren der Kernkraft heruntergespielt werden und der Nutzen in den Himmel hoch gelobt wird....
    Zuletzt geändert von Kaepten Kaos; 07.11.2009, 21:38.

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  • PzGrenBtl 352
    antwortet
    Im KKW Grafenrheinfeld bei Schweinfurt gibt es ein Besucherzentrum.

    Dort ist erleutert, dass man nicht davon ausgegangen wäre, das das Kraftwerk angegriffen wird.

    1. Der Feind hätte sich selbst getroffen, daher die Grenze nicht weit entfernt war
    2. Für den Feind wäre das "eroberte" Gebiet unbrauchbar gewesen
    3. Der Feind hätte sicherlich nicht ein solch wichtiges Kraftwerk zerstört, daher er es selbst benötigt hätte, insofern er das Gebiet erobert hätte.

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  • Störfang
    antwortet
    >Wenn keiner dazu näheres weis, könnte man wie gesagt mal eine Karte mit Standorten suchen und evt. diese auch auf Luftverteidigungslinien + Stellungen untersuchen.<

    Also das KKW Grohnde bei Hameln ist die Stellung Aerzen/Laatzen und Goldbeck im Extertal ganz in der nähe. Ausserdem gab es nich eine bei Bad Münder/Hamelspringe.

    Beim KKW Lingen ist die Nike Stellung bei Nordhorn

    Beim KKW Unterweser ist die Nike Stellung bei Rodenkirchen

    Beim EX KKW Würgassen ist die HAWK bei Tietelsen

    Interessant sind da das KKW Krümmel und Stade da sie sehr nahe an Hamburg liegen.
    Besonders bei Krümmel ist das es nur 10 km von der Grenze entfernt liegt.

    Mehr kann ich im moment nicht dazu sagen. Da ich leider nicht alle Stellungen in Deutschland habe.

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  • StoMunNdlg 241/3
    antwortet
    Also mir sind keine besonderen Schutzmaßnahmen (ausser den üblichen) bekannt. Ich glaube das Thema wurde und wird heute noch etwas "sorglos" betrachtet, da man die KKW braucht, sie aber halt nicht so sehr gegen einen direkten angriff schützen kann.
    KKW's gehören nach wie vor zu den "Kritischen Infrastrukturen". Vielleicht wäre eine Karte mit damals vorhandenen Kraftwerken interessant, wie weit diese von der Grenze entfernt standen - sprich ob man vielleicht einfach eine gewisse räumliche trennung versucht hat.

    Ansonsten ist sowas natürlich ein "gutes" Ziel. Bei aktuellen Terrorismus Zenarien wäre ein KKW aber wohl zu verherend - schließlich soll ja lieber Angst verbreitet werden. Dafür eignen sich andere Kraftwerke und Infrastrukturen wie Wasser und Telefon besser - oder die Trafostationen vom KKW, um den Strom lahm zu legen.

    Wenn keiner dazu näheres weis, könnte man wie gesagt mal eine Karte mit Standorten suchen und evt. diese auch auf Luftverteidigungslinien + Stellungen untersuchen.

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